HStAD Bestand N 5

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

FDP-Kreisverband Darmstadt-Stadt

Laufzeit 

1946-2001

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

vgl. auch O 59 Rodemer und O 33 Wagner

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Akten sind dem Staatsarchiv 1997, 2002 und 2007 vom Kreisverband zur Übernahme angeboten worden. Nach Sichtung und Bewertung der Akten wurde der Bestand als Depositum übernommen.

Geschichte des Bestandsbildners 

Bereits im August 1945 wurde der Wiederbeginn des parteipolitischen Lebens im späteren Bundesland Hessen von der amerikanischen Besatzungsmacht auf lokaler Ebene ermöglicht. In Darmstadt konstituierten sich zunächst die Arbeiterparteien der Weimarer Republik, SPD und KPD, sowie die Deutsche-Aufbau-Bewegung als Vorläufer der CDU. Wenige Wochen später erfolgte in dem mit der Proklamation Nr. 2 der Militärregierung neugebildeten Land Groß-Hessen, ausgehend von dem Frankfurter Kreis um den früheren Politiker der Deutschen Volkspartei (DVP) Fertsch, die Gründung einer liberalen Partei, der Liberal Demokratischen Partei, auf Landesebene. Zu diesem Zeitpunkt bestanden weder in den ländlichen Regionen Nordhessens noch im Raum Starkenburg oder den Städten Darmstadt und Wiesbaden liberale Kreisverbände oder Ortsgruppen. Genau drei Monate später, am 29. März 1946, kam es im Darmstädter Ratskeller zur Gründungsversammlung einer Ortsgruppe der LDP. Die Gründungsmitglieder der Gruppe gehörten vor 1933 mehrheitlich der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) an. Unabhängig vom Landesverband formulierten sie in den ersten Monaten der Neuorganisation Ideen für einen neuen Rechtsstaat, Freiheitsrechte des Einzelnen, freien Wettbewerb in der Wirtschaft verbunden mit sozialem Engagement und einer Öffnung der Partei für die Arbeiterschaft. Nach offizieller Zulassung der Partei durch die Militärbehörden und Wahl eines kommissarischen Vorstandes des Darmstädter Kreisverbandes bewarb sie sich Ende Mai 1946 bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Darmstadt erstmals um Sitze im Stadtparlament. Der rasche Ausbau des Kreisverbandes stand in engem Zusammenhang mit dem Aufbau einer hauptamtlichen Geschäftsführung. Im Juli des Folgejahres fasste die Partei den Beschluss, für den Landkreis Darmstadt neben dem Stadtkreis eine eigenständige Parteiorganisation aufzubauen (Kreisverband Darmstadt-Land). 1948 wurde der Vorstand des Kreisverbandes Darmstadt-Stadt mit demjenigen der Ortsgruppe Darmstadt Mitte zusammengelegt. Im Dezember des gleichen Jahres trafen sich Delegierte aus den Landesparteien der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszone in Heppenheim an der Bergstraße zum Zusammenschluss aller liberalen Gruppierungen und Parteien. Gegen den Widerstand der hessischen Liberalen, die an dem bisherigen Parteinamen LDP festzuhalten gedachten, wurde schließlich der Name 'Freie Demokratische Partei' (FDP) angenommen.

Enthält 

Wahlunterlagen 1946-1981, Rundschreiben und Schriftverkehr des Kreisverbandes ab 1946, Aufnahmeanträge und Austrittserklärungen, Mitgliederkartei, Unterlagen verschiedener Ortsgruppen und Parteigruppierungen, Schriftverkehr und Veranstaltungen des Bezirks- und des Landesverbandes sowie der Stadtverordnetenfraktion. Rundschreiben der Landtagsfraktion, Presseausschnittsammlung

Literatur 

Friedhelm Koppert: Liberalismus in Darmstadt. Gründung und politische Entwicklung der LDP/F.D.P. ab 1946, Darmstadt 1986.

Findmittel 

Online-Datenbank Arcinsys (aktuellster Stand)

PDF-Findbuch (Stand 2007)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

10,750