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HStAM Bestand Urk. 1 Nr. 3558

Beschreibung

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest

Einigung zwischen Heinrich I. und seinem Schwiegersohn

Datierung

1283 Juni 29

Originaldatierung

a. et d. ze Marpurg 1283 an der heyligen apostelen tage sente Petris und sente Paulus.

Alte Archivsignatur

Schublade 63 Nr. 4 VCC

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest

Landgraf Heinrich einigt sich mit seinem Schwiegersohne, dem Grafen Gottfried, dem Sohne Graf Gottfrieds von Ziegenhain (Zygenhagen), wegen ihrer Zwistigkeiten und besonders wegen der von dem Landgrafen zerstörten ziegenhainischen Burg zu Burg-Gemünden (Gemunden an der straze). Ferner bestimmen sie, daß, falls Gottfried kinderlos stirbt, seine Gemahlin Mechthild, Landgraf Heinrichs Tochter, Ziegenhain, Treysa (Treyse, Treise) und Staufenberg (Stoyphenberg) als Wittum erhalten soll, das nach ihrem Tode an Gottfrieds Mutter und Schwester zurückfällt, mit Ausnahme der von dem Landgrafen herrührenden Lehen. Sterben Gottfried und seine Schwester bei Lebzeiten ihrer Mutter ohne Hinterlassung von Leibeserben, so muß der Landgraf ihr 500 Mark Aachener (echscher) Pfennige bezahlen, wogegen er das ganze Ziegenhainer Gebiet als erbliches Eigen erhält. Landgraf Heinrich und Gottfried geloben sich gegenseitige Hilfeleistung gegen jedermann außer gegen das Reich. Die zeitliche Verlängerung dieses Vertrages steht den Kindern des Landgrafen nach seinem Tode frei. Bei etwaigen Zwistigkeiten zwischen dem Landgrafen und dem Grafen sollen je zwei Männer von jeder Seite zu Schiedsrichtern bestellt werden, die sich selbst einen Obermann wählen dürfen, wenn eine Einigung unter ihnen nicht zu erreichen ist; des Obermanns Schiedsspruch muß binnen Monatsfrist nach Anzeige an die Parteien ausgeführt werden. Im Weigerungsfalle soll der Landgraf mit zehn Rittern in Treysa (Treyse, Dreise) Einlager halten, bis er dem Grafen 500 Mark gezahlt hat; liegt die Schuld an dem Grafen, so ist dieser unter den gleichen Bedingungen zum Einlager in Marburg (Marpurg, Marpurg) verpflichtet. Wer den andern um Hilfe angeht, trägt die Kosten für den Krieg in seinem Gebiet und muß dem Helfer jeglichen Schaden ersetzen, wofür er aber die Gefangenen erhält.

Siegler

Hessen, Landgrafen, Heinrich I.; Marburg, Stadt; Hessen, Landgrafen, Mechthild, Frau Heinrichs I., geb. Gräfin von Kleve

Formalbeschreibung

Pergament. Die drei Siegel sind ab.

Druckangaben

Wenck, Hessische Landesgeschichte 3, S. 150 Nr. 175. Wenck, Hessische Landesgeschichte 2, UB, S. 215 Anm. zu Nr. 202; Scriba, Regesten Urkunden Hessen 2, S. 59 Nr. 745; Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr., S. 93/94 Nr. 246.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

vgl. Landgrafen-Regesten Online Nr. 266

Repräsentationen

Typ Bezeichnung Zugang Info
Nutzungsdigitalisat JPG Digitalisat vorhanden
Original Urkunde