ISG FFM Bestand A.90.04

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Harheim

Laufzeit 

1654 - 1978

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Das Archiv der Gemeinde Harheim (1821-1971) wurde 1971/72 von dem im Auftrag der Beratungsstelle für Gemeindearchivpflege des Hessischen Landkreistages tätigen Dr. E. Jacobi und dessen Mitarbeitern auf der Grundlage des großherzoglich-hessischen Aktenplans für die Bürgermeistereien von 1908 verzeichnet und zusammen mit der Registratur des Bürgermeisteramtes (1813-1973) 1974 übernommen.

Es erfolgten folgende Abgaben:
Akz. 1974;
Akz. Jakob Quirin, Bürgermeister a. D. von Harheim: III/1982-11;
Akz. Hauptamt: II/2000-4.

Geschichte des Bestandsbildners 

Im Spätmittelalter gehörte Harheim (Ersterwähnung 786) ebenso wie das benachbarte Kalbach den Herren von Eppstein-Könistein, die beiden Orte von 1435 bis 1477 an Frankfurt verpfändeten. Nach dem Tode des letzten Eppstein-Königsteiner 1515 fielen dessen Besitzungen an seinen Adoptivsohn Graf Ludwig II. von Stolber-Königstein (1535-1574). Nach dem Aussterben der Stolberger Grafen aus der Königsteiner Linie 1518 fiel der größte Teil der Grafschaft Stolberg-Königstein an Kurmainz, das zu Beginn des 17. Jahrhundert eine massive Gegenreformation in den neu erworbenen Gebieten vornahm, in Harheim 1606.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam Hahrheim an Nassau-Usingen, das sich drei Jahre später mit Nassau-Weilburg zum Herzogtum Nassau vereinigte. In nassauischer Zeit gehörte Harheim zum Amt Höchst, das der nassauischen Landesregierung als der zentralen Oberbehörde für die innere Verwaltung unterstand. 1818 wurde Harheim eigenständige Pfarrei, nachdem es vorher kirchlich zu Vilbel gehört hatte. Nach dem innerdeutschen Krieg von 1866 wurde Nassau von Preußen annektiert, das Harheim an das Großherzogtum Hessen abtrat. Dort gehörte es zunächst zum Kreis Vilbel und nach dessen Auflösung 1874 zum Kreis Friedberg. Am 1. August 1972 wurde Harheim nach Frankfurt am Main eingemeindet.

Bis um die Wende vom 19. Zum 20. Jahrhundert war Hahrheim von der Landwirtschaft geprägt, ehe sich erste Gewerbe wie eine Ringofenziegelei ansiedelten. Das Spiegelt sich auch in der schriftlichen Überlieferung wieder, von der nur sehr wenig aus kurmainzer Zeit erhalten ist wie die Ortsbeschreibung von 1645. Aus nassauischer Zeit ist überwiegend serielles Schriftgut zum Rechnungswesen erhalten., aber auch die für Wirtschafts- und Sozialgeschichte sehr ergiebigen Gewerbesteuerkataster sowie die 1852 eingeführten Stockbücher (Grundbücher und Kataster), die nach 1866 auch unter hessischer Verwaltung fortgeführt wurden, ehe sie von den Grundbüchern des Bürgerlichen Gesetzbuchs von 1900 abgelöst wurden.

Erst aus hessischer Zeit sind Akten in nennenswerter Menge vorhanden, ebenso zunehmende Belege für eine kommunale Selbstverwaltung. Der Vorort, zuletzt Dorf im Landkreis Friedberg (Regierungsbezirk Darmstadt), wurde am 1. August 1972 zusammen mit Kalbach, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach eingemeindet. Die Registratur im Bürgermeisteramt von Hahrheim wurde nach Betreffen auf die zuständigen Dienststellen der Frankfurter Stadtverwaltung verteilt. Der Rest, nur noch Trümmer, kam zusammen mit dem 1971-1972 von Jakobi geordneten Gemeindearchiv von Hahrheim 1974 in das Frankfurter Stadtarchiv.

Literatur 

Dagmar Wendler: Harheim. Vom Dorf am Rande der Wetterau zum Stadtteil Frankfurts, Frankfurt 1985.

Borchmann, Michael: Die Entwicklung der Gemeinde- und Kreisverfassung in Hessen. (Deutsches Verwaltungsblatt Nr. 21 vom 01.11.1982).

Demandt, Karl E.: Geschichte des Landes Hessen. Kassel 1959.

Festkomitee 1200-Jahr-Feier FfM.-Hahrheim e. V.: 1200 Jahre Harheim 786-1986. Festschrift.-Frankfurt 1986.

Hessisches Statistisches Landesamt: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen, Heft 2: Gebiertsänderungen der hessischen Gemeinden und Kreise 1834 bis 1867. Wiesbadaden 1986.

Lilge, Herbert: Hessen in Geschichte und Gegenwart. Stuttgart 1984.

Wendler, Dagmar: Beiträge zur Harheimer Geschichte. Themen zur Ortsgeschichte eines Frankfurter Stadtteils. Frankfurt 1985.

Wendler, Dagmar: Beiträge zur Harheimer Geschichte, Oberursel 1985.

Wendler, Dagmar u.a.: 786-1986. 1200 Jahre Harheim, Frankfurt 1986.

Wolf, Claus: Harheim. Vom Dorf zum Frankfurter Ortsteil, eine Strukturskizze für die Jahre 1950-1987, Frankfurt 1995.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

1966 Verzeichnungseinheiten (Stand 2019)

Benutzung 

Lagerort: BO