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UniA Marburg Bestand 312/3/37

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Nachlass Samson B. Knoll (1912-2000)

Bestandsdaten

Aufsatz

Samson B. Knoll wurde am 11. Februar 1912 im damals zu k.u.k.-Monarchie gehörenden Galizien als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Bereits 1914 zog die Familie nach Berlin. Dort besuchte Samson Knoll auch die Schule. Nach dem Abitur begann er 1930 ein Studium der Geschichte und der Germanistik an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin (heute Humboldt-Universität). Dort studierte er unter anderem bei dem bekannten Kulturhistoriker Kurt Breysig. Im Jahr 1933 verließ er das nationalsozialistische Deutschland und ging nach Paris, wo er sein Studium an der Sorbonne fortsetzte. Nach einem Aufenthalt in London emigrierte er 1935 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Er arbeitete dort zunächst als Lehrer. Seine Einberufung im Jahr 1943 führte ihn zur "Intelligence Section of the Psychological Warfare Combat Team" der First U.S. Army. Als Soldat der psychologischen Kriegführung betrat er 1944 erstmals wieder europäischen Boden. Nach der Umwandlung der Psychological Warfare Division in die Information Control Division, die sich vorrangig der "Reeducation" der Bevölkerung, der Demokratisierung und der Bekämpfung des NS-Gedankenguts widmete, im Mai 1945 erhielt er die Funktion des "Chief Interrogator for Military Government Information Control" des "Office of Military Government for Germany, US" (OMGUS) in Marburg. Diese Tätigkeit brachte ihn in Kontakt mit führenden Persönlichkeiten der Philipps-Universität (Rudolf Bultmann, Julius Ebbinghaus, Werner Krauss u.a.m.). Gleichzeitig war der amerikanische Hochschuloffizier Edward Y. Hartshorne in Marburg tätig. Im August 1946 kehrte Samson Knoll in die USA zurück. Dort setzte er seine Studien fort. Die University of Colorado verlieh ihm den Grad eines Master of Arts. Später wurde er an der Stanford-University promoviert und übte Lehrtätigkeiten an verschiedenen nordamerikanischen Universitäten aus. Von 1962 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1977 hatte er die Professur für deutsche Geschichte und deutsche Literatur am Monterey Institute of Foreign Studies inne. Er starb am 20. Juli 2001 in Carmel/California.

Bestandsgeschichte

Der Nachlass wurde von Samson B. Knoll mittels testamentarischer Verfügung an einen ihm befreundeten Wissenschaftler aus Marburg übertragen. Dieser überführte ihn nach Marburg und schenkte ihn im Jahr 2014 dem Archiv der Philipps-Universität Marburg.

Enthält

Korrespondenz

Tagebücher

Materialsammlungen

Flugblätter der psychologischen Kriegführung (II. Weltkrieg)

Fotografien