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UBA Ffm Bestand C 1

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Institut für Medizinische Soziologie

Laufzeit

1973-2004

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

Bestandsbildner ist das Institut für Medizinische Soziologie mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Unterlagen entstanden im Zuge der Arbeit des Instituts für Medizinische Soziologie. Vor allem der langjährige Direktor des Instituts Prof. Dr. Hans-Ulrich Deppe (Amtszeit: 1973-2004) war durch seine zentrale Rolle im Institut und der Medizinischen Soziologie maßgeblich an der Schriftgutbildung beteiligt. Das Schriftgut des Bestandes C 1 Institut für Medizinische Soziologie wurde von Prof. Deppe nach der Schließung des Instituts in seiner Privatwohnung gesammelt, aufbewahrt und von dort im Jahre 2011 an das Archivzentrum der Universitätsbibliothek Frankfurt abgegeben. Hierdurch wurden die Unterlagen vor einer unsachgemäßen Entsorgung durch die Institutsauflösung bewahrt.
Bei der Aktenbildung wurden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Institut zu den verschiedenen Arbeitsthemen Betreffe gebildet und die Unterlagen und Schreiben dem jeweiligen Betreff zugeordnet und chronologisch abgeheftet. Hierzu wurden Leitzordner und eine Hängeregistratur verwendet. Durch personelle Überschneidungen und das gesellschaftspolitische Engagement der Mitarbeiter über ihren Arbeitsbereich hinaus war das Institut mit verschiedenen gesundheitspolitischen und sozialpolitischen Organisationen, Gruppen der Medi-zinsoziologie und Kritischen Medizin verbunden, wie z.B. der 'Liste Demokratischer Ärztinnen und Ärzte' (LDÄÄ).
Im Herbst 2011 fand die Übernahme der Unterlagen durch das Archivzentrum statt. Sie umfassen einen Zeitraum von 1967-2011 und haben einen Umfang von etwa acht laufenden Metern.
Inhaltlich setzt sich der Bestand C 1 aus den Verwaltungsunterlagen und Korrespondenzen des Instituts, den Unterlagen zu dem Engagement und der Tätigkeit der Mitarbeiter in Organisationen und Vereinigungen und einer Reihe von Kampagnen zusammen. Dazu kommt eine Reihe von Druckschriften, die sich auf die Studentenbewegung und die Kritische Medizin beziehen.
Entstanden ist das Institut mit einem Erlass des Hessischen Kultusministeriums von 1973, um der ärztlichen Approbationsordnung von 1973 Rechnung zu tragen. Nach der Einführung der Medizinischen Soziologie als Lehr- und Prüfungsfach im Medizinstudium war das Institut für Medizinische Soziologie das erste seiner Art. Es wurde als Abteilung des Zentrums der Psychosozialen Grundlagen der Medizin gegründet. Hauptaufgabe der Einrichtung war die Vermittlung der Medizinischen Soziologie in der Ausbildung der Studentinnen und Studenten, der Fortbildung von Medizinern und der Forschung. Sein Interessenschwerpunkt lag in der Untersuchung des gesellschaftlichen Umgangs mit Krankheiten und Kranken. Das Institut selbst war dem Fachbereich Medizin an der Universität Frankfurt angeschlossen. Langjähriger und erster Direktor des Instituts war Prof. Dr. Hans-Ulrich Deppe von 1973 bis 2004. Sein Nachfolger als Institutsleiter war bis 2010 Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger. Auf Beschluss des Fachbereichsrates Medizin der Universität Frankfurt wurde das Institut für Medizinische Soziologie im Februar 2011 geschlossen. Die Medizinische Soziologie als Fach ist seit dem Mai 2011 ein Arbeitsbereich des Institutes für Arbeit-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Frankfurt, der von Herrn Prof. David Groneberg geleitet wird. (http://www.asu.uni-frankfurt.de/ abgerufen am 16.01.2013)
Bearbeitet wurden die Unterlagen vom ehemaligen Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie Prof. Dr. Hans-Ulrich Deppe zwischen dem März 2012 und dem Dezember 2012. Die Arbeit erfolgte einmal die Woche im Archivzentrum der Universitätsbibliothek der Universität Frankfurt. In die archivische Erschließung und Arbeitsweise wurde Prof. Hans-Ulrich Deppe durch den Archivaren Oliver Kleppel, eingeführt und während seiner Tätigkeit begleitet. Die von Prof. Deppe gesammelten Unterlagen wurden komplett übernommen. Dubletten wurden während der Erschließung kassiert. Grundlage für die Verzeichnung waren die Hessischen Verzeichnungsrichtlinien für die Hessischen Staatsarchive. Die Verzeichnung selbst erfolgte über das Erschließungsprogramm FAUST. Die Dort gebildeten Daten über die Verzeichnungseinheiten wurden nach der letzten Verzeichnung nach HADIS (Hessisches Archiv- Dokumentations- und Informationssystem) exportiert. Insgesamt sind 216 Verzeichnungseinheiten gebildet worden. Vor der Verzeichnung wurden die Unterlagen durch die beiden Bearbeiter thematisch geordnet. Aus dieser Ordnung wurde auch die Klassifikation entwickelt, die folgende Punkte umfasst:
Institutsakten und Zentrumsakten
Studentenbewegung
Druckschriften zur Kritischen Medizin
Liste demokratischer Ärztinnen und Ärzte (LDÄÄ)
Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (VDÄÄ)
Arbeitskreis Kritische Medizin Marburg
Arbeitskreis Kritische Medizin überregional
Bund gewerkschaftlicher Ärzte in der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV)
IPPNW Deutschland-Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (engl.: International Physicians for the Prevention of Nuclear War)
Projekte und Kampagnen
Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Deutsche Gesellschaft für medizinische Soziologie (DGMS)
Im Erschließungsprozess wurden die Unterlagen entmetallisiert, aus den Leitzordnern genommen und in säurefreie Regismappen und Archivkartons verpackt. Insgesamt ist der Bestand in einem guten Zustand. Restaurierungsarbeiten wurden keine vorgenommen.
Für den Bestand gelten die üblichen Sperrfristen für Verwaltungsschriftgut von 30 Jahren nach der Entstehung. Unterlagen bis zum Jahr 1982 sind zugänglich. Zur Einsicht in Schriftgut, das ab 1983 gebildet wurde und somit unter diese Sperrfrist fällt, muss ein Antrag auf Verkürzung der Schutzfrist gestellt werden. Weitere Einschränkungen in der Benutzung können durch personenbezogene Angaben in den Unterlagen entstehen.
Für die Bestellung der Archivalien und die Zitierweise in Veröffentlichungen gilt die Quellenangabe: UB Frankfurt Archivzentrum, Institut für Medizinische Soziologie C 1, Signatur X.
Ergänzende Bestände befinden sich beim Institut für Geschichte der Medizin Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften Charité-Universitätsmedizin Berlin, Forschungsschwerpunkt Zeitgeschichte. Das Institut und seine Datenbanken sind unter folgenden Links zu erreichen:
http://userpage.fu-berlin.de/~medberuf/
http://medzeitgeschichte.charite.de/
Januar 2013, Prof. Dr. Hans-Ulrich Deppe und Oliver Kleppel

Enthält

Institutsakten, Plakate

Literatur

Gesundheit und Demokratie: von der Utopie der sozialen Medizin; [Hans-Ulrich Deppe zum 60. Geburtstag] / Norbert Schmacke (Hrsg.), VAS-Verlag, Frankfurt 1999

Markt versus Solidarität: Gesundheitspolitik im deregulierten Kapitalismus [Hans-Ulrich Deppe zum 65. Geburtstag] / Gine Elsner, Thomas Gerlinger, Klaus Stegmüller (Hrsg.), VAS-Verlag, Hamburg 2004

Arbeitspapier Nr. 18/1998, 25 Jahre Medizinische Soziologie an der J. W. Goethe Universität in Frankfurt am Main, Prof. Dr. Hans-Ulrich Deppe

Findmittel

verzeichnet

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

8 laufende Meter

Bearbeiter

Dr. Hans-Ulrich Deppe und Oliver Kleppel

Benutzung

Für den Bestand gelten die üblichen Sperrfristen für Verwaltungsschriftgut von 30 Jahren nach der Entstehung. Unterlagen bis zum Jahr 1982 sind zugänglich. Zur Einsicht in Schriftgut, das ab 1983 gebildet wurde und somit unter diese Sperrfrist fällt, muss ein Antrag auf Verkürzung der Schutzfrist gestellt werden. Weitere Einschränkungen in der Benutzung können durch personenbezogene Angaben in den Unterlagen entstehen.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

http://www.asu.uni-frankfurt.de/

http://userpage.fu-berlin.de/~medberuf/

http://medzeitgeschichte.charite.de/

Zu dem Bestand gehört auch eine Plakatsammlung zu den Veranstaltungen des Instituts für Medizinische Soziologie, die nach Absprache eingesehen werden kann