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HHStAW Bestand 90

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Wetzlar, Chorherren

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Das Stiftsarchiv wurde bei der Säkularisation zum großen Teil dem 1812 vom Fürstprimas Karl von Dalberg als Großherzog von Frankfurt gestifteten Wetzlarer Kirchen- und Schulfonds bei der katholischen Dompfarrei Wetzlar überlassen. Ein Teil gelangte jedoch an das Staatsarchiv Koblenz. Vieles war herrenlos geworden. Einiges davon erwarb das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg, das meiste der ev. Pfarrer Karl Allmenröder in Oberbiel, dessen Sammlung teils an das Fürstlich Solmssche Archiv in Braunfels, teils über das ehemalige preußische Staatsarchiv Wetzlar 1912 an das Staatsarchiv Koblenz kam. Der dortige Bestand wurde 1933 an das Hauptstaatsarchiv Wiesbaden abgegeben. 1991 wurden vom Germanischen Nationalmuseum 39 Urkunden angekauft und in den Bestand eingegliedert.

Geschichte des Bestandsbildners

Das Marienstift Wetzlar wurde 914/15 durch die Konradiner, die Grafen Udo und Hermann, dotiert. Es besaß 15 Kanonikate und in der Blütezeit im 14. Jh. 50 Vikarien. Die Ernennung des Propstes stand bis 1701 dem Kaiser zu und wurde damals von ihm dem Erzbischof von Trier inkorporiert, der sie schon seit 1669/70 innehatte. Das Stift war der bedeutendste Grundbesitzer in der Stadt und war in der östlichen Hälfte des Kreises Wetzlar bis Gießen und am westlichen Rand der Wetterau reich begütert. Es hatte zusammen mit der Stadt den Pfarrer zu bestellen. 1802/1803 wurde das Stift säkularisiert.

Enthält

Urkunden 1240-1765
Akten 1511-1804
Zinsregister und Rechnungen 1456-1808

Literatur

Ernst Wiese (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Wetzlar. Bd. 1. Marburg 1911.

Meinhard Sponheimer (Bearb.): Urkundenbuch der Stadt Wetzlar. Bd. 2. Marburg 1943 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, 8,2).

Wolf-Heino Struck (Bearb.): Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500. Marburg 1969 (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar, 3. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, 8,3).

Wolf-Heino Struck: Neue Quellen zur mittelalterlichen Geschichte des Reichsstifts Wetzlar vornehmlich aus dem Nachlaß Allmenröder, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 24 (1974) S. 1-36.

Findmittel

Repertorium, um 1870 (hs.); mit Ergänzungen durch Sponheimer 1930, Struck 1968 und Häbel 1991 (masch.)

Online-Datenbank (Arcinsys)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

11,65 m (702 Urkunden; 2,875 m Akten, Zinsregister und Rechnungen)

Bearbeiter

Meinhard Sponheimer

Wolf-Heino Struck

Hans-Joachim Häbel

Dorothee A.E. Sattler

Rouven Pons

Deskriptoren

Wetzlar

Gießen