1618

1568 Juli 7

... inn unser stadt Fulda den siebenden Iulii im funffzehenhunderten acht und sechzigstenn ihar

Wilhelm [Hartmann von Klauer zu Wohra], erwählter Abt von Fulda, bekundet, dass er seinem Untertanen aus Großenbach, Johann (Hanns) Wener, dessen Ehefrau Agnes und ihren Erben ein Gut in Großenbach mit Zubehör, so wie es zuvor Andreas Mohr (Mohr Enndres) nach Lassrecht innegehabt hat, erneut nach Fuldaer Lehnrecht verliehen hat. Es folgt eine Auflistung der zu dem Gut gehörenden Äcker, Wiesen und Gärten. Johann Wener, seine Ehefrau und ihre Erben sollen das Gut in gutem Zustand halten; jährlich haben sie einen Zins von einem Gulden, zwei Böhmischen [Groschen] für ein Festbrot (schonbrodt), einem Viertel Roggen (kornn), einem Viertel Hafer, zwei Hähnen, einer Gans, einem Schock Eier, einem Fastnachtshuhn, einem Reihuhn (reihun) und einem Zehntkäse zu zahlen; zudem haben sie Folge, Steuer und Dienst, sooft sie anfallen, zu leisten, und Lehnrecht und Handlohn bei Heimfall des Lehens zu entrichten. Andere Rechte und Gewohnheiten von Abt und Kloster bleiben von der Belehnung unberührt. Wenn der Hof später verkauft werden sollte, erhalten die nächsten Verwandten [Johann Weners und dessen Ehefrau] das Vorkaufsrecht. Ankündigung des Sekretsiegels des Abtes. [Ausstellungsort:] Fulda. (siehe Abbildungen: Vorderseite, Rückseite; Siegel: Avers)

Abt Wilhelm

Ausfertigung, Pergament, mit Pergamentstreifen angehängtes Siegel

Ein Zahltermin für den Zins wird nicht genannt; vermutlich handelt es sich um Michaelis [September 29].

Bei einem Reihuhn handelt es sich wahrscheinlich um ein im Frühjahr [zur Zeit des Reigens = rei] abzulieferndes Huhn.