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HStAD Bestand O 37

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Geheeb-Archiv

Laufzeit

1880-1982

Siehe

Korrespondierende Archivalien

N 25 (Odenwaldschule); G 15 Kreisamt Heppenheim, H 1 Regierungspräsident Darmstadt, H 2 Bergstraße, R 4 Bildersammlung

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Das Geheeb-Archiv der Ecole d'Humanité in Hasliberg-Goldern (Schweiz) der Schulgründer Paul Geheeb und Edith Geheeb-Cassirer wurde dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt im Oktober 2017 geschenkt.

Geschichte des Bestandsbildners

Paul Geheeb (1870-1961) war ein deutscher Reformpädagoge. Als Gründer der Odenwaldschule in Ober-Hambach und der Ecole d'Humanité in Hasliberg-Goldern (Schweiz) ist er eine wichtige Person der Landerziehungsheimbewegung. 1899 nahm er eine Stelle als Lehrer im neu eröffneten Sanatorium des Carl Gmelin in Wyk auf Föhr an, dann war er Lehrer in Haubinda, einer Schulgründung seines Freundes Hermann Lietz (1868-1919). 1906 gründete Geheeb die freie Schulgemeinde Wickersdorf. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau Helene Merck heiratete Geheeb 1909 Edith Cassirer (1885-1982) und gemeinsam eröffneten sie die Odenwaldschule in der Nähe von Heppenheim. Neu war die Koeduktion von Jungen und Mädchen, die Organisation des Unterrichts im Rahmen eines flexiblen Kurssystems und die Schülermitbestimmung, die die Odenwaldschule (OSO) zu einer auch international bekannten Reformschule Deutschlands, finanziell unterstützt von Schwiegervater Max Cassirer (1857-1943), machte. Nach der Machtergreifung wurde die Odenwaldschule von lokalen SA-Gruppen überfallen, und die Nationalsozialisten griffen in die Organisation der Schule und die Besetzung der Lehrerstellen ein, weshalb das Ehepaar Geheeb mit einigen Mitarbeitern und Schülern 1934 - zunächst als Gäste in das oberhalb von Versoix bei Genf gelegene Institut Monnier - in die Schweiz emigrierten. Nach Ortswechseln ließen sich die Geheebs in Schwarzsee in den Fribourger Alpen nieder und gründeten 1934 die Schweizer Internatsschule Ecole d'Humanité, zunächst in Versoix und 1946 in in der Gemeinde Hasliberg im Kanton Bern.

Enthältu.a.

Geheeb-Archiv der Ecole d'Humanité in Hasliberg-Goldern (Schweiz): Persönliche und geschäftliche Korrespondenz von Paul und Edith Geheeb-Cassirer (ca. 40.000 Briefe); Primärliteratur: veröffentlichte und unveröffentlichte Texte von Geheeb; Sekundärliteratur: Aufsätze, Artikel, Bücher, Schulzeitschriften der Odenwaldschule und der Ecole d'Humanité sowie anderer Landerziehungsheime, Diplomarbeiten; Paul und Edith Geheebs Schulen: Materialien zur "Trümperschen Anstalt" auf der Sophienhöhe, zum Gmelinschen Sanatorium in Wyk auf Föhr, zu Haubinda, zu Wickersdorf, zur Odenwaldschule und zur Ecole d'Humanité; Paul Geheeb privat: amtliche Dokumente, persönliche Interessen, Ehrungen, Erinnerungen; Edith Geheeb-Cassirer privat: amtliche Dokumente, Zeugnisse, Agenden; Ton-, Bild- und Filmdokumente. Nachlass Max Cassirer (1857-1943), Charlottenburger Stadtrat und Unternehmer, und Kurt Cassirer (1883-1975), Kunsthändler, und Eva geb. Solmitz (1885-1974): Briefe, Bilder und Geschäftsangelegenheiten.

Die übernommene Literatur wurde zur Dienstbibliothek entnommen.

Literatur

Eva Haberkorn: "Werde, der du bist!" Das Geheeb-Archiv im Staatsarchiv Darmstadt. in: "Archivnachrichten aus Hessen" Nr. 20/1 2021, S. 60-64

Findmittel

Online-Datenbank Arcinsys

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

verzeichnet 38,750 m - unverzeichnet 1,375 m (Stand Juli 2023)

Referent

Eva Haberkorn

Bearbeiter

Eva Haberkorn