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AdJb Bestand N 13

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Hoffmann, Friedrich (1903-1984)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Zugänge 1984 u. 1985 durch Sigrid Hoffmann.

Geschichte des Bestandsbildners

* 30.10.1903 in München, + 4. Juli 1984 in Remagen (Fritz, Friedel, Fritzo);
Verwaltungsbeamter, Jurist und Wissenschaftler (besonders für Verwaltungsgeographie und Regionalstatistik); verheiratet mit Sigrid Hoffmann

Friedrich Hoffmann wurde 1903 in München als Sohn des Rechnungsrats der Bayerischen Staatsschuldenverwaltung, Friedrich Hoffmann, geboren. Die Familie war vor F. Hoffmanns Geburt von Franken nach München gezogen. In München besuchte er die Volksschule und anschließend das humanistische Wilhelmsgymnasium. Ab 1922 studierte er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten Heidelberg, Erlangen, Tübingen und München, um Verwaltungsbeamter zu werden. Außerdem besuchte er Vorlesungen in Geschichte, Geographie und Kunstgeschichte. 1926 bestand F. Hoffmann die Referendarprüfung in München und legte danach das juristische Staatsexamen ab. Ab 1929 war er mehrere Jahre als Assistent bei dem Geheimrat von Beling, Professor für Strafrechtslehre, und als Regierungsassessor in der bayerischen Verwaltung tätig. Weiterhin wurde er ab 1941 ins Reichsministerium des Inneren, als Referent für Staatszugehörigkeit und Personenstandswesen der Abteilung I zugewiesen, nach Berlin versetzt und 1942 übernahm er zusätzlich innerhalb der Abteilung VI das Referat Volkstumsfragen, Förderung der Grenzgebiete, Unterstützung der Landes- und Volksforschung und die Betreuung der amtlichen Landeskunde mit der Förderung der ,,Berichte zur deutschen Landeskunde". Ab 1944 erfolgte ein Lehrauftrag F. Hoffmanns an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Universität Berlin. 1945 wurde er automatisch im Civil Interment Camp 8 in Garmisch-Partenkirchen als Angehöriger des Reichsministeriums arrestiert, wurde aber nach zehn Monaten wieder entlassen. Ab 1953 war er als Abteilungs- und Arbeitsgruppenleiter im Institut der deutschen Landeskunde beschäftigt. Er übernahm die Mitarbeit und Schriftleitung an diversen Veröffentlichungen des Instituts wie die Dokumentationsatlanten ,,Östliches Mitteleuropa" und ,,Die Bundesrepublik Deutschland in Karten".
Ab 1956 wurde F. Hoffmann zudem als Mitglied (später Oberregierungsrat) des Stadtrates und der Amtsverwaltung in Remagen gewählt, wobei er ab 1966 den Kreis Ahrweiler in der regionalen Planungsgemeinschaft Mittelrhein in Koblenz vertrat. 1984 verstarb er in Remagen.

Seit seiner Schülerzeit am Wilhelmsgymnasium in München war F. Hoffmann Mitglied des Münchner Jugendrings, in dem der Buchhändler Rudolf Mirbt maßgeblich mitwirkte, mit Verbindungen zu anderen Wandervogelgruppen.
Nach 1945 engagierte er sich innerhalb des Freideutschen Kreises, der sich aus Überlebenden der alten Jugendbewegung zusammengeschlossen hatte, später übernahm er als einer dessen Obmänner die Führung. Als Vorsitzender des Verwaltungsaussschusses des Gemeinschaftswerks der Dokumentation der deutschen Jugendbewegung u. Regierungsdirektor a. D. des erweiterten Archivbeirats des Archivs der deutschen Jugendbewegung war er maßgeblich an der Stiftungseingliederung des Archivs ab 1970 und an der Veröffentlichung der dreibändigen Schriftenreihe ,,Dokumentation der deutschen Jugendbewegung" unter der Herausgeberschaft von Werner Kindt beteiligt.

Findmittel

Verzeichnis vorhanden

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

9 Archivkartons

Bearbeiter

Judith Windel