HStAM Bestand Urk. 1 Nr. 727

  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Schiedsspruch im Streit zwischen Mainz und Hessen

Datierung 

1324 November 10

Originaldatierung 

... gesprochen an sante Mertins abende tzu Eylon (B Eylohen) bi Amenburg (B Ameneburg) 1324.

Alte Archivsignatur 

Schublade 46 Nr. 5

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Graf Emich (Eymiche) von Nassau (Nassowe), Fünftmann, und die gewählten Schiedsleute Erwin Löw von Steinfurt (Lewe von Stenfu;rt) und Konrad Rude, Ritter, für Erzbischof Matthias von Mainz (Menze), Wenzel von Kleen (Cleyn), Burggraf zu Friedberg (Frideberg) und Bernhard von Göns (Gunse), Ritter, für Landgraf Otto, geben folgenden Schiedsspruch: 1. Das Erzstift behält das Haus Schöneberg (Schonenberg) wie bisher in Recht und Gewere. 2. Der Landgraf soll die Klage wegen des Kaufs des Hauses Wolkersdorf (Wolkirsdorf) an das Gericht bringen, in dem jenes liegt. 3. Jedem bleiben die Festen, die er besitzt, bis sie ihm vor Gericht abgenommen werden. Graf Emich, Erwin Löw von Steinfurt und Konrad Rude nehmen dabei die vom Erzbischof beanspruchten Festen in Niederhessen aus. 4. Über den Reinhardswald (Reynerswalt) urteilen sie, außer Bernhard von Göns, daß jeder Teil in seiner hergebrachten Gewere bleiben soll. 5. Die angeblich vom Landgrafen verschwiegenen Lehen fallen dem Erzstift zu, wenn der Erzbischof seine Behauptungen beweisen und Landgraf Otto sich wegen des Verschweigens der Lehen nicht durch einen Eid rechtfertigen kann. 6. Die Lehen, die der Landgraf vom Erzbischof in Oberhessen hat, behält er, doch kann ihn der Erzbischof wegen versäumter Mutung vor sein Manngericht laden. 7. Wegen der Schadenersatzansprüche aus der Fehde des Erzbischofs gegen den Landgrafen, die Landgraf Otto auf 60000 Mark, der Erzbischof auf 80000 Mark angibt, steht jedem Teil gerichtliche Klage zu. 8. Die Friedensbrüche, derentwegen beide Klage führen, soll jeder dem anderen ersetzen. 9. Graf Emich, Erwin Löw von Steinfurt und Konrad Rude weisen die Forderung des Landgrafen an den Erzbischof über 10000 Mark Silbers, um die er wegen seiner Ladung vor die drei Landfriedensrichter der Wetterau nach Frankfurt (Frankenfurt) geschädigt worden sei, zurück.

Siegler 

Nassau-Hadamar, Grafen, Emicho I.; Löw von Steinfurth, Erwin [I.]; Rude, Konrad; Cleen, Wenzel [III.] von; Göns, Bernhard von

Formalbeschreibung 

Pergament. Siegel 1 - 3 fehlen, die Siegel Wenzels von Kleen und Bernhards von Göns erhalten.

Druckangaben 

Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 292 Nr. 295. Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,1, Nr. 2573; Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 259/260 Nr. 719.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

vgl. Landgrafen-Regesten Online Nr. 799

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Nutzungsdigitalisat JPG Digitalisat vorhanden
Detailseite Original Urkunde