1719 Juni 26
So geben und geschehen Bieberstein den 26ten Junii 1719
Gertrud (Gertrudis) [Rauck], die Witwe Lorenz Raucks, Bader in Hofbieber, bekundet für sich und ihre Erben, dass sie an die Rentkammer des Klosters Fulda ihre in Hofbieber gelegene Badestube, die zwischen der Kirchmauer und der Zehntscheuer liegt, mit allem Zubehör (was im hauß nied- und nagell vest ist) verkauft hat. Ausgenommen ist der eiserne Ofen. Des Weiteren hat Gertrud Rauck zwei kleine Gärten, die beide fuldisches Lehn sind, an die Rentkammer verkauft; die Lage der Gärten wird genau beschrieben. Die Badestube und das Haus sind mit einem halben Gulden zu 22 Böhmischen [Groschen], zwei Böhmischen [Groschen] für ein Festbrot (schönbrodt), zwei Hähnen und einem Fastnachtshuhn zinspflichtig; auf jedem der Gärten liegen jährlich dreieinhalb Böhmische [Groschen] an Zins. Die Verkaufssumme beträgt 200 Gulden fuldischer Währung in bar zu je drei Kopfstücken oder 60 Kreuzern. Gertrud Rauck quittiert der Rentkammer den Empfang der genannten Summe, verzichtet auf alle weiteren Ansprüche an dem genannten Besitz und leistet Währschaft. Mit der Bekräftigung dieses Rechtsgeschäfts ist der fuldische Amtsvogt im Amt Bieberstein, Georg Franz Simon, beauftragt worden. Georg Franz Simon hat sich dazu kraft Amtes bereit erklärt. Siegelankündigung. Ankündigung der Unterfertigung. Ausstellungs- und Handlungsort: Bieberstein. (siehe Abbildungen: 1. Seite, 2. und 3. Seite, Rückseite; Siegel: Lacksiegel)
(Geörg Frantz Simon manu propria / ambtsvogt)
Georg Franz Simon, Amtsvogt
Ausfertigung, Papier, aufgedrücktes Lacksiegel
Böhmische [Groschen] werden auch als Prager Groschen bezeichnet.
Ein Kopfstück bezeichnet eine 20- oder 24-Kreuzermünze.
Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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Nutzungsdigitalisat | JPG | ||
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