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HHStAW Bestand 40 Nr. U 696

Beschreibung

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest

Gerlach Schultheiß, Kanoniker im St. Georgenstift zu Limburg, und 'Clais' Schultheiß, Vikar daselbst, Gebrüder, sowie Ditmar von Duckenbach ('Do-'), ihr Schwager, und dessen Frau Grete, Schwester der vorgenannten Gebrüder, bekunden, daß 'Conchin', Schöffe zu Limburg, und dessen Frau Gertrud, Eltern des Cune und Henne Schultheiß, 10 Mark Gülte zu dem Altar der heiligen Jungfrau Agathe im Limburger Stift vermacht haben und daß deren Söhne: Cune Schultheiß und dessen Frau Else, die Eltern der verschwisterten Aussteller, und Henne Schultheiß, 'feder' dieser Aussteller, diese Gülte, fällig am 26. Dezember ('off sente Stheffans dag, der zu winachten in den fyere heilgen dagen gelegen ist'), einem Kaplan des Altars angewiesen haben auf ihre Häuser, die die Aussteller Gerlach und 'Clais' jetzt bewohnen, auf dem Kohlenmarkt ('Kolnmerte') gegenüber dem Messerschmied am Weg gelegen, sowie auf das Haus bei ('gen') der Brotschirn auf der Ecke, wo man auf die Gaden ('schuppen') geht. Die Aussteller weisen jetzt mit Wissen und Willen des Dekans und Kapitels zu Limburg die 10 Mark laut der Urkunde, die das Stift von ihren Eltern darüber hatte, auf andere Gülten an, nämlich: 5 Schilling Pfennig, fällig am 25. Dezember ('off den Cristdag'), von dem 1/2 Morgen Weingarten des Heintze Eckart, am obersten Weg gen dem 'Hugsteyne' bei Herrn Heinrich 'Bollendir' gelegen; 5 Tournosen, am gleichen Tag fällig, vom Haus des Heintze Rorich am alten Markt nächst unter dem Haus des Crafft von Cleeberg; 11 Schilling zu Invokavit ('off den großen sondag') von Henne Zans Schirn, die dem + Alpart gehörte, in der Fleischgasse bei ('gen') der Schirn des jungen Henne 'Zegenberg(er)' an der Ecke ('off dem ort'); 1 Tournosen weniger 2 Heller am gleichen Tag vom Garten des Hans Koch an der Diezer Straße, der 20 Heller dem St. Jakobsaltar zinst; 5 Tournosen, auch zu Invokavit, vom Garten des Henne Mag zu Kreuch hinten an dessen Haus; 1 Gulden Grundzins ('unde ist eygentom'), fällig am Ostertag, vom Garten des Arnold Busser hinten am Fladenberg; 11 Tournosen weniger 2 Heller, fällig am 1. Mai ('off sente Walpurge dag'), vom Garten des Hans Koch, der an der Diezer Straße bei Henne 'Zegenbergers(en)' Garten liegt und dem St. Jakobsaltar 20 Heller zinst; 4 Schilling und 10 Heller Grundzins, den am 25. Juli ('off sente Jacobes dag') die Erben des Henne Wanerei von 2 Gärten in der Untergasse geben; 1 Mark Pfennig und 1 Gans, die Heynmann von Elz ('Else') ebendann von einer Wiese zu (Nieder-)Erbach ('Erle-') gibt, die weiter nichts zinst; 5 Schilling Grundzins auch am 25. Juli vom Haus des Henne Emmel auf dem Schuhmarkt oben nächst Contze Eybel; 9 1/2 SchillingGrundzins vom Haus des Christian Hobeman an dem 'Clattermerte' nächst über Crafft von Cleeberg; 7 Tournosen Grundzins, fällig am 8. September, von dem Hause zu Schönecke bei ('gen') dem gemalten Hause; 15 Schilling am gleichen Tag vom Haus der 'Elsechin Wamsal(er)' in der Fleischgasse, das mehr nicht zinst; 1 Gulden, fällig am 29. September, von 'Sprers' Garten bei 'Clais Roßbechers (en)' Garten zwischen Kreuch und der Lahn; 3 1/2 Schilling Grundzins, auch am gleichen Tag, vom Garten des 'Heintze Freudenzail' in der Schirlinger Straße beim Garten des Heinrich Helwig; 1/2 Mark Grundzins am 11. November von Henne Keisers Haus auf dem Kornmarkt oben an Heynman Schreibers Haus; 4 Schilling am gleichen Tag vom Garten des Hans Koch, der an der Diezer Straße beim Garten des 'Hennechin Snyder' liegt und mehr nicht zinst; 5 Schilling Grundzins auch am 11. November von Diele Weschbluels Scheuer in der Neustadt; 3 Schilling Grundzins am gleichen Tag vom Weingarten des Heinrich Gottschalk, jenseits der Brücke unter Henne Gänsebein gelegen. Der vorgenannte St. Agathenaltar hat außerdem folgende Güter und Gülten: 1/2 Morgen Weingarten am Hamm, über dem Land des Klosters Eberbach ('off dem Erbechir') gelegen und der Herrschaft von Limburg 2 Pfennig und nicht mehr zinsend; 1 Haus mit einem Garten daran an der Friedberger ('Frede-') Straße gegenüber Henne Berns Scheuer; 22 Tournosen, fällig am 25. Juli ('off sente Jacobes dag'), von 2 Häusern, die der Jude Gotschalgk bewohnt, vor den Barfüßern unter dem Hof des + Henne von Nauheim; 4 Schilling, fällig am gleichen Tag, von 2 Häusern des Albrecht 'Winschredir' gegenüber Kastell ('Castel'); 3 Schilling, fällig am 8. September, vom Hause des Henne Sipel nächst bei den vorgenannten 2 Häusern; 3 1/2 Tournosen am gleichen Tag von Diele 'Lynewebers(en)' Garten gegenüber dem Hof des Herrn Gerlach und Herrn 'Clais' Schultheiß; 1 Mark von Mulichs Steinhaus auf dem Schuhmarkt. - Es siegeln die Aussteller Gerlach und 'Clais' Schultheiß und Ditmar von Duckenbach sowie Dekan und Kapitel zu Limburg mit dem Siegel des Stifts ad causas ('dez wir uns gebruchen zu unsern sachen') zum Zeichen, daß diese Gültanweisung zum Nutzen jenes Altars mit ihrem Wissen und Willen geschah, dazu Otto Eschenauer und Crafft von Cleeberg, beides Schöffen zu Limburg.

Datierung

1418 März 23

Originaldatierung

D. 1417 secundum stilum Treverensem, dez mitwochens nach dem palmedage

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung

Ausfertigung, Pergament. Von den sechs Siegeln das 3. und 5. bis auf Spuren ab. 1. Durchmesser 2,5 cm, im Siegelfeld ein Dreiecksschild mit zwei gekreuzten, gestürzten Schwertern, Umschrift: '(s(igillum) +) gerlaci sculteti'. 2. Durchmesser 2,4 cm, im Siegelfeld ein Dreiecksschild mit zwei gekreuzten, gestürzten Schwertern, oben dazwischen ein sechsstrahliger Stern, Umschrift: '+ s(igillum) h(err) clas scholtes'. 4. Stiftssiegel ad causas. 6. Durchmesser 2,4 cm, im Siegelfeld ein Dreiecksschild: geteilt (oben erhaben), Umschrift: 's(igillum) craft won kleber(g)'. - Rückvermerk (15. Jh.): 'Littera altaris sancte Agathe'

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 900

Repräsentationen

Typ Bezeichnung Zugang Info
Original Urkunde