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UniA Marburg Bestand Urk. 91

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Universität Marburg [ehemals: Urkunden X 4 c]

Laufzeit

1270, 1323-1745, 1827, 1831, 1885, 1939

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Am 1. Februar 1872 wurden 461 Urkunden der Universität, aufbewahrt in einer Truhe, an das neu eingerichtete Staatsarchiv Marburg als Depositum abgegeben. Sie waren dafür nach Ortsbetreffen geordnet worden. Das Interesse des Staatsarchivs richtete sich vor allem an die darin enthaltenen spätmittelalterlichen Stücke, die mit dem Grundbesitz der säkularisierten Klöster an die Universität gelangt waren. Die Urkunden, die sich direkt auf die Geschichte der Universität bezogen, wollte die Universität zu diesem Zeitpunkt nicht abgeben.
Die Urkunden wurden nach Ortsbetreff in einem Findbuch verzeichnet, das als Repertorium Nr. 1 dem Depositalvertrag vom 10. März 1890 beigefügt wurde. 1896 erfolgte in diesem Findbuch eine Kennzeichnung der Provenienz der vorreformatorischen Urkunden mit "Kugelherren", "Dominikanern" und "Barfüßern". Entsprechend der Provenienz erfolgte die Aufstellung der Urkunden nach Datum. Dem Bestand später hinzugefügt wurde der Wappenbrief für Johann Feige, 1930 erworben, und neun direkt die Universität und ihre Gründung betreffende Stücke, die bis dahin dem Bestand 305a I zugeordnet gewesen waren, sowie das später abgegebene Original der Statuten aus dem Jahr 1885.
Nach der Einrichtung des Universitätsarchivs 2006 wurden die Urkunden in der aufgestellten Reihenfolge in den Jahren 2008-2012 neu signiert und neu verpackt sowie digitalisiert. Aus dem Bestand 308a wurde eine Urkunde aus dem Jahr 1939 hinzugefügt (Nr. 485). 2013 wurden sieben Urkunden dem Bestand 306 Administrationskommission entnommen und unter den Nummern 486 bis 492 ebenfalls dem Bestand angegliedert.

Enthält

Neben den vormals in Bestand 305a I befindlichen wichtigen Stiftungsurkunden der Universität Marburg von 1541 und 1653 und der Universität Rinteln von 1621 enthält der Bestand Urkunden aus dem Archiv des Dominikanerklosters (ab 1341), des Franziskaner- oder Barfüßerklosters (ab 1347) und der Kugelherren (Brüder vom gemeinsamen Leben, ab 1323) zu Marburg und einige wenige Stücke weiterer Klöster, deren Besitz nach der Reformation zumindest teilweise als Stiftungsvermögen an die Universität gegeben wurde. Darunter findet sich das älteste Stück aus dem Archiv des Stifts St. Georg zu Homberg, ausgestellt vom Kloster Hersfeld im Jahr 1270. Über die Hälfte des Bestandes besteht aus Urkunden der Universität, darunter zahlreiche zahlreiche Pacht- und Leiheurkunden für Gärten, Äcker und Wiesen im Besitz der Universität.

Literatur

Von den aus den Klosterarchiven stammenden Urkunden finden sich ausführliche Regesten in: Klosterarchive (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 9), vor allem Band 4.

Findmittel

Arcinsys (Regesten der Reihe Klosterarchive der Historischen Kommission für Hessen, soweit vorhanden). Handschriftliches Findbuch (Abgabeverzeichnis 1890/1), geordnet nach Ortsbetreffen. Vorangestellt ist eine nach Provenienzen und dann nach Datum geordnete Konkordanz.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

492 Urkunden

Benutzung

Die Urkunden sind digitalisiert. Originale werden nur in besonderen Ausnahmefällen vorgelegt.