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HStAM Bestand Urk. HLB Fulda

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Hochschul- und Landesbibliothek Fulda

Laufzeit

(801) 1025-1819

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Urk. 75 Fulda; Reichsabtei; Stift [ehemals Urk. R I a]; Urk. 76 Fulda; Lehenreverse [ehemals Urk. R I b]; Urk. 77 Fulda, Klöster [ehemals Urk. R II]; Urk. 78 Fulda; Kirchen; Hospitäler usw. [ehemals Urk. R III-IV]; Urk. 79 Fulda; Gerichte; Orte usw. [ehemals Urk. R V-VIII]; Urk. 80 Fulda; Adelsarchive [ehemals Urk. R IX]; Best. 90-96; Best. 330 Stadt Fulda.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Die Urkunden der Landesbibliothek Fulda bilden einen Mischbestand. Mehr als die Hälfte des Urkundenbestandes bildet mit 137 Urkunden die Überlieferung des 1803 aufgelösten Kollegiatsstifts Heiligkreuz in Hünfeld. Wilhelm von Oranien hatte damals angeordnet, dass das gesamte Eigentum des ehemaligen Stifts zur Ausstattung des neuerrichteten Landkrankenhauses in Fulda herangezogen werden sollte. 1904 wurde dann letztlich verfügt, dass die Urkunden des Stifts als Depositum des Landkrankenhauses an die Landesbibliothek Fulda gelangen sollten, wo sie sich bis heute befinden. Die übrigen Urkunden der Landesbibliothek betreffen zum Großteil das Kloster Fulda.

Geschichte des Bestandsbildners

Die Fachhochschulbibliothek entstand 1971 mit Gründung des damaligen Bereichs Fulda der Fachhochschule Gießen. Sie übernahm die seit 1963 aufgebauten Büchersammlungen des Pädagogischen Fachinstituts Fulda, Teilbestände anderer pädagogischer Fachinstitute und einige Schenkungen. Außerdem erhielt sie Bundesmittel zum Aufbau eines Büchergrundbestandes, der heute über 600.000 Bände umfasst.
Die Hessische Landesbibliothek Fulda wurde bereits 1776 von Fürstbischof Heinrich von Bibra mit Beständen der Konventsbibliothek, der Hofbibliothek, der Jesuitenbibliothek und der Bibliothek des Päpstlichen Seminars in Fulda gegründet. Dazu kamen private Stiftungen, die Sammlung der Pfarrkirche Hammelburg sowie weitere Kirchenbibliotheken des Umlandes, außerdem eine große Zahl Bände aus dem Kloster Weingarten.
Im Jahr 2001 wurden die beiden bis dahin selbständigen Bibliotheken zur neuen Hochschul- und Landesbibliothek mit den Standorten Campus und Heinrich-von Bibra-Platz zusammengefasst.

Enthält

Die Überlieferung von Heiligkreuz dokumentiert fast ausschließlich die Besitzverhältnisse und Eigentumsrechte des Stifts anhand von Lehnsurkunden, Stiftungen, Schenkungen, Tauschverträgen, Ver- und Ankäufe von Grundstücken, Urkunden über Altarpfründen, Rent- und Zinseinnahmen etc. Da für die Ausstattung des Landkrankenhauses nur die Besitzungen des Stifts interessant waren, wurden möglicherweise nur diese Urkunden aufbewahrt.
Unter den Urkunden des Klosters Fulda befinden sich Stücke zur Abtswahl und deren päpstliche Bestätigungen, einige Lehnsurkunden, Gebetsverbrüderungen aber auch die Schenkung der Juden in Fulda an den Abt von Fulda sowie Abschriften zur Bistumserhebung.
Aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen einige Kupferstiche, hauptsächlich Lehrbriefe für Jäger-, Koch-, Bäcker-, Gärtner-, Metzger- und Müllergesellen, sowie zwei besonders kunstvolle Urkunden der Freimaurerloge mit deren typischen Symboliken.
Besonders erwähnenswert sind außerdem die früh-neuzeitliche Abschrift eines Briefes von Alkuin aus dem Jahr 801 und die Abschrift einer in Hexametern verfassten Einladung des Landgrafen Moritz von Hessen an Abt Joachim von Hersfeld zur Jagd.

Literatur

Franz Pieper, Die Landesbibliothek zu Fulda, Fulda 1956; Artur Brall (Hg.), Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek. Beiträge zum 200jährigen Bestehen der Hessischen Landesbibliothek Fulda, Stuttgart 1978; Willy Kiefer, Das Kollegiatstift zum Hl. Kreuz in Hünfeld. Archivalische Quellen zu seiner Geschichte, in: Fuldaer Geschichtsblätter 73 (1997), S. 65-72; Josef Leinweber, Das Hl. Kreuzstift zu Hünfeld und seine Bedeutung für das Hünfelder Land, in: Otto Helmer (Bearb.), 675 Jahre Stadtrechte Hünfeld, 75 Jahre Hünfelder Kultur- und Museumsgesellschaft, Hünfeld 1985, S. 39-49; Walter Heinemeyer, Berthold Jäger (Hg.): Fulda in seiner Geschichte. Landschaft, Reichsabtei, Stadt (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 57), Fulda 1995.

Findmittel

Arcinsys-Datenbank

Werneburg, Rudolf, Verzeichnis der Urkunden und Briefe der Landesbibliothek Fulda, in: Fuldaer Geschichtsblätter 35 (1959), S. 101-136.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

241 Urkunden

Benutzung

Die Urkunden befinden sich in der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda, können also nicht im Staatsarchiv Marburg vorgelegt werden.