Schöffengrund
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Identifikation (Gliederung)
Titel
Titel
Schöffengrund
Aufsatz
Aufsatz
Das Registraturgut der Bürgermeisterei Schöffengrund weist bei Weitem nicht die Einheitlichkeit dessen der Bürgermeisterei Hohensolms auf. Die vergebenen blauen Aktendeckel sind in ihrer Gestalt und Beschriftung recht unterschiedlich. Sehr oft fehlt die Registraturbezeichnung, und Aktenzeichen wurden auch nicht durchgängig vermerkt. Nach Aufspaltung der Bürgermeisterei Braunfels(-Schöffenrund) 1841 stellte sich das Problem der Aufteilung der in der gemeinsamen Registratur geführten Verwaltungsakten. Wie die im Anhang erstellte Liste der Vorakten der Bürgermeisterei Braunfels verdeutlicht, wurden diejenigen Akten, die sich eindeutig auf die Ortschaften der neuen Bürgermeisterei Schöffengrund bezogen an diese abgegeben und, wie ein Vergleich der Aufschriften auf den Aktendeckeln verrät, ggf. dort weitergeführt . Inwiefern nicht mehr currentes Schriftgut weiter in der Registratur der Bürgermeisterei Braunfels verblieb bzw. dort vernichtet wurde, läßt sich nicht sagen. Die bisher an das Hessische Hautstaatsarchiv übergebene Schriftgutmenge der Braunfelser Registratur ist verschwindend gering. Sie umfaßt lediglich 18 Nummern. Da eine Aufteilung der Generalakten schwer möglich war, wurden in größerem Stil Abschriften gefertigt . Die anfallenden Kosten hatten die Gemeinden zu tragen. Die Organisation des Schriftguts orientierte sich, wenn auch mit Abweichungen, an dem auch für die Bürgermeisterei Hohensolms maßgeblichen Registraturplan aus dem Jahr 1817 . Gegen Ende des 19. Jhdts. wurden erstmals einheitlich gestaltete Aktendeckel angeschafft, die mit den vorgedruckten Bezeichnungen 'A C T A SPECIALIA [bzw. GENERALIA] betreffend ...', den Registraturkennzeichen 'Section ..., Fach ... No ...' der Laufzeit '18... bis 18...' sowie der Registraturbezeichnung versehen waren. Der ältere Registraturplan schien hingegen (zunächst) beibehalten worden zu sein, wobei die vorgedruckten Registraturkennzeichen entsprechend handschriftlich abgeändert wurden. Die Tatsache, daß ältere Originalschriftstücke aus der Zeit vor 1841 in die Akten der Bürgermeisterei Schöffengrund mit eingenäht wurden, läßt darauf schließen, daß ältere Vorakten oft physisch aufgelöst und die Schriftstücke in neu gebildete Akten übernommen wurden. Ähnlich verhielt es sich mit den Vorakten der Bürgermeisterei Braunfels und der Fürstlich Solms-Braunfelsischen Regierung zu Braunfels, die nach 1848 bzw. 1862 mit dem Übergang eines Teils der bisher standesherrlichen Verwaltungsrechte auf den Bürgermeister an diesen abgegeben wurden. In die Akten Abt. 424, Nr. 699 und Abt. 424, Nr. 741 wurden beispielsweise Vorgänge der Bürgermeisterei Braunfels und der Fürstlichen Regierung mit eingebunden. Der Rest eines 'Aktenschwanzes' an der Akte Abt. 424, Nr. 889 (Provenienz: Regierung Braunfels), welcher Bruchstücke der Aufschrift 'Bürgermeisterei Schöffengrund' trägt, legt die Vermutung nahe, daß die als eigene Einheiten bestehen gebliebenen Vorakten registraturmäßig in den eigentlichen Behördenbestand mit integriert wurden. Da ein Aktenrepertorium der Bürgermeistereiregistratur nicht überliefert ist, lassen sich keine Angaben über den Umfang des in den einzelnen Sachbereichen angefallenen Schriftguts machen. Den Überlieferungsschwerpunkt im vorliegenden Bestand bilden eindeutig die Rubriken Verwaltung der Gemeinden, hier besonders die Untergliederungspunkte Gemeindevermögen und Staatszugehörigkeit, sowie die Bereiche Kirchen- und Schulwesen. Die Überlieferung der Rubrik Polizeiwesen umfaßt hingegen lediglich vier Akteneinheiten.