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HHStAW Bestand 40 Nr. U 889

Beschreibung

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest

Henne Rudolf der Junge genannt 'Ruczhen', Bürger zu Niederbrechen, und seine Frau Lena verkaufen dem Ritter Daniel von Mudersbach dem Alten für 24 oberländische rheinische Gulden, die dieser ihnen bezahlt hat, 1 Gulden Münze der vier Kurfürsten am Rhein und Limburger Währung jährliche Gülte, die sie mit Halm und Mund, wie zu Niederbrechen am Gericht üblich, aufgetragen haben. Sie sollen die Gülte jährlich am 11. November auf eigene Gefahr und Kosten, frei von fremden Rechten geistlicher oder weltlicher Art einem Kaplan zu Limburg geben, der dafür jeden Donnerstag in den 4 Fronfasten, am Allerseelentag und alle Sonntage für jenen Ritter, dessen + Frau Jutta und deren Voreltern beten soll gemäß dem Transfix, das an dieser Urkunde hängt. Die Gülte soll stets ungeteilt von den Erben fallen, damit der Kaplan einen sicheren Hauptschuldner ('gittichen sicheren heubtman') hat. Sie setzen dafür folgende Äcker und Weingärten bei Niederbrechen zu Unterpfand: 'Zcum ersten ym felde zcu der wiiden 1/2 M., gelegen yn der Solge an unß(e)m gnedigen hernn von Triier. Item 1 1/2 sadell aen Luthen unde Lucze Obellach. Item 1/2 sadell under Michel(e)n bii dem Runckeller felde. Item ym felde zcu der Barnbach 1 sadell under der leyghen off Hennichen von Nuheyms seligen frauwen. Item 1 sadel, gelegen aen Hennichen Fynckeß. Item yn der auwe 1/2 M., gelegen zcußent Luthen unde Wigant Wener, und, gildet dazselbe gelende unßem gnedigen hernn von Triier hernngulde unde neymantz mehe. Item eyn satel wyngarts gelegen nebent Hen Wilheyms yn der korczen siede unde gildet nuth'. Sie haben diese Unterpfänder mit Halm und Mund aufgegeben vor Peter von Balduinstein genannt Bruch, Schultheiß zu Niederbrechen, 'Luthen' und 'Clais' Furbecher, beide Schöffen daselbst, die darüber Zeugnis empfangen und den Weinkauf trinken geholfen haben. Bei Zahlungsversäumnis kann der Kaplan die Unterpfänder mit oder ohne Gericht an sich nehmen und einem andern erblich verleihen. Der Schultheiß zu Niederbrechen soll auch sogleich für den Kaplan daran pfänden, als ob es ausgeklagt sei. Der Kaplan kann die Aussteller auch mit dem geistlichen Gericht ansprechen. Sie verpflichten sich, falls der Pfarrer in Limburg künftig keinen Kaplan besitzt und jenen Gottesdienst für den Ritter selber verrichten will, die Gülte jenem zu reichen. Würde aber der Pfarrer den Gottesdienst nicht ausführen, so wollen sie die Gülte den Vikaren der Liebfrauenmesse am St. Johannesaltar, die derselbe Daniel von Mudersbach gestiftet hat, oder, falls auch sie jene Messen nicht tun wollen, den armen Siechen im Spital zu Limburg geben. - Siegel des vorgenannten Schultheißen von Niederbrechen.

Datierung

1469 November 13

Originaldatierung

D. 1469, off manetag nach sent Mirttinsdag dez helligen biischoffs

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung

Ausfertigung, Pergament mit versehrtem Siegel. - Rückvermerk (wohl gleichzeitig, von der Hand dea Notars Andreas Heinrich): 'Littera cappellani ecclesie Lympurgenaia de et aupra 1 fl. annuatim ceden(ti) in Brechen inferiori, et eadem littera manebit in scista, front in teatamento tenetur'. - Kopie Ende 15. Jh. im Kopiar 1 (W 40,1696-1711) Blatt 19r-20r

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 1146

Repräsentationen

Typ Bezeichnung Zugang Info
Original Urkunde