E 008
Vollständige Signatur
StadtA HG, E 008
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Nachlass Dr. Wilhelm Deetz
Laufzeit
Laufzeit
1837-1909
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
C 01 14 (Anstellung in Homburg)
A 03 9a (Sterbebuch)
C02 Kur-Verwaltung
S 06 Zeitungsausschnittsammlung
S 05 Fotosammlung
A 03 9a (Sterbebuch)
C02 Kur-Verwaltung
S 06 Zeitungsausschnittsammlung
S 05 Fotosammlung
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Bestand wurde am 13. November 1973 von der Enkelin Dr. Wilhelm Deetz' dem Stadtarchiv übergeben (s. Schreiben von Dr. Max Stahlberg an Stadtarchivarin Dr. Hilde Miedel vom 23.10.1973, Ordner „Akten über Bestände“ Büro Dr. Astrid Krüger).
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Geboren: 3. Januar 1827 in Breslau
Gestorben: 7. Januar 1899 in Homburg
Eltern: Wilhelm Eduard Thaddäus Deetz und Henriette geb. Michel
Verheiratet mit: Bertha Binge in Homburg 11. März 1869
Einbürgerung: 4. Juni 1874
Kinder/Enkelkinder: Hofrat Dr. med. Dieter Eduard Deetz (Sohn, geb. 1873), Maria von Rettberg, geb. Deetz (Tochter), Dr. Maria Deetz, verh. mit Dr. Max Stahlberg Ministerialrat A.D. (Enkeltochter)
Geheimer Medizinalrat
Dr. Wilhelm Deetz wurde am 3. Januar 1827, als ältester Sohn des chirugischen Instrumentenmachers Wilhelm Deetz und seiner Frau Henriette in Breslau geboren. Nach Beendigung der Schulzeit ging er als Militär-Medizinstudent nach Berlin an das Friedrich-Wilhelm-Institut (die „Pepiniere“). Nach beendetem Studium wirkte Deetz 1849 zunächst als Unterarzt im 5. Ulanenregiment in Trier. 1850 folgte die Approbation als Arzt und Wundarzt mit dem Prädikat als Operateur und Geburtsarzt. Nach beendetem Staatsexamen wurde er 1850 zum Assistenzarzt ernannt. 1854 fand seine Beförderung zum Oberarzt statt, und Deetz wurde zur Charité (Berlin) kommandiert. 1855 reiste er als ärztlicher Begleiter des Fürsten Ludwig Adolf Friedrich von Sayn-Wittgenstein nach Podolien und Petersburg. 1856 folgten eine Orient-Reise mit dem Prinzen Moritz von Sachsen-Altenburg und anschließend ein Aufenthalt in Paris zu Studienzwecken. Im März 1858 trat er die Stelle als Physikatsarzt beim Landgräflichen Amt Homburg sowie als „Arzt des Allgemeinen Krankenhauses daselbst“, dessen Gedeihen ihm stets besonders nahe lag, an. Die Stelle ist mit dem Titel „Medizinalrat“ und mit der Eigenschaft und den Rechten eines „Brunnen- und Badearztes" verbunden. Deetz scheidet als Stabsarzt aus dem preußischen Heeresdienst aus. Am 4. Oktober 1862 bekam Deetz den Preußischen Kronenorden verliehen, später folgten noch die Schleife zum roten Adlerorden 3. Klasse (1880) und das Offizierskreuz zum Mecklenburgischen Greifenorden.
Am 4. Juli 1865 wurde er zum Geheimen Medizinalrat befördert. Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 wirkte er als Chefarzt des Homburger Verwundeten-Lazaretts; 1887 folgte die Berufung zum Kreisphysikus des Obertaunuskreises; zudem wurde er Mitglied des Magistrats. Seit der Errichtung der Ärztekammern für Hessen-Nassau (1887) trat Deetz - bis zu seinem Tode - vor der Kammer als Vertreter der Medizinischen Gesellschaft in Homburg v.d.H. auf.
Im Sammelwerk der Heilquellen des Taunus bearbeitete Deetz 1887 Homburg v.d.Höhe und seine Heilfaktoren. Seit 1859 unterstanden die Quellen seiner ärztlichen Aufsicht, und wie sein reicher Nachlass aufweist, der eine Unmenge von Berichten, Gutachten und vieles mehr enthält, hat er bis zuletzt mit allem Eifer an der Erhaltung und dem Ausbau des Bades ausschlaggebend teilgenommen. Ihm wird auch die geschickte Überführung Homburgs nach Aufgabe des Spiels in ein Heilbad nicht zuletzt mitverdankt. Dr. Wilhelm Deetz starb am 7. Januar 1899 in Homburg. Sein Grab befindet sich in der Familiengruft auf dem alten lutherischen Friedhof am Untertor.
Gestorben: 7. Januar 1899 in Homburg
Eltern: Wilhelm Eduard Thaddäus Deetz und Henriette geb. Michel
Verheiratet mit: Bertha Binge in Homburg 11. März 1869
Einbürgerung: 4. Juni 1874
Kinder/Enkelkinder: Hofrat Dr. med. Dieter Eduard Deetz (Sohn, geb. 1873), Maria von Rettberg, geb. Deetz (Tochter), Dr. Maria Deetz, verh. mit Dr. Max Stahlberg Ministerialrat A.D. (Enkeltochter)
Geheimer Medizinalrat
Dr. Wilhelm Deetz wurde am 3. Januar 1827, als ältester Sohn des chirugischen Instrumentenmachers Wilhelm Deetz und seiner Frau Henriette in Breslau geboren. Nach Beendigung der Schulzeit ging er als Militär-Medizinstudent nach Berlin an das Friedrich-Wilhelm-Institut (die „Pepiniere“). Nach beendetem Studium wirkte Deetz 1849 zunächst als Unterarzt im 5. Ulanenregiment in Trier. 1850 folgte die Approbation als Arzt und Wundarzt mit dem Prädikat als Operateur und Geburtsarzt. Nach beendetem Staatsexamen wurde er 1850 zum Assistenzarzt ernannt. 1854 fand seine Beförderung zum Oberarzt statt, und Deetz wurde zur Charité (Berlin) kommandiert. 1855 reiste er als ärztlicher Begleiter des Fürsten Ludwig Adolf Friedrich von Sayn-Wittgenstein nach Podolien und Petersburg. 1856 folgten eine Orient-Reise mit dem Prinzen Moritz von Sachsen-Altenburg und anschließend ein Aufenthalt in Paris zu Studienzwecken. Im März 1858 trat er die Stelle als Physikatsarzt beim Landgräflichen Amt Homburg sowie als „Arzt des Allgemeinen Krankenhauses daselbst“, dessen Gedeihen ihm stets besonders nahe lag, an. Die Stelle ist mit dem Titel „Medizinalrat“ und mit der Eigenschaft und den Rechten eines „Brunnen- und Badearztes" verbunden. Deetz scheidet als Stabsarzt aus dem preußischen Heeresdienst aus. Am 4. Oktober 1862 bekam Deetz den Preußischen Kronenorden verliehen, später folgten noch die Schleife zum roten Adlerorden 3. Klasse (1880) und das Offizierskreuz zum Mecklenburgischen Greifenorden.
Am 4. Juli 1865 wurde er zum Geheimen Medizinalrat befördert. Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 wirkte er als Chefarzt des Homburger Verwundeten-Lazaretts; 1887 folgte die Berufung zum Kreisphysikus des Obertaunuskreises; zudem wurde er Mitglied des Magistrats. Seit der Errichtung der Ärztekammern für Hessen-Nassau (1887) trat Deetz - bis zu seinem Tode - vor der Kammer als Vertreter der Medizinischen Gesellschaft in Homburg v.d.H. auf.
Im Sammelwerk der Heilquellen des Taunus bearbeitete Deetz 1887 Homburg v.d.Höhe und seine Heilfaktoren. Seit 1859 unterstanden die Quellen seiner ärztlichen Aufsicht, und wie sein reicher Nachlass aufweist, der eine Unmenge von Berichten, Gutachten und vieles mehr enthält, hat er bis zuletzt mit allem Eifer an der Erhaltung und dem Ausbau des Bades ausschlaggebend teilgenommen. Ihm wird auch die geschickte Überführung Homburgs nach Aufgabe des Spiels in ein Heilbad nicht zuletzt mitverdankt. Dr. Wilhelm Deetz starb am 7. Januar 1899 in Homburg. Sein Grab befindet sich in der Familiengruft auf dem alten lutherischen Friedhof am Untertor.
Enthält v.a.
Enthält v.a.
Homburger Kur- und Badewesen
Literatur
Literatur
JACOBI, Louis: „Zur Geschichte der Homburger Mineralquellen“ in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Band 18 1935, S. 229
LÜBBECKE, Fried: „Kleines Vaterland Homburg vor der Höhe“, Frankfurt a.M. 1956, S. 236-237
RENKHOFF, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, Wiesbaden 1985, Nr. 387
HUMMEL, Ulrich. „Dr. Wilhelm Deetz - Kreisphysikus und Badearzt von Homburg v. d. H.“ in: Alt
Homburg 34. Jahrgang Heft 1 (1991), S. 4-8
MARTIN, Gerald P.R.: „Homburg unter der Erde. Ein Vorschlag von Dr. Deetz an Dr. Rolle“, in:
Alt Homburg 34. Jahrgang Heft 4, S. 5-7 (1991)
CRÜWELL, Konstanze: „Von Fürsten, Quellen und Roulette. Kleine Promenade durch die Bad Homburger Geschichte“, Frankfurt a.M. 1996, S. 93 ff.
LÜBBECKE, Fried: „Kleines Vaterland Homburg vor der Höhe“, Frankfurt a.M. 1956, S. 236-237
RENKHOFF, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, Wiesbaden 1985, Nr. 387
HUMMEL, Ulrich. „Dr. Wilhelm Deetz - Kreisphysikus und Badearzt von Homburg v. d. H.“ in: Alt
Homburg 34. Jahrgang Heft 1 (1991), S. 4-8
MARTIN, Gerald P.R.: „Homburg unter der Erde. Ein Vorschlag von Dr. Deetz an Dr. Rolle“, in:
Alt Homburg 34. Jahrgang Heft 4, S. 5-7 (1991)
CRÜWELL, Konstanze: „Von Fürsten, Quellen und Roulette. Kleine Promenade durch die Bad Homburger Geschichte“, Frankfurt a.M. 1996, S. 93 ff.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
4 Archivkartons
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
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Zitierweise: E 08 Nachlass Dr. Wilhelm Eduard Deetz