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GemA Langg Bestand N2

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Maria Müller

Laufzeit

1838-2001

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Die Unterlagen des Bestandes N2 'Maria Müller' wurden am 22. Januar 2014 unter der Zugangsnr. 4/2014 in das Gemeindearchiv Langgöns übernommen und am 28. Januar/5. Februar 2014 durch Doris Müller-Heinz, die Tochter der Nachlasserin Maria Müller, geborene Hoffmann, übereignet. Am 5. Februar fand eine Ergänzungsabgabe von Unterlagen statt, die den Bestimmungen des bereits bestehenden Vertrages unterliegt.

Geschichte des Bestandsbildners

Maria Müller wurde am 21. März 1923 als Tochter des Karl Hoffmann [senior] und der Maria Hoffmann, geborene Messerschmidt, in Niederkleen geboren. Sie wohnte zeitlebens auf dem sogenannten 'Schwalbach' bzw. dem 'Hoffmann'schen Hof' in der Kirchstraße 7 (vormals Kirchstraße 103), der dicht an die Niederkleener Kirche und den Friedhof angrenzt und seit 1720 ununterbrochen im Besitz der Familie Hoffmann war.
Laut einem in Bestand N2 'Maria Müller' überlieferten 'Antrag auf Verleihung des Ehrenschildes für den Hoffmann'schen Hof' vom 5. April 1937 kam der zum Besitz des Klosters Arnsburg zählende Hof im Jahr 1299 durch Tausch an Ritter Conrad v. Cleen und gehörte seither in wiederholtem Wechsel verschiedenen adligen Familien. Im 16. Jahrhundert scheint er längere Zeit Eigentum der Familie Schwalbach gewesen zu sein, so dass er noch nach 1660 unter der Bezeichnung 'der Schwalbach' firmierte. Von Welf bzw. Wolf Adam v. Schwalbach zu Haseleck ging das Gehöft an die Grafen von Walderndorff über und gelangte nach einer Erbteilung 1609 an Graf Johann Ludwig v. Walderndorff, der das Amt des Domherren zu Worms und Wimpffen inne hatte. Dieser wiederum verpachtete das Anwesen zunächst an seinen Vetter, den Frankfurter Syndikus Dr. Max Faust von Aschaffenburg, dem er es später dann auch verkaufte. Im Jahr 1643 erwarb der Schultheiß Erasmus Cleen den Hof. Der Kauf wurde allerdings kurz darauf widerrufen, weil der Edelmann ihm die versprochene Freiheit nicht restituieren konnte.
Stattdessen erschien Nikolaus Stippius, Rentmeister in Gießen, als Eigentümer. Nikolaus Stipp, ein jüngerer Bruder des Niederkleener Pfarrers Philipp Stipp und durch seine Rentmeistertätigkeit an Gießen gebunden, betraute seine Nichte Emerentia Stipp mit der Haushaltsführung. Diese hatte als Waise seines vor 1645 verstorbenen jüngeren Bruders Henrich bislang Aufnahme bei Pfarrer Philipp Stipp gefunden.
Emerentia Stipp, um 1623 geboren und am 6. April 1673 gestorben, heiratete vermutlich 1653 den um 1631 geborenen und am 7. November 1691 in Niederkleen verstorbenen Johannes Michel. Johannes Michel war gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges 1646 als Trossjunge unbekannter Herkunft von durchziehendem schwedischen Kriegsvolk, das auch einige Gehöfte in Niederkleen zerstörte, in Niederkleen zurückgelassen worden und hatte Arbeit als Knecht auf dem 'Stipp'schen Freihof' gefunden . Aus der Ehe zwischen Emerentia und Johannes Michel gingen mehrere Kinder hervor, von denen der jüngste Sohn Johann Gregorius Michel (* um 1665, † 11. Dezember 1742 in Niederkleen) den Hof erbte und am 11. Juli 1693 Elisabetha Katharina Schäfer aus Niederkleen (* 9. November 1673, † 15. Mai 1758) ehelichte. Die einzige Tochter des Paares, die am 6. Januar 1705 in Niederkleen getaufte und am 25. Oktober 1747 verstorbene Catharina Susanna Michel, heiratete am 22. August 1720 Johannes Hoffmann (* 5. Juni 1701, † 27. Juni 1743). Durch diese Heirat gelangte 'der Schwalbach' an die Familie Hoffmann, deren Nachfahren bis heute Besitzer des nun sogenannten 'Hoffmann'schen Hofes' sind.
Die Nachlasserin, Maria Müller, geborene Hoffmann, besuchte von 1929 bis 1937 die Volksschule in Niederkleen und von 1937 bis 1939 die Ländliche Berufsschule im benachbarten Oberkleen. Ihr späterer Ehemann wurde Hugo Müller (* 7. März 1922 in Hörnsheim, † 29. November 1992), der von 1936 bis 1938 die Ländliche Berufsschule in Hörnsheim besuchte, von 1938 bis 1940 seine Lehrzeit bei Wilhelm Müller II in Hörnsheim absolvierte und sich 1940 der Landarbeiterprüfung vor der Kreisbauernschaft Nord-Ost mit dem Gesamtergebnis 'sehr gut' unterzogen hatte.
Marias Eltern, Karl Hoffmann [senior] (* 13. August 1894, † 17. Februar 1977) und Maria Hoffmann (* 24. August 1895, † 1981), geborene Messerschmidt, waren - wie ihre Tochter - ebenfalls in der Volksschule Niederkleen unterrichtet worden.
Die Großeltern der Maria Müller, geborene Hoffmann, die auch durch verschiedene Unterlagen im Nachlassbestand N2 'Maria Müller' dokumentiert sind, waren väterlicherseits Johannes (* 20. Januar 1858, † 10. Juli 1905) und Maria Hoffmann (* 20. Mai 1856, † Juni 1926), geborene Viegehl, sowie mütterlicherseits Friedrich (* 22. August 1862, † ) und Luise Messerschmidt (* 4. Mai 1870, † 1955), geborene Diehl.
Viele Dokumente und vor allem auch Briefe des Nachlassbestandes beziehen sich auf den älteren Bruder der Maria Müller, geborene Hoffmann, Karl Hoffmann [junior]. Karl Hoffmann [junior] wurde am 14. Mai 1921 in Niederkleen geboren und fiel am 16. März 1944 während des Zweiten Weltkrieges mit nur 22 Jahren bei Nettuno in Italien.

Enthält

Der Bestand N2 'Maria Müller' umfasst Dokumente aus dem Nachlass der am 25. März 2012 in Niederkleen verstorbenen, auf dem sogenannten 'Hoffmann'schen Hof' in der Kirchstraße 7 wohnhaften Maria Müller, geborenen Hoffmann.
Neben Schriftzeugnissen mit biographischen und familiengeschichtlichen Informationen sind im Bestand auch verschiedene Bücher aus Familienbesitz sowie Fotographien enthalten.
Die Dokumente stammen zum Teil von Maria Müller, geborene Hoffmann, selbst, umfassen aber auch Unterlagen ihrer Vorfahren - so beispielsweise ihrer Eltern Karl Hoffmann [senior] und Maria Hoffmann, geborene Messerschmidt, und ihrer Großväter Friedrich Messerschmidt und Johannes Hoffmann -, aber auch ihres Bruders Karl Hoffmann [junior], ihres Ehemannes Hugo Müller und des Onkels ihres Mannes Theodor Müller-Ennisch.

Literatur

Heuck, Sigrid: Der Fremdling. Stuttgart 2001.

Findmittel

Arcinsys

Findbuch

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

0,67 lfm

Bearbeiter

Dipl.-Archivarin Marei Söhngen-Haffer M.A., 2014