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HStAD Bestand B 9

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Urkunden der Grafschaft Solms-Rödelheim

Laufzeit

(1131 -) 1255 - 1913

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Bestand F 24 A

außerdem: F 24 B Nr. 13 (Kopialbuch des Klosters Engelthal aus dem 18. Jh.)

C 1 A Nr. 52 (Kopiar des Klosters Engelthal aus dem 17. Jh.), C 1 A Nr. 39 (Solmsisches Kopialbuch von 1426) und C 1 A Nr. 40 (Solmsisches Kopialbuch von 1428) [alle Kopiare ins Repertorium einbezogen]

E 12 Nr. 304-326 (Akten der Grafen v. Solms)

R 21 G (Siegelkartei)

X 2 (Urkundenbestand Gräfliches Archiv Laubach)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Die Urkunden dieses Bestands sind als Teil des ursprünglich in Schloss Assenheim lagernden Archivs der Grafen von Solms-Rödelheim im Februar 1970 durch Ankauf an das Staatsarchiv Darmstadt gelangt. Karl Herquet veröffentlichte 1891 eine Auswahl von Regesten aus diesem Bestand. 1943 erstellte Friedrich Uhlhorn ein zweibändiges maschinenschriftliches Repertorium, das 1959/60 im Staatsarchiv Darmstadt als vorläufiges Findmittel abgeschrieben wurde. In 1694 Nummern waren hier die wichtigsten Urkunden, wenngleich in ungleichmäßigen und umständlich formulierten Regesten erfasst. Die Neuordnung des Bestands durch Friedrich Battenberg ab 1979 beließ die ursprüngliche Nummernfolge mit kleineren Korrekturen (insb. Auflösung der Zwischennummern) und ordnete neu hinzugekommene Stücke ohne Rücksicht auf die Chronologie an die geschlossene Nummernfolge an.

Enthält

Der Bestand - etwa 900 Stück aus der Zeit bis 1500, der Rest vor allem aus der Zeit vom 16. bis 18. Jahrhundert - umfasst außer zahlreichen Urkunden des Gesamtarchivs der Grafen von Solms einige bedeutende Vorprovenienzen. Enthalten sind in ihm außer einem größeren Teil des falkenstein-münzenbergischen Urkundenarchivs, das mit dem Tode Erzbischof Werners von Trier 1418 an die Gebrüder Bernhard und Johann v. Solms, die Söhne der Erbtochter Agnes v. Falkenstein, gefallen war, vor allem das Urkundenarchiv Franks XII. (d.Ä) v. Kronberg. Da dieser 1461 als letzter Vertreter des 'Ohrenstamms' ohne Hinterlassung von männlichen Erben starb, trat Kuno v. Solms-Lich, der Sohn seines vorverstorbenen Schwiegersohns Johann V., in seine Rechte ein. Einen weiteren Teilbestand bildet das Urkundenarchiv der Grafen Cratz v. Scharffenstein, das im 17. Jahrhundert über die mit Graf Johann August v. Solms verheiratete Gräfin Eleonore Barbara Cratz an die Grafen v. Solms-Rödelheim gelangte. Dokumentiert sind mit den Urkunden vor allem Ortschaften der Wetterau (besonders Friedberg, Rödelheim und Assenheim). Aus dem Senioratsarchiv des Gesamthauses Solms sind zahlreiche Lehnsbriefe und Lehnsreverse sowie Familien- und Erbverträge erhalten. Erwähnenswert sind Lehnsbriefe Kaiser Karls VI. und Josephs II. von 1712 und 1786 über die Reichslehen zu Rödelheim, Niederursel und Helblingshain (Nr. 1412), ein Teilungsrezess der Grafen v. Solms mit der Reichsstadt Frankfurt über die Gemeinschaft Niederursel (Nr. 2441), eine Vormundschaftsbestätigung Kaiser Karls VII. von 1742 (Nr. 1486), eine Vergleichsbestätigung Kaiser Franz' I. von 1749 im Streit zwischen dem Kloster Engelthal und der Gemeinde Höchst an der Nidder (Nr. 1490) und ein Schutzprivileg Kaiser Josephs II. von 1767 für dieses Kloster (Nr. 1512 ). - Von den Kopiaren sind in die Verzeichnung einbezogen das Kronberger Lehnskopiar von 1466 (B 9 Nr. 1937), ein Rödelheimer Kopiar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (B 9 Nr. 1944), ein 1438 angelegtes Kopialbuch des Vogts v. Ursel (B 9 Nr. 1945) und ein Kronbergisches Urkundenkopiar aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (B 9 Nr. 2558).

Literatur

Friedrich Uhlhorn, Die Solmser Archive in der Wetterau, in: Archivalische Zeitschrift 39, 1930, S. 69 - 80

Findmittel

Online-Datenbank Arcinsys (aktuellster Stand)

PDF-Findbuch (Stand 2006)

Urkunden-Kopiare des Fürstlichen Archivs in Braunfels (6 Bände) sind als digitale Kopien vorhanden in Bestand X 2 Nr. 1001-1006 (über folgende Links abrufbar: 1001, 1002, 1003, 1004, 1005, 1006).

Gedrucktes Findbuch mit Vorbemerkung (chronologische Urkundenregesten, unter Einbeziehung der Kopiare sowie der Urkundenbestände des gräflich-solmsischen Archivs zu Laubach und des fürstlich solmsischen Archivs zu Lich, insgesamt ca. 5.400 Urkunden, mit Indices): Solmser Urkunden. Regesten zu den Urkundenbeständen und Kopiaren der Grafen und Fürsten von Solms im Staatsarchiv Darmstadt, im gräflichen Archiv zu Laubach und im fürstlichen Archiv zu Lich, bearb. von Friedrich Battenberg, Bd. 1-5, Darmstadt 1981-1986 (Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 15/1 - 5).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

68 m, 2.717 Stück

Filmkopien

Mikrofiches vorhanden

Benutzung

In den Bestand B 9 wurden auch Urkunden aufgenommen, die sich in anderen Archiven oder in anderen Beständen des Staatsarchivs befinden, z.B. in Handschriften. Bei diesen Urkunden steht im Signaturfeld „Nachweis“. Die tatsächliche Signatur findet sich in der Detailansicht im Feld „Weitere Überlieferung“.