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HStAM Bestand Urk. 74

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Fürstentum Fritzlar [ehemals: Urkunden Q]

Laufzeit

1085-1799

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Best. 17 c; Best. 17 e; Best. 19; Best. 23 c Fritzlar; Best. 47; Best. 105 a-c; P II; K 199-226; S 213; Rech. II-III.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Mit Aufhebung der Stifte Amöneburg und Fritzlar gingen die Archivalien an Hessen-Kassel, dann 1867 ins Staatsarchiv Marburg über, wo sie nach Ausstellungsdatum chronologisch aufgestellt wurden.
In den Jahren 2007-2016 wurden die einzelnen Überlieferungen vereinzelt und umverpackt, die Siegel wurden mit Siegeltaschen versehen und die Signaturen wurden auf Numerus Currens umgestellt.

Geschichte des Bestandsbildners

Beim Fürstentum Fritzlar handelt es sich um ein Titularfürstentum, das 1803 in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses gebildet wurde. Die Säkularisierung der geistlichen Herrschaften beendete auch die Existenz des Kurfürstentums Mainz. Die in Ober- und Niederhessen gelegenen kurmainzischen Enklaven, u.a. Amöneburg und Fritzlar, wurden im sog. Fürstentum Fritzlar vereinigt und gingen an die Landgrafschaft Hessen-Kassel.
Stift Fritzlar:
Kollegiatstift zum hl. Petrus ap. Gegründet 723/2724 von Bonifatius als Benediktinerkloster, dessen erster Abt Wigbert wurde, 774 von Sachsen zerstört? 775 von Eb. Lullus von Mainz an Karl d. Gr. übertragen, dann in ein Chorherrenstift umgewandelt und Archidiakonatssitz, 1077/78 von Sachsen zerstört, seit 1085 Wiederaufbau, 1109 Erneuerung des Vogteirechts, 1232 von Lg. Konrad von Thüringen eingenommen, 1439 hessische Schutzherrschaft, 1594 Inkorporation der Propstei mit dem Dekanat, 1633 von Lg. Wilhelm V. von Hessen aufgehoben, 1648 wieder hergestellt, 1803 an Hessen-Kassel, 1866 an Preußen.
Stift Amöneburg:
Das wohl 721 vom hl. Bonifatius gegründete Kloster S. Michaelis ging unter Erzbischof Adalbert (1111-1137) wieder ein. 1360 Umwandlung der Pfarrkirche in ein Kollegiatstift St. Johannis bapt. durch Erzbischof Gerlach, Sitz eines Offizials (Kommissars) des Archidiakons von St. Stphan in Mainz. 1803 aufgehoben. Stiftsgebäude 1916 abgebrannt.

Enthält

Fürstentum Fritzlar
Stift Fritzlar
Stift Amöneburg
Kurmainzisches Kommissariat Amöneburg
Armenspende Amöneburg
Inhaltlich vor allem Güterverkehr, Rechtsstreitigkeiten, Privilegien etc. des Kurmainzer Kommissariats Amöneburg und Fritzlar, sowie der Kollegiatstifte St. Johannes zu Amöneburg und St. Peter zu Fritzlar, Urkunden der Armenspende zu Amöneburg, Lehnsurkunden der Fritzlarer Vasallen.

Literatur

W. Dersch, Hessisches Klosterbuch (VHKH 12), Marburg 2000, S. 33f.; Ehrenpford: Die Geistlichen Amöneburgs insbesondere die Mitglieder des dortigen Kollegiatstifts z. hl. Johannes d. T. (1360-182), Fulda 1932 [Quellen und Abhandlungen z. Gesch. d. Abt. u. D. Fulda 13] - Karl E. Demandt: Das Chorherrenstift St. Peter zu Fritzlar. Quellen und Studien zu seiner mittelalterlichen Gestalt und Geschichte (VHKH 49), Marburg 1985. - Aloys Schwersmann: Von Kurmainz zu neuen Staatlichkeiten. Die Kurmainzer Archive zwischen Französischer Revolution und Moderne, in: Umbruch und Aufbruch. Das Archivwesen nach 1800 in Süddeutschladn und im Rheinland. Tagung zum 200-jährigen Bestehen des Genrallandesarchivs Karlsruhe am 18./19. Sept. 2003 in Karlsruhe (Werkhefte der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg A 20), Stuttgart 2005, S. 13-44; V. Knöppel, „Der Reichsdeputationshauptschluß 1803 und das Ende der geistlichen Herrschaft im nördlichen Hessen“, in: Jahrbuch der hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung, Bd. 55 (2004), S. 129ff.

Findmittel

Arcinsys-Datenbank

Repertorium Fürstentum Fritzlar: Kommissariat Amöneburg, angelegt um 1894, handschriftlich, 1 Heft (Signatur: R 1803).

Repertorium Fürstentum Fritzlar: Kommissariat Amöneburg / Kollegiatstift Amöneburg, angelegt 1841, überarbeitet um 1890, handschriftlich, 1 Band (Signatur: R 1804).

Repertorium Fürstentum Fritzlar: Kollegiatstift Fritzlar, angelegt 1841, überarbeitet um 1890, handschriftlich, 2 Bände (Signatur: R 1805-1806).

Repertorium Fürstentum Fritzlar: Armenspende zu Amöneburg, angelegt um 1894, handschriftlich, 1 Heft (Signatur: R 1807).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

1594 Urkunden

Filmkopien

Die Urkunden sind als Mikrofiches verfügbar.

Benutzung

Die Urkunden werden im Original vorgelegt.