U 648

Graf Johann zu Nassau, Herr zu Merenberg, entscheidet als Schiedsrichter in den Streitigkeiten zwischen seinem Vetter, dem Grafen Johann von Nassau, und der Stadt Herborn einerseits und Frau Grete, Witwe des (+) Peter von Merenberg, und ihren Söhnen Johan (von Allendorf), Gilbrecht und Heinrich anderseits, und zwar betreffend Forderungen der Merenberger an den Grafen und Herborn wegen Nichtauszahlung einer Gülte, Verlust eines Hengstes im Wert von 105 Mark und eines bunten Mantels und sonstiger Kosten und betreffend der Gegenforderungen des Grafen und der Stadt wegen erlittener Schädigung durch die Merenberger - diese sollen sich gegenseitig aufheben, die Stadt soll eine erhöhte Gülte zahlen - ferner betreffend Schädigung der gräflichen Hofleute zu Odersbach im Amte Löhnberg durch (+) Peter von Merenberg, worüber sich die Merenberger mit (+) Eberhard Daube, dem ehemaligen Pfandinhaber des Amtes Löhnberg auseinandergesetzt haben wollen; ferner betreffend ein gräfliches Vogtgut zu Edingen, das die Merenberger von ihrem Oheim Gilbrecht Schönhals überkommen haben wollen, der Graf aber eingezogen hat - worüber die zuständigen Gerichte und der Vogthof entscheiden sollen -, ferner betreffend Briefe von (+) Eberhard Daube aus dem Nachlaß des (+) Kranenstein, die der Graf beansprucht, Johann von Allendorf aber an Meine, die Tochter Wolfs von Selbach, Witwe des Kranenstein, und in zweiter Ehe mit Eckard von Elkerhausen verheiratet und diesen ihren jetzigen Mann gegeben hat, angeblich auf Geheiß des Kranenstein, was er nachweisen soll.

1369 Mai 14

1. Graf Johann von Nassau-Merenberg, 2. Graf Johann von Nassau-Dillenburg, 3. Johann und 4. Gilbrecht von Merenberg.

Ausfertigung, Pergament, Siegel 1, 3 und 4. erhalten, 2. fehlt