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HStAM Bestand 270 Marburg

Beschreibung

Serie

Bezeichnung

Landgerichte

Identifikation (kurz)

Titel

Landgericht Marburg

Laufzeit

1859-2016

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Die Akten der Wiedergutmachungskammer beim Landgericht Marburg (bis 1951) über die Rückerstattung 'arisierten' oder enteigneten Vermögens befinden sich inzwischen vermutlich im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Die erste Aktenablieferung des Landgerichts Marburg datiert ins Jahr 1891. In der Folgezeit kam es bis ins Jahr 2008 zu 24 weiteren Abgaben.
Weitere Aktenübernahmen:
Acc. 2015/59, 2019/23, 2019/56,2019/67, 2021/50 (Zivilprozessakten), 2022/57 (Zivilprozessakten der Jge. 2013, 2018, 2019), 2023/42 (Zivilprozessakten Jg. 2020)

Im Zuge einer Bestandsbereinigung wurden einige übernommene Akten dem Bestand 269 Kreisgericht Marburg zugeordnet. Der bereinigte Bestand wurde entsprechend der Struktur der Behörde in Verwaltungs- und Verfahrenssachen unterteilt.

Geschichte des Bestandsbildners

Die Vorgängerbehörden des Landgerichts Marburg sind das Obergericht Marburg (1821-1867) sowie das Kreisgericht Marburg (1867-1879). Die Gerichtsorganisation wurde durch das im Jahr 1877 verkündete und am 1. Oktober 1879 in Kraft getretene Gerichtsverfassungsgesetz und das entsprechende preußische Ausführungsgesetz vom 24. April 1878 neu geordnet und vereinheitlicht. Auf der Mittelinstanz wurden Landgerichte geschaffen. Das Landgericht Marburg gehörte zum Bezirk des Oberlandesgerichts Kassel. Der Landgerichtsbezirk Marburg wurde in folgende Amtsgerichtsbezirke aufgeteilt: Amöneburg, Battenberg, Biedenkopf, Borken, Frankenberg, Fronhausen, Gladenbach, Homberg/ Efze, Jesberg, Kirchhain, Marburg, Neukirchen, Neustadt, Oberaula, Rauschenberg, Rosenthal, Treysa, Vöhl, Wetter und Ziegenhain. Erster Landgerichtspräsident in Marburg wurde Anton Schultheis (geb. 13. Februar 1823 in Fulda). Sitz des Landgerichts Marburg war der Renaissancebau der 'Landgräflichen Kanzlei' in der Landgraf-Philipp-Str. 4.
In der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus führten wirtschaftliche Gegebenheiten und Kriegsereignisse wiederholt zu Eingriffen in die Gerichtsstruktur des Landgerichtsbezirks Marburg in Form von Auflösungen von Amtsgerichten und Neuordnungen der Amtsgerichtsbezirke. Bei Kriegsende bestand der Landgerichtsbezirk Marburg aus den Amtsgerichten Homberg, Kirchhain, Marburg und Treysa, aus dem Zweigstellengericht Frankenberg und aus den im Rahmen von Gerichtstagen aufrechterhaltenen Gerichten Battenberg, Borken, Gemünden, Jesberg, Neukirchen, Oberaula, Wetter und Ziegenhain.
Nachdem die Tätigkeit der Gerichte am Ende des Zweiten Weltkriegs durch die Militärregierung eingestellt worden war, nahm das Landgericht Marburg seine rechtsprechende Tätigkeit unter Leitung des Landgerichtspräsidenten Heinrich Herrfahrdt (geb. 22. Februar 1890 in Genthin) am 1. Oktober 1945 wieder auf. Seit dem 23. Mai 1946 gehört das Landgericht Marburg zu dem Oberlandesgerichtsbezirk Frankfurt. Im Juni 1961 bezog das Landgericht den Neubau des Justizgebäudes in der Universitätsstr. 48. Nach weiteren Umstrukturierungsmaßnahmen in den 1960er und 1970er Jahren besteht der Landgerichtsbezirk Marburg aus den Amtsgerichten Biedenkopf, Frankenberg, Kirchhain, Marburg und Schwalmstadt.

Enthält

Justizverwaltungsakten, Personalakten, Zivilprozessakten, Akten der Bewährungshilfe

Literatur

Otfried Keller: Die Gerichtsorganisation des Raumes Marburg im 19. und 20. Jahrhundert (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur 4), Marburg 1982.

Findmittel

Arcinsys-Datenbank

Acc. 2021/50, Acc. 2022/57: Digitalisierte Ablieferungslisten

Acc. 2023/42: Digitale Ablieferungslisten

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

29,83 MM

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Letzte Aktualisierung: 28.11.2023