HHStAW Bestand 775

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Landwirtschaftsschulen

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Zugänge 79/2004 und 91/2008.
Der Bestand mit Archivalien zu den Landwirtschaftsschulen Wiesbaden, Idstein, Höchst und Bad Schwalbach wurde 2004 aus dem Gebäude in der Mainzer Str. 17 in Wiesbaden vom HHStAW als Abt. 775 übernommen.

Geschichte des Bestandsbildners 

Im Jahre 1818 wurde von Wilhelm Albrecht die erste landwirtschaftliche Lehranstalt in Nassau, das 'Herzoglich Nassauische Institut für Landwirtschaft', als höhere Fachschule gegründet. Zunächst in Idstein gelegen, fand 1834 aufgrund der ungünstigen Lage der Umzug auf den Hof Geisberg bei Wiesbaden statt. 1866 ging die Ausbildungsstätte unter der Bezeichnung 'Königlich-Preußisches Landwirtschaftliches Institut Hof Geisberg' an den preußischen Staat über. Mit dem Ende des Wintersemesters 1875/76 wurde die Schule infolge der Umgestaltung des landwirtschaftlichen Unterrichtswesens in Preußen als königlich-preußische Staatsanstalt aufgehoben. Seine Funktion übernahm die neu gegründete Landwirtschaftsschule zu Weilburg, die als Mittelschule mit Winterunterricht eine mehr praxisorientierte Ausbildung anbot. Der Institutsbetrieb in Wiesbaden wurde jedoch mit privaten Mitteln aufrechterhalten. Nach Errichtung der Landwirtschaftskammer für den Regierungsbezirk Wiesbaden oblag die Unterhaltung des Landwirtschaftlichen Instituts, das 1913 den Namen Landwirtschaftliche Winterschule erhielt, ab 1910 wieder dem Staat. Die steigende Nachfrage nach agrarwirtschaftlichen Kenntnissen unter der Landbevölkerung führte seit der Jahrhundertwende zur Gründung weiterer landwirtschaftlicher Bildungsstätten: 1906 in Montabaur, 1908 in Nastätten und 1913 in Idstein (letztere in Abt. 775). Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Landwirtschaftsschulen in Höchst (in Abt. 775) und Limburg (1919), in Herborn, Usingen und Nassau-Katzenelnbogen (1920), Bad Schwalbach (in Abt. 775), Hachenburg und Biedenkopf (1921) sowie in Westerburg und Gladenbach (1927) hinzu. Außerdem wurde 1923 in Eltville eine Spezialschule für Weinbau errichtet. An die Wiesbadener Landwirtschaftsschule schloss man zudem 1925 nach ihrem Umzug vom Hof Geisberg in die Mainzer Straße 17 eine Gartenbauschule an. Um auch der weiblichen Landbevölkerung eine spezielle Ausbildung für die häuslichen Belange anbieten zu können, richtete man seit 1920 an den Landwirtschaftsschulen Unterricht für Mädchen ein. 1934 wurden die Einrichtungen an den Reichsnährstand überführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte 1946 der landwirtschaftliche Schulbetrieb in Hessen wieder ein, der allerdings aufgrund der agrarstrukturellen Umwälzungen im Laufe der beiden Nachkriegsjahrzehnte starke Rückgänge der Schülerzahlen zu verzeichnen hatte. Infolgedessen wurden u. a. die in Abt. 775 enthaltenen Einrichtungen in Bad Schwalbach 1962, in Idstein 1963, in Höchst 1964 und schließlich in Wiesbaden 1973 geschlossen

Literatur 

Wagner, Georg, Zur Geschichte der Landwirtschaftsschule Wiesbaden 1818-1968, in: Verein ehemaliger Landwirtschaftsschüler Wiesbaden (Hg.), 150 Jahre Landwirtschaftsschule Hof Geisberg Wiesbaden 1818-1968, Wiesbaden 1968, S. 54-96.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

3,75 lfm