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StadtA HG Bestand D 01-4

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Waisenhaus-Stiftung

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Die landgräfliche Überlieferung zu den Belangen der Stiftung befindet sich im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden:
Abteilung 310 Landgrafschaft Hessen-Homburg XII a Armenpflege und milde Stiftungen Nr. 1: Armen-, Waisen- u. Arbeitshaus (40 Bände, 1723-1861)
Abteilung 317 Amt Homburg 15.1 Witwen- und Waisenfürsorge (1753-1874) und 15.2 Armenunterstützung, Arbeits- und Versorgungshaus (1731-1860)
Abteilung 314 Landesregierung Hessen-Homburg XV.1 Kinder-, Witwen- und Waisenfürsorge (1800-1878) und XV.2 Armenunterstützung, Arbeits- und Versorgungshaus (1788-1876)
Die Unterlagen der Hessischen Staatsarchive können im Internet unter http://www.hadis.hessen.de recherchiert werden.

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners

In der pietistischen Frömmigkeit wurzelte vermutlich die Stiftung eines Armen- und Waisenhauses in Homburg durch Landgraf Friedrich III. Jakob am 21. März 1742. Als Vorbild diente dabei die 1695 von August Hermann Franke in Halle gegründete "Franckesche Stiftung", die auf viele andere Waisenhausgründungen starken Einfluss hatte. Die Vorbereitungen zu dieser Stiftung hatten bereits zu Anfang des 18. Jahrhunderts begonnen, doch war der landgräfliche Hof nicht besonders wohlhabend, und in der Bevölkerung herrschte zunächst eine gewisse Reserviertheit gegenüber der Neuigkeit im städtischen Leben. Die Spenden flossen daher erst einmal spärlich.
Als 1742 der Betrieb des Hauses aufgenommen wurde, betraute man den lutherischen und den reformierten Pfarrer mit der Leitung, und langsam nahm der Spendenstrom aus der Bevölkerung zu. Am Eingang des Waisenhaus-Gebäudes wurde ein Opferstock angebracht, der heute noch zu erkennen ist.
Nach dem Tod des Landgrafen wurde das Armen- und Waisenhaus auch durch die Stiftung seiner Ehefrau Christiane Charlotte (Christianen-Stiftung, s. Beschreibung zu D 01-1) unterstützt.
Aus dem Waisenhaus erwuchs das spätere Versorgungshaus, heute besteht es immer noch fort als Kreisaltenheim und Kinderheim "Landgräfliche Stiftung".

Enthältv.a.

Im August 2010 erwarb das Stadtarchiv von der Landgräflichen Stiftung das Archiv der Waisenhaus-Stiftung. Der bis dahin vorhandene Bestand D 01-4 (ehem. D I 4) des Stadtarchivs wurde so erheblich erweitert. Bis dahin standen vor allem die Akten der Stadtverwaltung des 18. Jahrhunderts zur Verfügung, welche die städtische Aufsicht über Einrichtung und Unterhaltung der Stiftung dokumentieren, darunter Unterlagen über die Baugeschichte. Es waren aber auch einzelne Rechnungsbücher vorhandenen (1744, 1750, 1800), welche im Bestand des Waisenhaus-Archivs der Landgräflichen Stiftung fehlten, zudem ein Hauptbuch der entliehenen Kapitalien von 1784. Nach dem Ankauf steht nun ein umfangreicher Bestand der Forschung zur Verfügung. Zu den Akten gehören auch mehrere Serien der Jahresberichte von 1782-1914 (lückenhaft). Eine vollständige Ausgabe der Jahresberichte in gebundener Form ist Teil der Bibliothek des Stadtarchivs.

Literatur

LOTZ, Friedrich: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, Bd. 2: Die Landgrafenzeit, Frankfurt am Main 1972, S. 125f.
BAER, G.: Das Homburger Waisenhaus, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde zu Bad Homburg v.d.Höhe 7, 1903, S. 3-11

Findmittel

www.stadtarchiv-bad-homburg.findbuch.net; ehemaliger Stadtarchiv-Bestand unerschlossen

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

21 Archivkartons