Drucken

AdJb Bestand N 177

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Paasche, Familie

Siehe

Korrespondierende Archivalien

G 11 Nr. 28 (Grabstein)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Der Bestand von Hans Paasche im AdJb besteht aus zwei wesentlichen Teilen. Der erste Teil ergibt sich aus einer Pertinenzsammlung, die in früheren Zeiten des AdJb aus verschiedenen dort gelagerten Nachlässen und Akten zusammengestellt worde.

Der zweite, und überaus größere Teil des Nachlasses im AdJb stammt von seiner Tochter Helga Paasche. Kern, dieser von Helga Paasche zusammengetragenen Materialsammlung, sind Kopien und Abschriften wichtiger Lebensdokumente ihres Vaters Hans Paasche aus staatlichen und privaten Archiven und Bibliotheken. Dabei ist der Anteil von originalen Unterlagen von Hans Paasche nur gering. Weiterhin ist mit dieser Materialsammlung auch ein großer Teil von Dokumeneten zur Paasche Familie im Allgemeinen und im Besonderen aus dem persönlichen Nachlass von Helga Paasche ins AdJb übergegangen. Nach dem Tod von Helga Paasche im Jahr 2011 wurden die Nachlassunterlagen sukzessiv von ihrem Nachlassverwalter ins AdJb übergeben.

Zugänge:
-Acc. 2014: Sammelbestand aus Nachlässen diverser Familienmitglieder von Hans Paasche.
-Acc. 2016/19
-Acc. 2021/25: persönliche Papiere von Helga Paasche, Materialsammung zu Hans Paasche, Korrespondenz, Tagebücher Helga Paasche, MCs und Bücher.
-Acc. 2023/12: Nachlassverwaltung zu Helga Paasche

Der Bestand wurde Ende November 2022 abschließend verzeichnet. Dabei wurden die Archivalien technisch bearbeitet und in säurefreie Archivkartons und Mappen umgelagert. Der Zugang 2023/12 wurde im März 2023 verzeichnet.

Geschichte des Bestandsbildners

Hans Paasche, Marineleutnant, Teilnahme an einem afrikanischen Kolonialkrieg, danach überzeugter Pazifist.
* 3.4.1881 in Rostock, + 21.5.1920 in Waldfrieden (Neumarkt); Vater Universitätsprofessor u. Vize-Präsident des Reichstags.
Kinderzeit in Marburg, Schulzeit in Berlin (Joachimthal'sches Gymnasium bis zur Prima).
1906 Forschungsreise nach Ostafrika.
1908 Heirat mit Ellen Witting, Tochter des Geheimrats Richard Witting (Vors. der Nationalbank, ehem. Oberbürgermeister von Posen);
Karriere bei der Marine (Verdienste u. Auszeichnungen in Ostafrika), ausgeschieden 1911.
[1911-12] Einjährige Forschungsreise nach Afrika (mit Gattin).
Im 1. WK Nachrichten-Offizier auf dem Leuchtturm 'Roter Sand', später Erster Offizier auf S.M.S. 'Pelikan'.
1915 abkommandiert nach Wilhelmshaven als Sport-Offizier.
Inhaftierung als radikaler Kriegsgegner am Ende des Krieges.
25.7.1918 Entlassung aus dem Gefängnis "Moabit" u. "Schutzhaft" im Sanatorium "Weiler" in Charlottenburg.
1920 auf seinem Gut Waldfrieden (in Polen) von einer Einheit der Schwarzen Reichswehr 'auf der Flucht erschossen'.
Herausgeber der Zeitschrift 'Der Vortrupp' mit Hermann Popert.
Veröffentlichung der Erzählung 'Lukanga Mukara', deren afrikanischer Held das wilhelminische Deutschland ironisch kritisiert (u. a. autobiografische Erlebnisse am Freideutschen Jugendtag auf dem Hohen Meißner 1913, wo dieser einer Gruppe Wandervögel begegnet, die dessen lebensreformerischen Idealen entsprachen).

Literatur

"Ludwigsteiner Blätter", Nr. 74/1966 ("In Memoriam Hans Paasche")

Findmittel

Online-Datenbank ArcInSys

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

29 Archivkartons

Bearbeiter

Elke Hack

Mario Aschoff