U 1927

Hermann Erzbischof von Köln bekundet, daß in den Auseinandersetzungen zwischen Johann Herzog zu Kleve und Johann Graf zu Nassau und Diez um verbriefte Schuldforderungen des Grafen von Nassau aufgrund eines durch Erzherzog Maximilian zu Österreich und Burgund vermittelten Vertragsam 7. April (uf gudesdag nach dem sondag judica) in seiner Stadt Köln in seinem Hof 'in der dranckgassen' vor ihm oder seinen Räten Graf Johann von Nassau selbst und Heinrich Knyppingk und Heinrich Dünwalt als Anwälte des Herzogs von Kleve erschienen sind, damit er in der Streitsache, in der Herzog Johann von Kleve höchstens 12000 Gulden geben und Graf Johann von Nassau mindestens 8000 Gulden haben wollte, gütlich entscheide. Aufgrund der inserierten Urkunde Herzog Johanns von Kleve von 1483 Dezember 16, seiner inserierten Ladung von 1484 März 29, der inserierten Vollmacht Herzog Johanns von Kleve von 1484 April 3 und des inserierten Protokolls seines Rates vom 7. April entscheidet der Aussteller gütlich. Die Forderungen des Grafen von Nassau belaufen sich auf 17000 Gulden, dazu 1300 alte Schuld mit 130 Gulden Zins, 4000 alte Schuld mit 300 Gulden Zins, laut Schuldbrief des Gerhard von Kleve, Graf zur Mark, für Heinrich Graf zu Nassau, Vianden und Diez von 1449 März 8, demnach mit rückständigem Zins auf 42000 Gulden. Dafür soll Kleve an Nassau 9600 Gulden zahlen in 4 Terminen zu je 2400, jeweils auf Lichtmesse der folgenden Jahre. Kleve soll dafür Unterpfänder und Bürgen verschreiben und die nach Konzept der Kanzlei des Ausstellers und dies ausgefertigt am 10. Mai (uf den mondag nach dem sondag jubilate) im Hof des Ausstellers in der Stadt Köln 'in der drangkgassen' dem Grafen Nassau liefern sollen, der alle älteren Verschreibungen mit einer Schlußquittung dem Herzog von Kleve übergeben soll. Nassau soll die Verschreibung auf die Grafenschuld zu Hamm nur für diese Korngülte gebrauchen.

1484 April 10

Colne uf satersdag nach dem sondage judica 1484

Aussteller

Ausfertigung, Pergament, Siegel am Pressel, Unterschrift: Jo. Menchen, Kanzler

Abschrift 18. Jh. Abt. 170 II