A1- VII.2

Complete identifier

StadtA WZ, A1- VII.2

Fonds


Identification (short)


Title Title
Hospital zum Heiligen Geist
Life span Life span
1346-1955

Fonds data


Custodial history Custodial history
Die Masse des Bestandes VII.2 (Hospital) machen die Rechnungen über die Einnahmen und Ausgaben der Hospitalgefälle aus. Die Hospital-Rechnungen wurden unter verschiedenen Titeln geführt, zunächst als Hospital-Pfleger-Rechnung 1714 bis 1810 und 1814, Rechnung der Hospitalverwaltung bzw. Rechnung der Hospitalkasse 1811 bis 1844, Rechnung des Hospitals 1845, Rechnung des Hospitalfonds 1846 bis 1848, Rechnung des evangelischen Bürgerhospitalfonds 1848 bis 1876, Rechnung des evangelischen Bürger-Hospitals 1877 bis 1902, Manual der Hospitalkasse 1902 bis 1920, Kassenbuch der Hospitalkasse 1915 bis 1920, 1938, Rechnung der Hospitalkasse; dazu kommen Einnahmen- und Ausgabenbücher: Einnahme-Journal 1903 und ab Hospitalkasse-Einnahme-Buch 1904 bis 1914; Ausgabe-Journal 1902 und 1903, Hospitalkasse-Ausgabe-Buch bzw. Ausgabebuch 1904 bis 1914; hinzu kommen noch Kontrollen über Einnahmen und Ausgaben und ein Band Hospitalakten betr. monatliche Kassenrevision.

Das Amt der Hospital-Pfleger war zwei Mitgliedern des Rates übertragen, je einer aus dem Schöffen und dem Stadtrat; von 1781 an traten bis 1803 zwei bürgerschaftliche Deputierte hinzu; 1804 führten drei Stadträte die Rechnung, ab 1805 führte nur noch ein Stadtrat bzw. ab 1810 ein Munizipalrat die Rechnung; ab 1813 führte ein Rezeptor die Rechnungen, ab 1853 bis 1902 wurden die Rechnungen von einem Rendanten geführt, danach erscheint in den Manualen die Bezeichnung „Rendant“ nicht mehr (es dürfte das Amt aber noch gegeben haben).

Die Rechnungen sind, wie üblich, nach einem gleichförmigen Schema geführt worden. Die Einnahmen wurden 1890 gegliedert nach: 1) Grundzinsen (darunter wurden auch die Einkaufsgelder der Hospitalpfründer geführt); 2) Kapitalzinsen, 3) Erbpacht, 4) Zeitpacht, 5) Rückerstattungen, 6) Abgetragene Kapitalien, 7) Erlös aus Verkäufen, 8) Extraordinär. Die Ausgaben wurden gegliedert nach: 1) Allgemeine Verwaltungskosten, 2) Besoldungen und Pensionen, 3) Holzhauerlohn und Waldkulturen, 4) Abgaben und Lasten, 5) Pfründner und Unterstützungen, 6) Vermächtnisse und Unterstützungen, 7) Kultus, 8) Unterhaltung der Gebäude, 9) Unterhaltung der Güter, 10) Kapitalanlagen, 11) An die evangelische Schule, 12) Sessionszimmer, 13) Insgemein.

Hinweis: Geldzinsen des Hospitals aus der Stadt und Renten und Zinsen des St. Annen-Altars im Hospital sind in den Wein- und Zinsbüchern zu finden, und zwar für die Jahre 1569, 1570, 1571, 1579, 1580, 1585, 1587, 1588, 1591, 1594, 1595, 1596, 1597, 1600 und 1607.

Anscheinend wurde zu Beginn der preußischen Zeit, etwa in den frühen 1820er Jahren, versucht, eine Systematik für die Registratur der Hospitalakten zu entwickeln. Es wurden Aktenzeichen gebildet, die aus maximal drei Zeichen bestanden: Cap. Tit. No. So bedeutete Cap. I Tit. III No.: Cap. I Fonds-Eigentum, Titel III: Grundeigentum und entsprechende Nummer. Die nach diesem Registraturschema geführten Akten sind im Anhang aufgelistet.

In fünf Kartons befanden sich sogenannte ungeordnete Materialien. Diese stammten aus der Zeit vom 16. Jahrhundert bis Mitte 19. Jahrhundert und etwas später, überwiegend 18. und frühes 19. Jahrhundert; sehr zahlreich vertreten waren Rechnungssachen, Belege zu den Rechnungen (die einfach zugeordnet werden konnten). Überaus misslich ist die Tatsache, dass in den 1920er Jahren die Archivare, anscheinend bei ihrem Bemühen thematische Zusammenhänge herzustellen, Akten im wahrsten Sinne des Wortes „aufgelöst“, also zerfleddert haben. Dies betrifft insbesondere Akten aus der frühen preußischen Zeit, als der Landrat in Wetzlar die Aufsicht über das Hospital führte. Hier hat man das Hospital betreffende Seiten aus den Akten gelöst und versucht sie zu den unsinnigsten Themen zu ordnen. Mit der „Arbeit“ sind die „Archivare“ nicht fertiggeworden. An eine Rekonstruktion der Akten war nicht zu denken, so dass nur übrig blieb, das Stückwerk einigermaßen sinnvoll fertigzustellen.

Bislang existierte nur eine summarische Übersicht über die Bestände, die schon in den 1920er Jahren während der damaligen Versuche, die Bestände des Archivs nach Pertinenzien zu ordnen und zu verzeichnen. Es wurde auch eine grobe Ordnung erstellt, die Arbeiten blieben aber unvollendet. Dabei wurden für verschiedene Teile des Bestandes Signaturen vergeben. Die beiden Rechnungsbücher des Almosenkastens erhielten die Signaturen VII.1 und VII.2. Auf die Signaturen VII.3 bis VII.400 entfielen die Rechnungsbücher und die Protokolle des Heilig-Geist-Hospitals sowie die Rechnungen des Kirchenbaues des Hospitals. Für die Akten des Hospitals wurden keine Signaturen vorgehalten. Auf die Signaturen VII.401 bis VII.520 entfiel die Überlieferung des Armeninstituts.