HStAM Bestand Urk. 17

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kloster Caldern - [ehemals: A II]

Laufzeit 

1235-1537

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Bestand 22 a 1; K 269 [Kloster Kaldern 1242-1537, 16. Jh.]. Weitere Urk. im Universitätsarchiv Marburg, Urk. 91, und im Universitätsarchiv Gießen. Urk. 41-1727, 1976 (Berichte und Arbeiten aus der Uinversitätsbibliothek Gießen 28)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die weitaus größte Zahl der aus dem Archiv des Klosters Caldern erhaltenen Urkunden befindet sich im Staatsarchiv Marburg als Bestand Urkunden A II Kloster Caldern. Nur 4 Urkunden aus dem Archiv wurden nach 1527 dem Archiv der Universität Marburg angegliedert (Nr. 201, 223, 225, 227), offensichtlich weil sie für die Klärung von Rechtsfragen noch benötigt wurden. Sie betreffen nämlich Besitz, der von Caldern an die Universität -/-Marburg überging. Eine andere im Archiv der Universität befindliche Urkunde aus dem Archiv von Caldern (Nr. 224) betrifft einen Wiederkauf, der 1572 von der Universität vorgenommen wurde. Die 5 weiteren im Staatsarchiv Marburg - Bestand Depositum Universität Marburg, Kloster Caldern - befindlichen Urkunden sind im Zusammenhang mit der Abfindung der Nonnen in den Besitz der Universität gelangt. Nachrichten über die ältere Geschichte des Archivs des Klosters Caldern fehlen. Auch ein Verzeichnis der bei der Aufhebung des Klosters 1527 vorhandenen Urkunden, wie sie für andere Klöster und Stifte Hessens erhalten sind , ist offensichtlich nicht angefertigt worden. Nach der Aufhebung des Klosters, 1527, übernahm zunächst der vom Landgrafen von Hessen eingesetzte Klostervogt neben der Verwaltung des Klosterbesitzes auch die Sorge für das Archiv. 1531 wurde dem Vogt z. B. befohlen, eine zugunsten des Klosters ausgestellte Schuldverschreibung herauszugeben und dafür das Befehlsschreiben 'in den Kasten' zu legen . Dann gelangte das Archiv des Klosters in den Besitz der Universität Marburg. Nach der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die vorhandenen Urkunden dort abgeschrieben . Diese Abschriftensammlung sei auch hier als Kopialbuch des Klosters Caldern bezeichnet, weil sie im Staatsarchiv Marburg als solche geführt und benutzt wird: Staatsarchiv Marburg K 269, Kopialbuch des Klosters Caldern, ohne Titel. Inhalt: Abschriften von Urkunden aus dem Archiv des Klosters Caldern 1235 bis 1537. Die jeweils einen Ort betreffenden Urkunden sind zu Gruppen zusammengefaßt. Die Ortsnamen sind auf einem Zwischentitelblatt vorangesetzt. Es wurde jedoch nicht das Ortsalphabet angewandt, sondern die Gruppen sind nach der Anzahl der Urkunden hintereinandergestellt, die jeweils für einen Ort vorhanden sind (Marburg, Wetter usw.). Die Vorlagen sind buchstabengetreu abgeschrie-ben (so die beiden Ausfertigungen von Nr. 121 auf fol. 31 und fol. 35), Notariatssignete sind teilweise nachgezeichnet. Papier und Einband: 366 Blatt Papier, etwa 324 X 204 mm, fol. 94, 260, 261, 262, 263, 268 und 333 etwas kleiner. Auf lose Blätter geschrieben, nachgebunden (Blätter geknickt mit jetzt kopfstehender Inhaltsangabe). Alte Signaturen der Urkunden senkrecht, moderner Pappeinband mit Leinenrücken und ebensolchen Ecken, beschnitten. Im Einband die Bemerkung: 'Auf der Innenseite des alten Einbandes stand von der Hand Könneckes die Notiz: Die losen Blätter und Lagen sind De-positum der Universität. Repertorium Nr. 11 II B 1 f Nr. 1.' Blattzählung 1-368, bis 250 alte, dann moderne Zählung (fehlt Blatt 86 und Blatt 196). Abschrift nach der Mitte des 16. Jahrhunderts. Aus der Ordnung dieser Abschriftensammlung darf auf die alte Ordnung des Klosterarchivs geschlossen werden. Sie wird die gleiche gewesen sein. In diese Abschriftensammlung sind 8 heute noch in Ausfertigung überlieferte Urkunden aus dem Archiv des Klosters nicht aufgenommen worden (Nr. 23, 71, 153, 156, 157, 181, 190, 200). Enthal-ten sind aber auch Abschriften von 2 der 10 Urkunden, die das Kloster betreffen und die sich heute im Archiv der Universität Marburg befinden (Nr. 225, 227). Nach Anfertigung der Abschrift sind nachweisbar nur 3 Urkunden verlorengegangen (Nr. 20, 117, 260). Nr. 117 wird auch heute noch im Repertorium des Archivs aus dem 18. Jahrhundert verzeichnet (Staatsarchiv Marburg, Repertorien). Sofern die in der Universitätsbibliothek Gießen derzeit nicht auffindbaren Urkunden (Nr. 114, 197) wieder aufgefunden werden, sind keine weiteren Verluste in der Neuzeit eingetreten. Ältere Verluste sind nur in Einzelfällen nachzuweisen. So fehlt z. B. zu Nr. 181 die Bezugsurkunde, von Nr. 5 ist nur eine Abschrift aus dem Jahre 1373 erhalten.
In den Jahren 2007-2016 wurden die einzelnen Überlieferungen vereinzelt und umverpackt, die Siegel wurden mit Siegeltaschen versehen und die Signaturen wurden auf Numerus Currens umgestellt.

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Ort Caldern liegt etwa 10 km nordwestlich von Marburg. Das wohl im Dezennium vor der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründete Cisterzienserinnenkloster Caldern tritt mit der Schenkung der dortigen Nikolauskapelle durch Landgräfin Sophie 1250 erstmals urkundlich in Erscheinung. Die Abtei stand unter dem Patronat der Heiligen Marie und des Heiligen Nikolaus. In den etwa 280 Jahren seines Bestehens ist das Kloster über eine regionale Bedeutung nicht hinausgekommen. 1502 wird die Abtei durch Arnsburg visitiert, 1527 werden die noch in Caldern verbliebebenen Nonnen abgefunden, die Einkünfte des Klosters werden 1533 für die beiden Siechenhäuser in Marburg verwendet. 1540 wird das Kloster samt Pfarrpatronat der Universität Marburg überwie-sen, 1650 an die Universität Gießen übertragen und 1767 von Hessen-Kassel wieder eingelöst.

Enthält 

Urkunden Caldern, Kloster [OT von Lahntal, Kreis Marburg-Biedenkopf]

Literatur 

Urkunden und Regesten: H. B. WENCK, Hessische Landesgeschichte 3 UB, Frankfurt und Leipzig 1797-1803. Bruno HILDEBRAND, Urkundensammlung über die Verfassung und Verwaltung der Universität Marburg unter Philipp dem Großmütigen. Marburg 1848. Otto GROTEFEND, Felix ROSENFELD, Regesten der Landgrafen von Hessen 1247-1328 (VHKH 6,1) Marburg 21991 Friedrich SCHUNDER, Die oberhessischen Klöster. Regesten und Urkunden 1 (VHKH 9,3) Marburg 1961 Darstellungen und Aufsätze: K. H. SCHÄFER, Zur Gesch. d. Ortschaften im Amte Wetter (Marburg 1929). Christina VANJA, Besitz- und Sozialgeschichte der Zisterzienserinnenklöster Caldern und Ge-orgenberg und des Prämonstratenserstiftes Hachborn in Hessen im späten Mittelalter (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 45) Darmstadt, Marburg 1984 Ursula VAN METER, Architektur und Ausstattung des Zisterzienserinnenklosters Caldern, in: 750 Jahre Kloster Caldern, Lahntal-Caldern 2000, S. 95-181 Christina VANJA, Besitz-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Zisterzienserinnenklosters Caldern, in: 750 Jahre Kloster Caldern, Lahntal-Caldern 2000, S. 191-221

Findmittel 

Arcinsys-Datenbank

Repertorium Kloster Caldern, angelegt 2002, maschinenschriftlich (Ausdruck aus HADIS), 1 Band (Signatur: R 1374).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

211 Urkunden

Filmkopien 

Die Urkunden sind als Mikrofiches verfügbar.

Benutzung 

Die Urkunden werden im Original vorgelegt.