Identifikation (kurz)
Titel
Kindersolbad Karlshafen: Sachakten
Laufzeit
1933-1983
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Gemeinsam mit den Landkreisen Hofgeismar und Kassel unterhielt der Bezirkskommunalverband Kassel seit 1926 in Bad Karlshafen ein Kindersolbad und ein Kurheim. Zur Unterbringung für eine Solebadkur standen zunächst nur während der Sommermonate eine Baracke und ein Gartenhaus zur Verfügung. 1928 erbauten die Landkreise Kassel und Hofgeismar gemeinsam die Badeanlage (mit 18 Badezellen-, Inhalier-, Massage- und Ruheräumen) sowie in gleicher Front das Kinderkurheim.
Das zur Anlage gehörende Hotel war bis zum Jahr 1940 verpachtet, während sich das Solebad und das Kinderheim in eigener Verwaltung der von den beiden Landkreisen Kassel und Hofgeismar gebildeten "Gesellschaft Kindersolbad" befanden. Im März 1940 wurde das Gesamtobjekt zwangsweise an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) verkauft, die in dem ehemaligen Hotel ein Mütterheim einrichtete. Bei Kriegsende wohnten im Kurheim vorwiegend ältere Menschen, die in Kassel ausgebombt worden waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die Gebäude zunächst als Zivilabteilung des Lazaretts Bad Karlshafen ("Weserklinik"). Die Patienten wurden dann im Oktober 1946 in das Krankenhaus Helmarshausen verlegt. Danach übernahm die Badeanlage wieder die Funktion eines Kindersolbades, in dem besonders Kinder aus sozial schwächeren Familien Erholung und Genesung fanden. Nach Beseitigung der durch den Krieg am Kurhaus entstandenen Schäden nahm neben dem Altersheim am 1. Juni 1948 das eigentliche Solbad bis 1978 wieder den Betrieb auf. Das Bad stand bis 2005 leer und wurde dann abgerissen.
Literatur
Landeswohlfahrtsverband Hessen (Hg.), 10 Jahre Sozialarbeit in Hessen. 1953-1963 (Schriften des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen 10), Kassel 1963.
Landeswohlfahrtsverband Hessen (Hg.), Illustrierte Chronik 50 Jahre Landeswohlfahrtsverband Hessen 1953-2003, Kassel 2003.
Findmittel
Arcinsys-Datenbank
Arcinsys