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HStAM Bestand 340 Justi

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Familienarchiv Justi

Laufzeit

1658-1987

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Hinweis:

Die Bibliothek Karl Wilhelm Justis ist zum großen Teil in den Beständen der Universitätsbibliothek Marburg aufgegangen. Der wissenschaftliche Nachlaß von Prof. Carl Justi wird in der Universitätsbibliothek Bonn verwahrt. Die Hauptmasse der Trachtenzeichnungen und -aquarelle von Prof. Ferdinand Justi befindet sich heute im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Kassel.

340 Schmitt, Ludwg Julius Carl

340 Schirling, Niclas

Bestandsdaten

Aufsatz

Die Familie Justi
Die hessische Theologen- und Gelehrtenfamilie Justi stammt aus dem Dorf Marbach bei Marburg. Stammvater war Mathias (Theis) Jost, dessen beiden Söhne, der Schlosser Matthias und der Schneider Hermann 1599 bzw. 1603 als Bürger in die Stadt Marburg aufgenommen wurden. Hermanns Sohn Tobias starb als Pfarrer in Grünberg und wurde Stammvater der in Hessen-Darmstadt ansässigen Theologenfamilie Justus. Einer der Urenkel des Schlossers Matthias Jost, Johann Adam Justi (1665-1723), studierte Theologie und wurde Pfarrer in Betziesdorf. Sein Sohn Johann Adam Justi (1702-1755), Pfarrer in Hassenhausen und Münchhausen, begründete den Marburger Zweig der Theologenfamilie Justi.
Zu diesem Familienzweig gehören u. a. Karl Wilhelm Justi (1767-1846), Superintendent zu Marburg und Professor der Philosophie und Theologie, sein Sohn Wilhelm Justi (1801-1876), Pfarrer an der Lutherischen Pfarrkirche zu Marburg, und dessen Söhne, der Kunsthistoriker Carl Justi (1832-1912), Professor der Philosophie und Archäologie in Bonn, der Orientalist und Volkskundler Ferdinand Justi (1831-1907), Professor für vergleichende Grammatik und germanische Philologie an der Universität Marburg sowie der Arzt Dr. med. Ludwig Justi (1840-1920). Von den Söhnen Ferdinand Justis war Karl Justi (1873-1949), Verfasser der Baugeschichte des Marburger Schlosses, als Arzt zunächst in Hongkong, später in Marburg tätig, während sein Bruder Ludwig Justi (1876-1957) als Generaldirektor der Nationalgalerie in Berlin verstarb.
Das Familienarchiv
Das vorliegende Archiv der Familie Justi enthält überwiegend Personalpapiere und private Korrespondenzen einzelner Mitglieder des Marburger Familienzweiges. Hinzu kommen Nachlaßteile aus der beruflichen Tätigkeit des Superintendenten Karl Wilhelm Justi, die wissenschaftliche Korrespondenz Ferdinand Justi mit bekannten Indogermanisten und anderen Philologen sowie ein Teil seiner volkskundlich wertvollen Zeichnungen. Aus dem Nachlaß des Arztes Karl Justi sind v. a. Teile seiner Materialien zur Baugeschichte des Marburger Schlosses und die aus seiner Beschäftigung mit der eigenen Familiengeschichte erwachsenen Aufzeichnungen in das Familienarchiv gelangt. Karl Justi war es auch, der sich als erster des Familienarchivs annahm, es sichtete und einer ersten Ordnung unterzog, was heute noch an den älteren Teilen erkennbar ist. Auf ihn geht vermutlich auch die Anreicherung des eigenen Familienarchivs mit Nachlaßteilen verwandter Familien (v. a. Engelschall und Ruppersberg) zurück.
Die Hauptmasse des Justischen Familienarchivs wurde 1955 als Depositum im Staatsarchiv hinterlegt (Acc. 1955/66); weitere Nachlieferungen zu diesem Depositum datieren aus den Jahren 1962, 1982 und 1988 (Acc. 1962/57, 1982/45, 1988/47 und 1988/54). Bereits 1920 hatte außerdem Karl Justi aus dem Nachlaß seines Onkels Ludwig Justi einige Familienarchivalien dem Staatsarchiv überwiesen (Acc. 1920/15). Es handelte sich hierbei überwiegend um Handakten des Superintendenten Karl Wilhelm Justi sowie des Pfarrers Wilhelm Justi aus ihrer dienstlichen Tätigkeit (Nrn. 171-179 des vorliegenden Verzeichnisses). Die 1955 und 1962 übergebenen Teile waren bisher nur durch ein Übersichtsverzeichnis erschlossen. Eine Neuverzeichnung des Gesamtbestandes unter Einschluß der 1920er Ablieferung und sämtlicher Nachlieferungen erfolgte daher im Oktober/November 1988 durch die Unterzeichnende. Die Benutzung des Archivs zu wissenschaftlichen Zwecken unterliegt den Bestimmungen des Staatsarchivs. Für die Einsichtnahme aus nichtwissenschaftlichen Gründen ist die vorherige Genehmigung des Eigentümers erforderlich.
Marburg, im November 1988 Christine Ried
Vorbemerkung zur 2. erweiterten Auflage des Findbuches
Nach zwei kleinen, aber wichtigen Zugängen in den Jahren 1990 und 1993 (Acc. 1990/69 und 1993/4), Nrn. 225 und 226 des vorliegenden Verzeichnisses, gelangten 1994 (Acc. 1994/14) weitere Teile des Familienarchivs, insbesondere aus dem Nachlaß von Karl Wilhelm Justi in das Staatsarchiv. Dabei handelt es sich größtenteils um Teile der wissenschaftlichen Korrespondenz Karl Wilhelm Justis bzw. der privaten Korrespondenz mit befreundeten Wissenschaftlern, Forschern, Schriftstellern (Theologen, Philologen, Historiker) und sonstigen Personen, zumeist solchen des öffentlichen Lebens. Auch sind gelegentlich dienstliche Betreffe enthalten.
Besonders wertvoll ist Justis Konzept für den Fortsetzungsband von Friedrich Wilhelm Strieders Gelehrtengeschichte mit zahlreichen autographischen Kurzbiographien der in den Band aufgenommenen Persönlichkeiten. Weiterhin gehören hierzu Nachlaßteile, insbesondere Korrespondenzen von Wilhelm Justi, dem Sohn von K. W. Justi, sowie Briefe aus der Familie des Schwiegersohnes Julius Ludwig Carl Schmitt und der Tochter Hedwig Schmitt geb. Justi und deren Sohn Karl Wilhelm Schmitt.
Die umfangreichen Nachträge wurden 1994 geordnet und verzeichnet. Die Nachträge bilden die Nrn. 227 - 551. War es früher üblich, in einem solchen Falle einen Nachtragsband zum Findbuch zu erstellen, wurde hier aufgrund der technischen Gegebenheiten, nämlich Vorliegen einer Datei der ersten Verzeichnung bzw. Nutzung eines Scanners, eine zweite erweiterte Auflage des Findbuches, das den gesamten Bestand 340 Justi erfaßt, gefertigt. Die Zusammenfassung der beiden Teilverzeichnisse in einem gemeinsamen Repertorium wurde 1995 erstellt. Dabei wurden auch die teils privaten, teils dienstlichen, teils wissenschaftlichen Unterlagen aus den Nachlässen von Karl Wilhelm und Wilhelm Justi aus der Acc. 1920/15, die seinerzeit in die Handschriftenabteilung des Staatsarchivs überwiesen worden waren, als Verweis mit aufgenommen. Zuguterletzt wurden 1996 die Teile der Justischen Nachlässe, die sich heute in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Marburg befinden, ebenfalls als Verweise eingearbeitet.
Eine allerletzte Ergänzung erfuhr der Bestand noch im Sommer 1996 durch die Deponierung von Briefen und persönlichen Papieren (als Kopien und Transskriptionen) der Arzt- und Offiziersfamilie Justi, die von dem Rauschenberger Chirurgen Johann Wilhelm Justi, 1708-1757, abstammt. Johann Wilhelm Justi war ein jüngerer Bruder des Johann Adam Justi, der die Pfarrers- und Gelehrtenlinie begründete.
Marburg, im Oktober 1996 Helmut Klingelhöfer
Das Kupferstichverzeichnis (Nr. 682) wurde 2021 über Ebay ersteigert und die Federzeichnung (Nr. 683) wurde dem Staatsarchiv 2022 von Herrn Walter Troeltsch (Marburg) geschenkt. Beide Stücke befinden sich im Besitz des Landes Hessen.
Marburg, im Juni 2022 Dr. K. Murk

Bestandsgeschichte

Weitere Nachlieferungen: u.a. Acc. 2013/85, Acc. 2022/60

Enthält

Archiv der Marburger Pfarrer- und Gelehrtenfamilie Justi: Personalpapiere, Korrespondenzen, Wirtschaftsangelegenheiten, Stammbäume, Teilnachlässe einzelner Familienmitglieder, insbesondere wissenschaftliche Korrespondenz Karl Wilhelm Justis. Biographien für Justis Fortsetzung von Strieders Gelehrtenlexikon
Stammbücher, Skizzenbücher, Federzeichnungen und Aquarelle, gesammelte Autographen (Acc. 2013/85)

Findmittel

Arcinsys-Datenbank

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

3,00 MM

Benutzung

Depositum. - Nichtwissenschaftliche Benutzung nur mit Genehmigung des Deponenten.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Letzte Aktualisierung: 04.01.2023