StadtA Grün Bestand 22

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Heimatkundlicher Arbeitskreis Grünberg

Laufzeit 

(1937), 1952-1978

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Unterlagen des Bestandes 22 'Heimatkundlicher Arbeitskreis Grünberg' wurden dem Stadtarchiv Grünberg am 1. März 2012 durch Frau Ursula Sprankel, die Ehefrau des langjährigen Arbeitskreisvorsitzenden Prof. Dr. Heinrich Sprankel, angeboten und mit Vertrag vom 1./4. März 2012 übereignet.

Geschichte des Bestandsbildners 

Bereits im Jahr 1952 luden Gerichtsassessor Heinrich Listmann und Diplom-Ingenieur Hans Zinn erstmals heimatgeschichtlich interessierte Bürger zu einem Treffen am Abend des 26. September ins Café Stein in Grünberg ein.
Thema dieser ersten Zusammenkunft war die Wiederzugänglichmachung des ungeordnet auf dem Dachboden des Rathauses lagernden Grünberger Stadtarchivs. Insgesamt 28 Personen folgten der Einladung, in deren Verlauf man beschloss, eine lockere Vereinigung - den 'Heimatkundlichen Arbeitskreis Grünberg' - zu gründen. Dessen Geschäfte sollte ein engerer Ausschuss führen, der sich aus folgenden Personen zusammensetzte: Assessor Heinrich Listmann als Vorsitzender, Diplom-Ingenieur Hans Zinn als Schriftführer, Bürgermeister Karl Anschütz, Pfarrer Schatz, Stadtrat Schellhaas, der Herausgeber der Grünberger Heimat-Zeitung Heinrich Robert, Lehrer Schäfer, Kaufmann Karl Schmierer und Oberbaurat Markwart Müller-Hillebrand. Allerdings scheint die neue Vereinigung in den folgenden Jahren nur wenig aktiv gewesen zu sein und stellte ihre Tätigkeit schließlich wieder ein.
Am 9. Dezember 1955 wurde daraufhin der Heimatkundliche Arbeitskreis durch eine Gruppe engagierter, an der Grünberger Historie interessierter Einwohner wiederbelebt und neu gegründet . Unter dem Vorsitz des Oberstudiendirektors Dr. Peter Süßkand und in Anwesenheit Bürgermeister Karl Anschütz' fanden sich Lehrer Kosog, Oberbaurat Müller-Hillebrand, die Vorsitzenden des Verkehrsvereins, des VHC-Zweigvereins Grünberg und des Gallusmarktausschusses, Heinrich Listmann senior, Wilfried Biedenkopf und Hermann Stika, sowie der Fabrikant Bernhard Schreiner, der Ingenieur Walter Bender und der Verleger Heinrich Robert zur ersten konstituierenden Sitzung im Lehrerzimmer des Realgymnasiums ein. Der Arbeitskreis verstand sich weiterhin als 'lose Vereinigung' mit dem Ziel, 'alle diejenigen Heimatfreunde zu sammeln, die bereit sind, die Stadtverwaltung bei der Verwirklichung heimatpflegerischer Aufgaben mit Rat und Tat zu unterstützen'.
Seine ersten Aufgaben sah der Heimatkundliche Arbeitskreis Grünberg in der Erreichung der Freilegung weiterer Fachwerkhäuser in der Grünberger Altstadt in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, im Nachdruck des Buches von Carl Glaser 'Beiträge zur Geschichte der Stadt Grünberg' und in der Einrichtung eines Heimatmuseums für Grünberg im alten Universitätsgebäude, dem sogenannten 'Stammler'schen Haus' in der Rosengasse 8. Seit Mitte der 1960er Jahre bemühte sich der Arbeitskreis darüber hinaus um die Erhaltung des Grünberger Schlosses, das unter anderem Gefahr lief, nach Auszug der Forstverwaltung aus dem Gebäude durch die Post aufgekauft und abgerissen zu werden, um an dessen Stelle ein neues, modernes Postgebäude zu errichten.
Nach mehr als zehnjährigem engagiertem Wirken des Arbeitkreises für Grünberg übernahm 1966 Kurt Funk den Arbeitskreisvorsitz als Nachfolger Dr. Süßkands, der einen Lehrauftrag am englischen Seminar der Universität Gießen angenommen hatte. Dieser wiederum übergab das Amt infolge seines berufsbedingten Wegzuges aus Grünberg am 2. Januar 1976 an Prof. Dr. Heinrich Sprankel, der bis zuletzt den Arbeitskreisvorsitz inne hatte.
Die Altstadtsanierung, unter anderem die Fassadengestaltung des 'Stadthauses' am Marktplatz 8, zu welcher der Arbeitskreis einen Entwurf vorlegte, die Erhaltung historischer Bausubstanz, wie beispielsweise der Wasserräder im Brunnental, und die Beschriftung historischer Gebäude, wie des Rathauses, des Hauses 'Zum Wilden Mann', des städtischen Brauhauses und des Diebsturmes, waren weitere Projekte, denen sich der Arbeitskreis im Laufe der Jahre intensiv widmete. Durch Eingaben, Vorschläge und Gutachten schaltete sich der Heimatkundliche Arbeitskreis immer wieder in Diskussionen um die Erhaltung historischer Bausubstanz ein und gestaltete so das Stadtbild Grünbergs entscheidend mit. Mit dem Ende der 1970er Jahre kamen die Aktivitäten des Heimatkundlichen Arbeitskreises Grünberg schließlich mangels Teilnehmern langsam zum Erliegen.

Enthält 

Akten, Protokolle der Arbeitskreissitzungen, vereinzelte Fotographien, Prospekte, Zeitungsausschnitte

Findmittel 

Arcinsys

Findbuch

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

0,16 lfm

Bearbeiter 

Dipl.-Archivarin Marei Söhngen-Haffer M.A., 2012