HStAM Bestand Urk. 1 Nr. 3463

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Urteil des Abts von Fulda im Streit zwischen Mainzer Erzbischof und Landgraf

Datierung 

1346 Mai 29

Originaldatierung 

1346 an dem frytage vor suntage Misericordia domini. Geschriben im vorgenanten iar 1346 an dem nehesten mantage vor Phinkisten under unserm grozen ins.

Alte Archivsignatur 

Schublade 46 Nr. 12b

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Heinrich, von Gottes Gnaden Abt zu Fulda (-de), spricht Recht zwischen Erzbischof Heinrich und Landgraf Heinrich von Hessen, nachdem Ritter Friedrich von Karben (-bin), Burggraf zu Friedberg (Fride-) und Friedrich Schelris (-rys), Forstmeister zu Aschaffenburg (-fin-), für den Erzbischof; und die Ritter Volprecht von Dernbach (Teren-) und Symon von Homberg (Hoem-) für den Landgrafen, ihm die Sache vorgetragen haben: 1. Über den Reinhardswald (Reymhardswald), um den der Landgraf klagt, und die Sababurg (Czapphin-) soll Kundschaft eingezogen und dann erst entschieden werden, da beide Teile von Fridebriefen, Kundschaft und gewer sprechen. 2. Der Erzbischof spricht dem Landgrafen zu nur den Kirchain. Hat der Landgraf auf den Kirchhof (Kyrschof) gebaut, so muß er den Bau abtun; hat er außerhalb und an der Stelle gebaut, wo Mainz nichts zu schaffen hat, dann nicht. 3. Inbetreff der Pfaffen und Klöster in Hessen wird entschieden, daß der Erzbischof in geistlichen Dingen seiner Pfaffheit gewaldig ist; Schaden, den der Landgraf dem zuwider anrichtet, muß er ebenso ersetzen, wie der Erzbischof sich Widerstand gefallen lassen muß, wenn er den Klerus zu Unrecht geschatzt hat. 4. Der Landgraf braucht nicht zu dulden, daß der Erzbischof in Hessen weltliche Sachen vor das geistliche Gericht zieht. 5. Der Klage des Landgrafen auf Schadenersatz wegen der Gefangenen, die vor Wetzlar (Wetphlar) und sonst gemacht wurden, die in dem fride tag solden haben und in dem fride geschaczit wurden, den sie beiderseits verbrieft haben, soll nur stattgegeben werden, falls der Erzbischof nicht mit dem Erzbischof von Trier (Tryre), der die Briefe gegeben hat, nachweisen kann, daß er diesen Briefen gemäß gehandelt hat. 6. Kann der Landgraf gegen des Erzbischofs Klage beweisen, daß er Burg Hessenstein uf daz sine und in sin gerichte erbaut habe, so hat er den Frieden dann nicht gebrochen. Kann er das nicht, so muß er den Bau abtun. 7. Inbetreff der Burg Rosental, um die der Landgraf den Erzbischof zuspricht, soll Geltung haben, was das eingesetzte dreigliedrige Schiedsgericht geurteilt hat. Versicherung des Ausstellers, daß er richtig geurteilt habe. Für die verlangte Kundschaft usw. werden drei Tage angesetzt: Juni 15 und 30, Juli 15 (mit Zwischenräumen von 14 + 1 Tag). Großes Siegel des Abtes angekündigt.

Siegler 

Fulda, Fürstäbte, Heinrich VI. von Hohenberg

Druckangaben 

Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,2, S. 534 Nr. 5455; Urkundenbuch der Stadt Friedberg 2, Nr. 265, S. 102.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

vgl. Landgrafen-Regesten Online Nr. 1085

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Nutzungsdigitalisat JPG Digitalisat vorhanden
Detailseite Original Urkunde