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1819 Januar 11

Geschehen zu Fulda den eilften Januar ein tausend acht hundert neunzehn

Die kurfürstliche Regierung in Fulda bekundet im Namen Wilhelms I., Kurfürst und Landgraf von Hessen, Großherzog von Fulda, dass sie der Judengemeinde (judenschaft) in Langenschwarz ein 20 Ruten und 70 Schuh großes Stück vom herrschaftlichen Baumgarten in Langenschwarz zu folgenden Bedingungen in Erbpacht gegeben hat: 1. Der Kaufpreis beträgt 45 Gulden, die Zahlung ist bereits erfolgt. 2. Die jährlichen Abgaben belaufen sich auf sieben Kreuzer Erbzins sowie die anteilige einfache Grundsteuer. Sie sind erstmals 1816 an das Rentamt in Burghaun zu zahlen. 3. Der Erbpächter hat sich am Unterhalt der Flutgräben im Baumgarten zu beteiligen 4. Der Erbpächter hat einen Vegetationszaun zu den Nachbarn hin zu errichten. 5. Baumaßnahmen ohne Einwilligung der Nachbarn sind unzulässig. 6. Das Gartenstück ist der ortsüblichen Lehnsobservanz unterworfen. Der vorliegende Erbbrief ist in zweifacher Form ausgefertigt worden. Ankündigung der Unterfertigung. Siegelankündigung. Die Judengemeinde ist aufgefordert worden, mit ihrer Unterschrift die genannten Vererbungsbedingungen zu bestätigen. Handlungsort: Fulda. (siehe Abbildungen: 1. Seite, 2. und 3. Seite; Siegel: Papiersiegel)

(von Meyerfeld / regierungs-präsident

Hirsch Goldspiegel / schuhllehreer dahier in / namens der hießigen / judenschaft

vidit Koenig

zur beglaubigung / der unterschrift / kurfürstlicher rentmeister / Rind)

Kurfürstliche Regierung Fulda

Ausfertigung, Papier, aufgedrücktes Papiersiegel

Vgl. Nr. 2423, Nr. 2424, Nr. 2425, Nr. 2426, Nr. 2427, Nr. 2428 und Nr. 2429.