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HHStAW Bestand 19 Nr. U 87

Beschreibung

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest

Johannes Obelecker von Kirchhain, Priester und Kaplan des Altars von St. Maria Magdalena im St. Lubentiusstift zu Dietkirchen, Trierer Diözese, verfügt schwachen Körpers, doch gesunden Geistes - die Zukunft bedenkend, da man nicht weiß, zu welcher Stunde der Herr kommt und Rechenschaft über unsere Amtsführung verlangt - letztwillig zu seinem Seelenheil über seinen Nachlaß. Zu seinen Testamentaren und Treuhändern erwählt er Herrn Rulomann, Dekan desselben Stifts, und Johann Frei ('baronem') von Dehrn, die auch einzeln handlungsberechtigt sind und das Testament so ausführen sollen, als ob sie dem Allmächtigen Rechenschaft legen wollen. Er vermacht Erzbischof Werner von Trier, seinem gnädigen Herrn, 1/2 Mark Silber. Zu den Präsenzen des Stifts Dielkirchen vermacht er 60 schwere Gulden zum Ankauf von 4 Malter Korngülte Limburger Maß Davon sollen je 4 Achtel am 15. August ('in festo assumpcionis beate Marie gloriose virginis'), am 22. Juli ('in festo beate Marie Magdalene'), dem Tage der Patronin des Altars, und am 13. Juli ('in festo beate Margarete virginis') unter die Dienst tuenden Kanoniker und Vikare verteilt werden, und diese Feste sollen feierlich im Chor und auf den Orgeln, wie in dem Stift üblich, begangen werden. Von den übrigen 2 Malter sollen je 4 Achtel an seinem Jahrtag, seinem Siebten und Dreißigsten in gleicher Weise verteilt werden, damit sein Gedächtnis, wie im Stift üblich, mit Vigilien und dem Totenamt begangen wird. Er vermacht ferner: dem Konvent der Minderbrüder zu Limburg 2 Gulden in bar, der Kaplanei des Altars der heiligen Maria Magdalena seine beiden größeren Kessel ('dolia') nebst vier Gefäßen ('doliis vasorum') und vier größere Gefäße ('vasa'), die sämtlich, solange sie zu brauchen sind, bei den Kaplänen des Altars bleiben sollen; die übrigen Gefäße seiner Magd ('ancille') Grete; ein Bett mit Zubehör der Kaplanei des vorgenannten Altars; der vorgenannten Grete außerdem: die Einkünfte an Korn und Hafer aus 3 Morgen und sein Teil der von ihm bearbeiteten Weingärten, genannt 'hepenrecht', seinen gesamten Nachlaß im Haus und Hof ('curia') an Getreide, Wein, Vieh ('in pecoribus et pecudibus') mit Ausnahme des kleinen Ochsen, den er seinem Oheim ('patruo') Dilmann, Sohn des Dilmann, zuweist. Für sie bestimmt er auch seinen gesamten Hausrat. Sie braucht darüber niemandem Rechenschaft abzulegen. Seinem Verwandten ('cognato') Gerhard von 'Dickinbach' vermacht er 4 Gulden in bar. Was er an Forderungen und Darlehen ('in mutuo') hinterläßt, sollen seine Testamentare einziehen und zum Seelenheil seiner Vorfahren und seiner selbst verwenden. Wenn dies Testament nicht nach Testamentsrecht gültig ist, so soll es doch nach dem Recht der Kodizille oder letztwilligen Verfügungen Geltung haben. Der Aussteller behält sich Änderung desselben und der Testamentare vor. - Im 8. Jahr von Papst Bonifatius IX. vor Johann Glappach und Gerlach Gernod, Priestern und Vikaren des Stifts Dietkirchen. - Thilemann Ehlen ('Elhem') von Wolfhagen aus der Meinzer Diözese, wohnhaft zu Limburg, verheirateter Kleriker und kaiserlicher Notar, bekundet seine Anwesenheit und die Niederschrift, die er wegen eigener Geschäfte durch einen andern vornehmen ließ, auf Veranlassung des Testators durch Unterschrift und sein Zeichen.

Datierung

Dietkirchen, 1398 März 20

Originaldatierung

Acta sunt hec in Dickirchen in domo habitacionis mee, 1397 secundum stilum Treverensem, indictione quinta, vicesima die mensis Marcii, hora completorii vel quasi

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung

Ausfertigung, Pergament W 19,87 mit dem Signet des Notars. - Rückvermerk (15. Jh.): 'Marie Magdalene'. Rückvermerk des 17. Jh. und Rückvermerk (18. Jh.) des Limburger Stiftsdekans Corden. - Kopie, Papier (18. Jh.) W 19,344, beglaubigt durch J. L. Corden, geistlicher Rat, Dekan zu Limburg und apostolischen Notar. - - Erwähnt bei Wyß, Chronik 148 Nr. 56

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Struck, St. Lubentiusstift Dietkirchen, Nr. 152

Repräsentationen

Typ Bezeichnung Zugang Info
Mikrofiche Abzug des Rollfilms nach der Sicherungsverfilmung
Original Urkunde
Sicherungsfilm konvertierter Rollfilm (1993)