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HHStAW Bestand 21

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Dirstein, Benediktinerinnen

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Das Klosterarchiv war schon in der ersten Hälfte des 16. Jhs. von den Ganerben der Grafschaft Diez in Verwahrung genommen worden. Die Hauptmasse des Klosterarchivs ging erst 1742 mit dem Diezer Regierungsarchiv in das nassau-oranische Archiv in Dillenburg über, wo die Urkunden und Akten mit den übrigen Beständen vermischt worden sind. Nach Übernahme in das Zentralarchiv Idstein wurde der Bestand nach dem Betreffsprinzip neu gebildet. Die Urkunden des Bestandes im HHStAW wurden im Jahr 2013 mit Fördermitteln der DFG retrokonvertiert.
Die Akten (0,5 lfm, 16.-17. Jh.) wurden wieder in Abt. 171 eingegliedert.

Geschichte des Bestandsbildners

Das Kloster Dirstein (Oranienstein, Stadt Diez) wird 1153 erstmals durch die Gebetsverbrüderung mit dem Benediktinerkloster Schönau erwähnt, dessen Abt während des Mittelalters als Oberer von Dirstein fungiert. Es war St. Johannes dem Täufer geweiht. Stifter waren wohl die Grafen von Diez, in deren Territorium das Kloster lag. Es war in einem weiten Umkreis begütert. Als das Kloster bei Teilung der Grafschaft Diez 1564 an die Grafen von Nassau fiel, nahmen diese es in ihre Verwaltung und fanden die Insassinnen ab. Die Einkünfte der seitdem gräflichen Klosterkellerei wurden 1584 der Hohen Schule Herborn zugewiesen. Die 1629 vom Trierer Erzbischof vorgenommene Inkorporation in das Benediktinerinnenkloster Oberwerth bei Koblenz konnte nicht verwirklicht werden. 1650 wurden dem zum Katholizismus konvertierten Grafen von Nassau-Hadamar jedoch die Klosterhöfe Offheim und Ahlbach für die Jesuitenniederlassung in Hadamar eingeräumt. 1676 wurden die übrigen, der Hohen Schule Herborn verbliebenen Güter von Dirstein der Fürstin Albertine von Nassau-Diez zu ihrem auf den Ruinen des Klosters erbauten Schloß Oranienstein verkauft.

Enthält

Urkunden 1221-1802 (168 Urkunden bis 1564)
Zinsbuch von 1465-1466
Rechnungen 1564-1676

Literatur

Wolf-Heino Struck (Bearb.): Die Klöster Bärbach, Beselich, Dirstein und Gnadenthal, das Johanniterhaus Eschenau und die Klause Fachingen. Regesten vor 1153-1634. Wiesbaden 1961 (Quellen zur Geschichte der Klöster und Stifte im Gebiet der mittleren Lahn bis zum Ausgang des Mittelalters, 3. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau, 12).

Findmittel

Repertorium von Joachim, um 1877 (hs.)

Urkunden und Kopiare: Online-Datenbank (Arcinsys)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

3 m (200 Urkunden; Zinsbuch; 0,5 m Rechnungen)

Deskriptoren

Dirstein

Schönau i. Ts.

Herborn

Koblenz

Offheim

Ahlbach

Hadamar

Oranienstein

Diez

Oberwerth, Kloster