ISG FFM Bestand A.90.05

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Höchst

Laufzeit 

1620-1957

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Die amtlichen als Folge der Eingemeindung übernommenen Akten werden durch ein Depositum des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt a. M.-Höchst ergänzt (Bestand A.90.06 Höchst: Stadt (Depositum Geschichtsverein). Bestand A.90.06 umfasst die Gliederungspunkte "Höchst: Stadt", "Höchst: Dekanat", "Höchst: Geschäftsbücher nicht städtischer Provenienz", "Höchst: Vereinigungen", "Höchst: Orte" und "Höchst: Familien Bolongaro-Crevenna". Aufgrund der Eingemeindungen des Jahres 1917 bzw. der Bezirksverwaltung ab 1928 enthält der Bestand zudem vereinzelt Akten anderer westlicher Vororte der Stadt Frankfurt.

Weiteres Material zur Höchster Geschichte befindet sich im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (insbesondere Abteilungen 106, 228 und 425), im Staatsarchiv Marburg sowie im Firmenarchiv der ehemaligen Hoechst AG. Die Titel eines Teils der Wiesbadener und Marburger Archivalien betr. Höchst sind in der Abteilung 2 des Frankfurter Instituts für Stadtgeschichte erfasst und können dort anhand der Generalkartei abgefragt werden.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Akten und Amtsbücher der Stadtverwaltung Höchst, die den größten Teil des Bestands ausmachen, gelangten unmittelbar nach der Eingemeindung in das Frankfurter Stadtarchiv. Später wurden dann, wie es scheint, alle Nachgänge, die unter dem Betreff Höchst ins Archiv kamen, zu dieser ersten Abgabe gelegt und dabei die Provenienz vernachlässigt. Die genauen Zugangsdaten konnten aufgrund meist fehlender Eintragungen im Archivalienzugangsbuch nur vereinzelt ermittelt werden. Im alten Frankfurter Stadtarchiv befand sich der Bestand Höchst auf dem Dachboden. 1941 oder 1942 wurde er nach Kronberg in die Burg ausgelagert, wo er den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstanden hat. Nach Kriegsende gelangten die Unterlagen in den ehemaligen Luftschutzbunker an der Praunheimer Heerstraße, und ab 1966 lagerten sie bis zur Verzeichnung im Behelfsmagazin in der Großmarkthalle, später dann im Tiefmagazin im Institut für Stadtgeschichte.

Es sind folgende Zugänge überliefert:
Akz. Stadt- bzw. Bezirksverwaltung Höchst (Nrn. 1-1.605, 1.838-1.843, 1.933-2.043);
Akz. Büro des Oberbürgermeisters, Verwaltungsstelle Höchst: III/1995-16 (Nrn. 1.606-1.837);
Akz. Kreisausschuss Höchst (Nrn. 1.844-1.892);
Akz. Regierung Wiesbaden (Nrn. 1.893-1.896);
Akz. Landratsamt Höchst (Nrn. 1.897-1.907);
Akz. Magistrat Frankfurt - Dezernat für Eingemeindungs- und Vorortangelegenheiten (Nrn. 1.908-1.927);
Akz. Wirtschaftsamt Frankfurt (Nr. 1.928);
Akz. Gewerbegericht Höchst (Nrn. 1.929-1.932);
Akz. Geschichts- und Altertumsverein FfM.-Höchst: III/1995-8 (nur Archivalien des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Frankfurt a. M.-Höchst e. V.).

Geschichte des Bestandsbildners 

790 als "villa Hostat" erstmals urkundlich erwähnt, wurde Höchst am 11. Februar 1355 zur Stadt erhoben und war anschließend zunächst kurmainzische und ab 1802 nassauische Amtsstadt mit den jeweiligen politischen Verhältnissen entsprechender eingeschränkter Selbstverwaltung. 1815 erfolgte die Einteilung des Herzogtums in 28 Justiz- und Verwaltungsämter, Höchst wurde Sitz des Amts Höchst. 1866 als Folge des Deutschen Krieges von Preußen annektiert, wurde das Herzogtum in eine preußische Provinz umgewandelt, die in die ihrerseits in Landkreise gegliederten Regierungsbezirke Kassel und Wiesbaden unterteilt war. Höchst gehörte innerhalb dieser Struktur zunächst zum Kreis Wiesbaden (Mainkreis), wurde infolge einer Vermehrung der Landkreise von zwölf auf achtzehn 1885 dann aber selbst Verwaltungssitz des Kreises Höchst (Main-Taunus-Kreis), der neben dem Gebiet des nassauischen Amtes Höchst noch einige Gemeinden des Amtes Hochheim umfasste.

Die Leitung der Stadtverwaltung lag zunächst in der Hand eines vom Landesherrn ernannten Schultheißen, dem einige Schöffen zur Seite gestellt waren. Mit dem Gemeindegesetz von 1849 wurden die Schultheißen durch von den Gemeindemitgliedern gewählte Bürgermeister abgelöst. Erster hauptamtlicher Bürgermeister war von 1888-1893 der Jurist Dr. Gebeschus. Für die Finanzen waren in der älteren Zeit zwei jährlich wechselnde Bürgermeister genannte Einwohner zuständig. Etwa ab 1780 gab es hierfür einen ständigen Bürgermeister (= Rechner), für den von 1816 an die Bezeichnung Gemeinde- bzw. Stadtrechner verwendet wurde.

Mit der Industrialisierung wuchs die Bedeutung der vorher durch Fischerei, Handwerk und gelegentliches kleineres Gewerbe neben einigen etwas größeren Betrieben geprägten Kleinstadt. Es waren besonders die Farbwerke Meister, Lucius & Brüning, später Hoechst AG, die die Stadt prägten, aber auch zunächst andere Industriezweige: Möbelindustrie, metallverarbeitende Industrie, Leder- und Schuhindustrie.
Im Jahr 1917 wurden Sindlingen, Unterliederbach und Zeilsheim nach Höchst eingemeindet.
Schon 1928 folgte die Eingemeindung nach Frankfurt, Höchst blieb aber gleichwohl Kreissitz des neu geschaffenen Main-Taunus-Kreises. Innerhalb Frankfurts wurde für Höchst und die anderen westlichen Vororte ein besonderer Verwaltungsbezirk in Form einer Bezirksverwaltung mit Bezirksamt und Bezirksrat gebildet, die formal bis 1943 bestand. Faktisch endete die Bezirksselbstverwaltung indessen, als der Bezirksrat zum 1. April 1933 in einen Beirat mit rein beratender Funktion umgewandelt wurde.

Literatur 

Wilhelm Frischholz, Alt-Höchst. Ein Heimatbuch in Wort und Bild, Frankfurt 1926.

Rudolf Schäfer, Chronik von Höchst am Main, Frankfurt 1986.

Wolfgang Metternich, Die städtebauliche Entwicklung von Höchst am Main, Frankfurt 1990.

Reihe "Höchster Geschichtshefte", hrsg. vom Verein für Geschichte und Altertumskunde e.V., Frankfurt am Main - Höchst.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

2041 Verzeichnungseinheiten (Stand 2022)

Die Signatur 1.791 wurde nicht vergeben.

Benutzung 

Lagerort: BO