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StadtA KS Bestand S 25

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Sammlung Freiherr

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Der Bestand wurde dem Stadtarchiv im August 2014 von der Schwiegertochter des ehemaligen Rektors der Schule in Wolfsanger, Theodor Freiherr, übergeben. Es handelt sich bei den Unterlagen hauptsächlich um Material zur Orts- und Schulgeschichte des Kasseler Stadtteils Wolfsanger.

Geschichte des Bestandsbildners

Der Bestand wurde vom ehemaligen Rektor der Grundschule Wolfsanger zusammengetragen. Theodor Freiherr kam ursprünglich aus Oberschlesien, wo er im Jahr 1945 vertrieben wurde. Daraufhin siedelte er nach Hessen um, wo er in dem Dorf Wolfsanger, dass im Bezirk Kassel lag, sein neues zu Hause fand. Im Jahr 1952 bekam er eine Anstellung als Rektor in der damaligen Bürgerschule in Kassel-Wolfsanger. Noch im gleichen Jahr wurde in Wolfsanger ein Kulturausschuss gebildet, in dem Rektor Freiherr der Vorsitzende war. Als Herr Freiherr acht Jahre später in den Ruhestand ging, befasste er sich mit der Vergangenheit seiner Schule sowie mit der Heimatgeschichte von Wolfsanger.
Sein Vorhaben war insofern eine Herausforderung, weil nahezu keine Unterlagen aufzufinden waren. Zudem war die Schulchronik im Zusammenhang mit den Ereignissen am Ende des zweiten Weltkrieges abhandengekommen. Ebenso fehlte dem Autor die Ortskenntnis da er nur Erfahrungen über einen kurzen Zeitraum in Wolfsanger sammeln konnte. Jedoch erhielt Theodor Freiherr im Staatsarchiv Marburg eine Reihe von Aktenbänden mit Unterlagen zur Schulgeschichte. Zusätzlich erhielt er von den Bewohnern von Wolfsanger eigene Aufzeichnungen für seine Arbeit. Mithilfe von dem Schriftgut war es Theodor Freiherr möglich, im Jahr 1961 sein Werk „Schulgeschichte und Heimatkunde von Wolfsanger“ zu veröffentlichen. Der Stadtrat sorgte für die Vervielfältigung seiner Schrift, die u.a. in den Schulen der Stadt Kassel verteilt wurden.
Sein Werk gliederte sich in folgende drei Bereiche: Zeit, Raum und Volk. In dem ersten Teil befasst sich der Autor mit dem Schicksal des Dorfes und mit den verbliebenen Urkunden. Aus Letzteren geht hervor, mit welchen Klöstern Wolfsanger in Kontakt stand und wie die Besitzverhältnisse aufgeteilt waren. Ebenso geben die Urkunden Auskunft über Notzeiten und Kriegsereignisse. In dem zweiten Teil sind Auswertungen alter Dorfbücher, Katasterbeschreibungen und Abhandlungen über alte Dorfteile enthalten. Der letzte Teil der Schrift behandelt Themen wie die Erwerbsverhältnisse der Bewohner, verschiedene Berufszweige sowie Vereine und Organisationen, die in Wolfsanger tätig waren.