Signatur

AdJb, F 1, 535

Stück-Serie


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Demonstration der Eisernen Front anlässlich der Reichstagswahl in Berlin
Laufzeit Laufzeit
Juli 1932

Vermerke


Enthält Enthält
131 Fotografien

Sachverhalt


Sachverhalt Sachverhalt
Die „Eiserne Front“ war ein im Spätherbst 1931 entstandenes Bündnis zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB), dem Allgemeinen Deutschen Beamtenbund, dem Allgemeinen freien Angestelltenbund (AfA) und Arbeitersportorganisationen. Das Bündnis wollte offensiv und „eisern“ gegen die Nationalsozialisten vorgehen. Karl Höltermann, Mitbegründer des Reichbanners, verkündete euphorisch nach einer Konferenz Mitte Dezember 1931 in der Presse: „Das Jahr 1932 wird unser Jahr sein, das Jahr des endlichen Sieges der Republik über ihre Gegner. Nicht einen Tag, nicht eine Stunde mehr wollen wir in der Defensive bleiben – wir greifen an! […] Die Hitlerei wird nicht Köpfe rollen lassen, sondern mit Kopfschütteln abgetan werden. Es wird freilich eine gewaltige Kraftanstrengung kosten.“
Obwohl sich 1932 die antinationalsozialistischen Aktionen ausweiteten und sich weitere Parteien wie die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) anschlossen, konnte die Eiserne Front letztlich gegen die weiterhin erstarkende Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) nichts ausrichten. Kurz nach ihrem Wahlsieg im Januar 1933 wurde die Eiserne Front, deren Symbol drei diagonal nach links unten gerichtete Pfeile waren, zuerst in Thüringen, dann in Bayern verboten und ihre Besitztümer teilweise beschlagnahmt. Bis zur Zerschlagung der Gewerkschaften Anfang und dem Verbot der Berliner Reichsbanner-Ortsgruppe Ende Mai 1933 hatten sich die meisten Gruppierungen als Selbstschutzmaßnahme schon aufgelöst.
Anlässlich der Reichstagswahl am 31. Juli 1932 veranstaltete die SPD, die den Vorsitz im Eiserne-Front-Bündnis innehatte, eine Demonstration, der sich neben Berliner Ortsgruppen der genannten Bündnispartner weitere Arbeiterorganisationen wie der „Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter“ anschlossen. Julius Groß begleitete den Demonstrationszug fotografisch durch Berlin-Kreuzberg bis zum Berliner Dom, wo die große Kundgebung stattfand. Die Aufnahmen zeigen die beteiligten Gruppierungen, wobei sich Groß bei Nahaufnahmen häufig der (heroisierenden) Unteransicht bediente.

Informationen / Notizen


Zusatzinformationen Zusatzinformationen
Originaltitel: [SPD + Eiserne Front Veranstaltung]
Quellen u. Literatur: Helga Gotschlich: Zwischen Kampf und Kapitulation. Zur Geschichte des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Berlin 1987.