Vollständige Signatur

HWA, 31

Bestand


Identifikation (kurz)


Titel Titel
Bundesverband der Musikinstrumentenhersteller (BDMH), Wiesbaden

Bestandsdaten


Bestandsgeschichte Bestandsgeschichte
2017/2018 abgegeben durch das Hessische Hauptstaatsarchiv Wiesbaden.
Teile des Bestands waren bereits kursorisch erschlossen (konvertierte Daten wurden in die Datenbank eingebunden).
Die noch unverzeichneten Akten stammen aus der Zeit ab 2010.
Geschichte des Bestandsbildners Geschichte des Bestandsbildners
Die starke Zersplitterung der Verbandslandschaft wurde 1933 von der zwangsweisen Vereinigung in der "Fachgruppe Musikinstrumente" in der Wirtschaftsgruppe Eisen- und Metallwarenindustrie abgelöst. Die Geschäftsstelle der Fachgruppe lag in Berlin, die Leitung übernahm Ernst Hohner (Vertreter: Karl Fuchs).
Nach dem völligen Zusammenbruch nach Kriegsende wurde der Wiederaufbau des Verbands, zunächst bezogen auf die einzelnen Besatzungszonen, durch Ernst Hohner (französische Zone), Karl Fuchs (US-Zone) und Dr. Will (Stuttgart) vorangetrieben.
Am 27. August 1948 wurde in Trossingen der "Fachverband Musikinstrumenten-Industrie für das französisch besetzte Gebiet", am 27. August 1948 der "Fachverband Musikinstrumente" für die Bi-Zone gegründet. Vertreten wurden vor allem von Kleinmusikinstrumente-Herstellern sowie der phonographischen Industrie (lediglich Sprechmaschinennadeln).
Nach der Zusammenfassung der westlichen Besatzungszonen zum "Vereinigten Wirtschaftsgebiet" schlossen sich die beiden Verbände zum "Fachverband Musikinstrumente und phonographische Erzeugnisse für das Bundesgebiet" mit Sitz in Stuttgart zusammen. Die regionalen Verbände in Hessen und Bayern sowie der am 30.10.1948 in Stuttgart gegründete "Verband Deutscher Geigenbauer" traten als korporative Mitglieder bei.
Im Beirat des Verbandes waren die einzelnen Sparten (Produktion von Saiteninstrumenten, Harmonikas, Holzblasinstrumenten, Metallblasinstrumenten, Schlaginstrumenten, Saiten, Zubehör- und Bestandteilen, Sprechmaschinennadeln) sowie die Landesverbände repräsentiert.
1957 betrug der Produktionswert mehr als 60 Mio. DM (1913: 32 Mio. Goldmark, 1927: 41 Mio. Reichsmark), die Zahl der Betriebe 100 mit 8.000 Beschäftigten (1907: 6.500 Betriebe mit 46.000 Beschäftigten; 1925: 9.000 Betriebe mit 59.000 Beschäftigten). Etwa 75 Prozent der Erzeugnisse wurden exportiert.
Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Kleinmusikinstrumenten-Industrie in besonderem Maße in Mitleidenschaft: der größere Anteil verblieb in Ostdeutschland; in Westdeutschland, wo traditionell nur ein großer und einige wenige Kleinbetriebe existiert hatten, wurde durch die Ansiedlung von Musikinstrumentenherstellern aus dem Sudetenland und Sachsen gestärkt. So siedelten sich Hersteller aus der Gegend um Graslitz und Schönbach sowie Markneukirchen und Klingenthal insbesondere in Bayern (Bubenreuth, Neustadt, Oberbayern) und Hessen (Nauheim, Groß-Gerau) an.
Literatur Literatur
Geschäftsbericht des Fachverbandes Musikinstrumente und phonographische Erzeugnisse für das Bundesgebiet 1948-1958.