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Berufswettkampf des Jugendbundes der Gewerkschaft der Angestellten (GdA) in Berlin

22. Januar 1933

87 Fotografien

Für die Nachwuchsförderung etablierte der 1920 konstituierte Dachverband der liberalen Gewerkschaften den Jugendbund des Gewerkschaftsbundes der Angestellten (GdA), der in Berlin-Zehlendorf seinen Bundeshauptsitz hatte. Der Bund sah sich als Sprachrohr der Auszubildenden im kaufmännischen Gewerbe und stand damit in Konkurrenz zum völkischen Bund der Kaufmannsjugend (BdK) im Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband (DHV). Ebenso wie der BdK orientierte sich die Jugend im GdA mit ihren Aktivitäten wie Fahrten, Gautagen usw. stark an der bürgerlichen Jugendbewegung. So führte sie seit 1922 jährlich Jugendbundtage durch, die Julius Groß regelmäßig fotografisch begleitete, und besaß mit dem Marquarthof ein „Reichsfreizeitheim“, welches für Veranstaltungen und Feste genutzt wurde. Zusätzlich organisierte die Bundesleitung Weiterbildungskurse und berufliche Wettbewerbe für ihre jungen Mitglieder.

Am 22. Januar 1933 veranstaltete der GdA den reichsweiten „Berufswettkampf der deutschen Angestelltenjugend“ für das Jahr 1933, um „jedem kaufmännischen Lehrling und jungen Angestellten die Möglichkeit einer beruflichen Selbstprüfung“ zu geben. Mitglieder des Reichsehrenausschusses des GdA, dem unter anderem Hugo Junkers angehörte, förderten die Aktion mit dem Wunsch, dass die Jugend ihre Kräfte für das Wohle der Volksgemeinschaft stärke, und organisierten Gewinne für die „Reichssieger“ (siehe Serie AdJb F1 Nr. 554, Siegerverkündung).

Julius Groß dokumentierte die Veranstaltung im GdA-Ortsgruppenheim in der Alten Jakobstr. 81 in Berlin-Kreuzberg, die von 11 bis 13 Uhr stattfand. Zu dem normalen Wettbewerb für Lehrlinge, Schüler und Angestellte bis zu einem Alter von zwanzig Jahren hatte die GdA angesichts der hohen Zahl an Arbeitslosen infolge der aktuellen Wirtschaftskrise zusätzlich einen „Sonderwettkampf für stellenlose Angestellte bis zu 25 Jahren“ initiiert. Die Bilderserie zeigt zu Beginn einen Chor mit Klavierbegleitung, dessen Darbietung durch die „Funk-Stunde A.G. Berlin“ live im Radio übertragen wurde. Diesem Auftakt folgen Aufnahmen des „Schreibmaschinensaales“, in dem Prüflinge an langen Tischen sitzend auf ihren Geräten tippten. Die nächste Bildergruppe zeigt einen zweiten Saal mit Gesangs- und Redebeiträgen vor über hundert Zuhörern; anschließend erfolgte dort eine Schreibprüfung.

Originaltitel: GdA Berufewettbewerb

Quellen u. Literatur: GDA-Jugend. Monatsschrift für Lehrlinge und junge Angestellte im Gewerkschaftsbund der Angestellten, 26. Jg., H. 1, 1933, S. 3-8; ebd., 26. Jg., H. 2, 1933, S. 28-29, S. 45.