E 001
Vollständige Signatur
StadtA HG, E 001
Bestand
Identifikation (kurz)
Titel
Titel
Nachlass Johann Georg Hamel
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Korrespondierende Archivalien
E 10 Nachlass Ernst Georg Steinmetz (dort bes. Nr. 53: Vortrag zu Hamels stadtpolitischer Tätigkeit)
E 14 Nachlass Friedrich Stucke Abschnitt B Nr. 10
E 14 Nachlass Friedrich Stucke Abschnitt B Nr. 10
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Geschichte des Bestandsbildners
Geboren: 17. Juli 1811 in Homburg v.d. Höhe
Gestorben: 24. Juni 1872 in Homburg v.d. Höhe
Vater: Jacob Christian Casimir Hammel aus Homburg
Mutter: Elisabeth Johanette Margaretha geb. Krag, seit 1808 verehel. Hamel aus Erbenheim
Ehefrau: Anna Maria geb. Fischer (verehel. am 26. Dezember 1833 in Homburg v.d. Höhe, gest. 10. Dezember 1868 in Homburg v.d. Höhe)
Der Strumpffabrikant Johann Georg Hamel (Hammel bis 1840) begann schon in jungen Jahren, sich mit der Geschichte seiner Stadt auseinanderzusetzen. Mit 17 Jahren begann er seine chronikalischen Aufzeichnungen, die er bis ins Jahr 1849 fortsetzte und durch eine Sammlung von historischem Material, die "Historischen Bruchstücke aus Homburgs Vorzeit" ergänzte.
Nach dem Besuch der städtischen Volksschule erlernte er im väterlichen Betrieb das Strumpfwirker-Handwerk. 1834 wurde er zum Vorsteher des 2. Quartieres in Homburg gewählt und hatte als solcher teil an den Ereignissen um die Revolution von 1848. So sprach er sich im Stadtrat 1840 für die Einführung einer landständischen Verfassung in der Landgrafschaft Hessen-Homburg aus.
Um den Bildungsstand der Homburger Bevölkerung zu heben, gründete er 1841 zunächst einen Leseverein und noch im gleichen Jahr mit einem Grundbestand von 24 Büchern die erste öffentliche Bibliothek Homburgs, deren Leitung er bis zu seinem Tod innehatte. Der Bestand der Bibliothek wuchs in den ersten 25 Jahren auf stolze 10.000 Bände an.
Im Zuge seiner kommunalpolitischen Tätigkeit stieß Hamel immer wieder auf alte Akten der Stadtverwaltung, die in einem beklagenswerten Zustand lagerten. Sein Interesse an der Geschichte seiner Heimatstadt ließ ihn nun auch zum ersten Stadtarchivar werden: Hamel ordnete die städtischen Urkunden, Amtsbücher und Akten, stellte sie in zweckmäßigen Räumlichkeiten auf und machte die wertvollen Bestände überhaupt in der Öffentlichkeit erst bekannt.
1866 sonderte er aus den Bibliotheksbeständen die "vaterländischen Merkwürdigkeiten" aus und bildete aus ihnen den Grundstock des Städtischen Museums.
"Am 24. Juni 1872 stürzte er von einer Leiter, inmitten seiner geliebten Bücher und Archivalien fand er sein seliges Ende." (Ernst Georg Steinmetz in einem unveröffentlichten Vortragsmanuskript von 1927, E 10 Nachlass Steinmetz Nr. 53)
Gestorben: 24. Juni 1872 in Homburg v.d. Höhe
Vater: Jacob Christian Casimir Hammel aus Homburg
Mutter: Elisabeth Johanette Margaretha geb. Krag, seit 1808 verehel. Hamel aus Erbenheim
Ehefrau: Anna Maria geb. Fischer (verehel. am 26. Dezember 1833 in Homburg v.d. Höhe, gest. 10. Dezember 1868 in Homburg v.d. Höhe)
Der Strumpffabrikant Johann Georg Hamel (Hammel bis 1840) begann schon in jungen Jahren, sich mit der Geschichte seiner Stadt auseinanderzusetzen. Mit 17 Jahren begann er seine chronikalischen Aufzeichnungen, die er bis ins Jahr 1849 fortsetzte und durch eine Sammlung von historischem Material, die "Historischen Bruchstücke aus Homburgs Vorzeit" ergänzte.
Nach dem Besuch der städtischen Volksschule erlernte er im väterlichen Betrieb das Strumpfwirker-Handwerk. 1834 wurde er zum Vorsteher des 2. Quartieres in Homburg gewählt und hatte als solcher teil an den Ereignissen um die Revolution von 1848. So sprach er sich im Stadtrat 1840 für die Einführung einer landständischen Verfassung in der Landgrafschaft Hessen-Homburg aus.
Um den Bildungsstand der Homburger Bevölkerung zu heben, gründete er 1841 zunächst einen Leseverein und noch im gleichen Jahr mit einem Grundbestand von 24 Büchern die erste öffentliche Bibliothek Homburgs, deren Leitung er bis zu seinem Tod innehatte. Der Bestand der Bibliothek wuchs in den ersten 25 Jahren auf stolze 10.000 Bände an.
Im Zuge seiner kommunalpolitischen Tätigkeit stieß Hamel immer wieder auf alte Akten der Stadtverwaltung, die in einem beklagenswerten Zustand lagerten. Sein Interesse an der Geschichte seiner Heimatstadt ließ ihn nun auch zum ersten Stadtarchivar werden: Hamel ordnete die städtischen Urkunden, Amtsbücher und Akten, stellte sie in zweckmäßigen Räumlichkeiten auf und machte die wertvollen Bestände überhaupt in der Öffentlichkeit erst bekannt.
1866 sonderte er aus den Bibliotheksbeständen die "vaterländischen Merkwürdigkeiten" aus und bildete aus ihnen den Grundstock des Städtischen Museums.
"Am 24. Juni 1872 stürzte er von einer Leiter, inmitten seiner geliebten Bücher und Archivalien fand er sein seliges Ende." (Ernst Georg Steinmetz in einem unveröffentlichten Vortragsmanuskript von 1927, E 10 Nachlass Steinmetz Nr. 53)
Enthält v.a.
Enthält v.a.
Der Nachlass umfasst neben familiengeschichtlichen Dokumenten vor allem Unterlagen und Materialsammlungen zur Geschichte der Stadt Bad Homburg, darunter insbesondere seine Chronik, die er von 1828 bis 1849 führte (6 Bände erhalten), und die Sammlung "Historische Bruchstücke aus Homburgs Vorzeit", in der er Dokumente aus Druckwerken und Homburger Archivalien des städtischen und des landgräflichen Archivs in Abschrift zusammenstellte (8 Bände erhalten).
Literatur
Literatur
WALSH, Gerta: Große Namen in Bad Homburg. Ein Gang durch die Straßen der Kurstadt, Frankfurt am Main 1997, S. 93f.
RÖSNER, Cornelia: Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch, Teil 1: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818-1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Bd. 59), Wiesbaden 1997, S. 203 [Nr. 289]
RENKHOFF, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Bd. 39), Wiesbaden 1992, S. 270 [Nr. 1514]
LOTZ, Friedrich: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, Bd. 2: Die Landgrafenzeit, Frankfurt am Main 1972, S. 405 und S. 450-451
RÖSNER, Cornelia: Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch, Teil 1: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818-1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Bd. 59), Wiesbaden 1997, S. 203 [Nr. 289]
RENKHOFF, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, Bd. 39), Wiesbaden 1992, S. 270 [Nr. 1514]
LOTZ, Friedrich: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, Bd. 2: Die Landgrafenzeit, Frankfurt am Main 1972, S. 405 und S. 450-451
Findmittel
Findmittel
www.stadtarchiv-bad-homburg.findbuch.net
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang
Umfang
1 laufender Meter (lfm)
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Zusatzinformationen
E 01 Nachlass Johann Georg Hamel