LWV-Archiv Bestand Hospia Nr. 850

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Beschreibung: Patientenakte

Identifikation (Fallakte)

Laufzeit 

1730

Bestellsignatur 

850

Provenienz

(Vor-) Provenienzen 

Quelle: Archiv des LWV Bestand 13

Angaben zur Person (Patientenakte)

Personenname 

Bröske (Pröske, Bröscke, Bröschke, Brischke), Konrad

Geschlecht 

M

Wohnort 

Kirchditmold, Amt Kassel

Beruf 

Theologiekandidat

Biografische Angaben 

unverheiratet; 1730 23 Jahre alt; dritter Sohn; Vater: Pfarrer Jakob Bröske zu Kirchditmold; fünf Kinder; drei Söhne hatten studiert; Sohn Konrad war Mai 1729 erkrankt; Zustand hatte sich trotz angewandter Medizin verschlechtert; war zur Verhütung Unglücks, "indeme er mit tödlichem Gewehr auf jedermann losgienge", verwahrlich gehalten worden; Vater sah sich dazu aber nicht mehr imstande; laut Attest hatte er die Menschen um sich mit "Messern und großen Prügeln attaquirt und auch Sonaten allerhand tödliche Gewehr sich heimlich angeschafft"; hatte wegen starken Misstrauens seine Medizin nicht mehr genommen; Grebe Heußener berichtete u. a.: "... gingen wir die Treppen ab, der H. Pfarr vor mir her, alß wir auf den Haußähren kommen, alwo der Bruder Conraht Brößcke saß, sprang er auf sogleich vor mich und fragte, ob ich ihn vor einen ehrlichen Kerl hielte, sagte ich Ja, warum nicht, sprach er, Conraht, warum habt ihr mich mit Mannschaft zum Hauß hinauß bracht und im Sprechen mit der Hant mich sogleich am Kopf geschlagen, ob ich gleich sagte, er solte inhalten, er aber schlug immer mehr, alß ich mich zur Gegenwehr setzte ergriff er das Messer stach auf mich ein"; Pfarrer Bröske hat Obervorsteher von Urff 3 Dukaten als Präsent zukommen lassen, die dieser jedoch ablehnte, da es sich bei dem Hospital um eine Fundation "bloßerdings vor Arme und Elende verlaßene Leute" handele; 1745.10. verließ Jakob Böske das Hospital "freywillig" und suchte um Erstattung der 100 rt nach, die sein Vater eingelegt hatte, damit der Sohn Studentenkost erhielt

Diagnose 

Delirium

Raserei

Vermerke

Enthält  u.a.

Attest 1730.11.15 von Hof- und Garnisionsmedici Dr. Johann Conrad Wagner

Bericht 1729.11.16 von Grebe Siebert Heußener zu Kirchditmold, bestätigt durch Vorsteher Johannes Grab

Schreiben 1730.11.17 von Oberschultheiß Wasserhuhn zu Kassel

Aufnahmegesuch ohne Datum vom Vater Jakob Bröske

Gesuch ohne Datum vom Vater Jakob Bröske betreffend die Verpflegung seines Sohnes mit Studentenkost

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Datum Reskript Kassel (ad mandatum Regis durch Landgraf Wilhelm): 1730.11.20 (und 1730.12.14); Anstalten: Haina; Zahlungsbetrag: 100 rt; Art der Aufnahme: ohne Angabe

Repräsentationen

Zu dieser Verzeichnung sind keine Repräsentationen eingetragen.