72

Zeugenaussagen zum Prozess zwischen Graf Johann I. und dem Frankfurter Juden Salmann von Bruchselden

1320-10-01

Datum anno domini m. ccc. xx., feria quarta post Mychaelis.

H, Grafschaft Ziegenhain, unter o. Datum.

Auf Befehl des Thesaurars der Fritzlarer Kirche, als päpstlicher Delegat, ist von Berthold, Pleban in Frankfurt durch Eckhard, Vikar der Kirche von Frankfurt als beeidigter Notar, ein Zeugenverhör in Sachen Graf Johann [I.] von Ziegenhain gegen den Juden Salmann genannt von Bruchselden, wegen einer Pferdeschuld vorgenommen worden: Der Ritter Kraft Groppe (Crafto dictus Groppe Miles) hatte in Dienstausübung für Graf Johann ein Pferd verloren, das er von Salmann für 24 Mark Kölner Pfennige erhalten hatte unter der Nutzungsbedingung im Schadensfall den anfänglichen Preis zu zahlen.Folgende Punkte werden in der Anklageschrift aufgelistet: 1. Ritter Kraft von Bellersheim hatte eine Schuld gegenüber Salmann in Höhe genannten Geldes zu entrichten. 2. Nachdem die anfängliche Schuld beglichen war, hatte Salmann von Graf Johann und dessen Rittern 36 Mark Kölner Pfennige und 49 Pfund Heller als Zinsen gefordert. 3. Kraft von Bellersheim und Schultheiß Volpert hatten genannte Schuld für den Grafen bereits gezahlt. Es sagen aus: 1. Ritter Kraft von Bellersheim, der Jüngere (Crafto Junior de Beldersheim Miles) für den Grafen. 2. Ritter Kraft Groppe. 3. Volpert, Schultheiß zu Frankfurt. 4. Ritter Konrad Kebele, Ritter in Assenheim (Conradus famulus Markelonis dicti de Kebele Militis in Assinheim).

Berthold, Pleban in Frankfurt

Pergament; Siegel anhängend.

Regestentext aus: Böhmer-Lau, UB Frankfurt 2, S. 119-122, Nr. 150.