Identifikation (kurz)
Titel
Rechnung und Belege des Anatomischen Instituts
Laufzeit
1787-1794, 1797-1809
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Die Serie enthält die Rechnungen und darin eingelegt die dazu gehörenden Belege.
1786 nach der Auflösung des Collegium Carolinum in Kassel wurde das hölzerne anatomische Theater von Kassel nach Marburg verbracht und auf dem Gelände in der Ketzerbach aufgebaut. Damit wurde das Marburger Anatomische Institut begründet. Erster Direktor wurde Christian Friedrich Michaelis, der jedoch hauptsächlich als Chirurg in Marburg arbeitete. 1806 erhielt Marburg den ersten Fachvertreter mit dem Anatomen Christoph Ullmann, der gegen das Votum der Fakultätsmitglieder ausgewählt wurde. 1810 wurden Ernst Daniel August Bartels und sein Prosektor Christian Heinrich Bünger von der aufgelösten Universität Helmstedt nach Marburg versetzt. Ullmann wurde seines Amtes enthoben und musste den anatomischen Lehrstuhl an Bartels abtreten. Nachdem Bartels 1811 nach Breslau ging, wurde Bünger sein Nachfolger. Er gestaltete den Unterricht nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und neben der Chirurgie galt seine Aufmerksamkeit der Herstellung von anatomischen Präparaten. Bünger hatte zuvor schon eine bedeutende Sammlung an Präparaten nach Marburg mitgebracht und erweiterte diese Sammlung in Marburg stetig. Darüber hinaus erreichte Bünger, dass ein neues Gebäude für das Anatomische Instiut gebaut und 1842 bezogen wurde. In diesem Gebäude wurde bis 1902 gelehrt, bis man das unter dem Direktor Emil Gasser neu entstandene moderne Instiutsgebäude in der Rosenstraße (heute Robert-Koch-Straße) bezog. Gasser führte die von Bünger begründete Tradition des Instituts fort und erweiterte die anatomische Sammlung um bedeutende Präparate.
Literatur: Gerhard Denecke u.a., Geschichte der medizinischen Institute, in: Heinrich Hermelink, Siegfried A. Kaehler (Hrsg.), Die Philipps-Universität zu Marburg 1527-1927, S. 627-631, Marburg 1927
Grundmann, Kornelia, Die Marburger Anatomen, in: Kornelia Grundmann, Irmtraud, Sahmland (Hrsg.), Concertino - Ensemble aus Kultur- und Medizingeschichte, S. 11 - 41, Marburg 2008
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