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HStAM Bestand 254

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Generalstaatsanwalt (früher: Oberstaatsanwalt) Kassel

Laufzeit

1867-1950

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Bei dem vorliegenden Bestand handelt es sich im Grunde um einen Torso mit völlig ungleichgewichtiger Überlieferung. Dies mag daran liegen, dass die Ober- bzw. Generalstaatsanwaltschaft niemals selbst Akten an das Staatsarchiv abgegeben hat und deshalb wohl der weitaus größte Teil der Überlieferung den Kriegseinwirkungen zum Opfer gefallen ist. Dies trifft insbesondere auf die Verfahrensakten und Urteilssammlungen zu. Von den beim Strafsenat des Oberlandesgerichts anhängig gewesenen politischen Verfahren sind nur wenige Einzelfälle und eine kleine Urteilssammlung erhalten geblieben. Der weitaus größte Teil des jetzigen Bestandes setzt sich aus Ablieferungen des Hessischen Justizministeriums und des Generalstaatsanwaltes in Frankfurt zusammen, die über das Bundesarchiv bzw. Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden nach Marburg gelangten.

Geschichte des Bestandsbildners

Der Oberstaatsanwalt (ab 1920 Generalstaatsanwalt) in Kassel war seit 1867 Anklagevertreter zunächst beim Appellationsgericht, ab 1879 beim Oberlandesgericht in Kassel bis zur dortigen Aufhebung dieser Instanz im Jahre 1946 und der Errichtung eines Oberlandesgerichts für Groß-Hessen in Frankfurt am Main. In Kassel bestand weiterhin bis 1950 eine Staatsanwaltschaft bei der dortigen Zweigstelle des Oberlandesgerichts Frankfurt. Der Ober- (General-) staatsanwalt übte die Dienstaufsicht über alle Staats- und Amtsanwaltschaften seines Bezirkes aus. Dazu gehörte auch ein Teil der Gefängnisse, insbesondere die Untersuchungshaftanstalten und Gerichtsgefängnisse. Erst ab 1918 übernahm er auch die Aufsicht über die sonstigen Strafanstalten, die bisher der Regierungspräsident in Kassel innegehabt hatte. Nach einem kurzen Zwischenspiel verlor die Generalstaatsanwaltschaft jedoch wieder ihre Kompetenzen in Bezug auf die Strafanstaltsverwaltung. Am Sitz eines jeden Oberlandesgerichts wurden im Jahre 1923 Strafvollzugsämter als selbständige Behörden eingerichtet, bis deren Zuständigkeiten im Jahre 1933 erneut auf die Generalstaatsanwälte überging.

Enthält

überwiegend General-, Sammel- und Personalakten der Strafvollzugsabteilung des Generalstaatsanwalts von 1936-1946, Strafakten 1930-1949

Findmittel

Arcinsys-Datenbank (komplett)

Findbuch von R. König, 1994 (retrokonvertiert nach HADIS)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

2,75 MM

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Letzte Aktualisierung: 03.02.2021

Der Bestand wurde 2020 im Rahmen eines durch Drittmittel finanzierten Projektes (BKM-Sondermittel) durch einen Dienstleiter komplett massenentsäuert (Umfang: 2,75 MM).