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HStAM Bestand 164

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Eichungsdirektion Kassel

Laufzeit

1870-1928

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Best. 182 Katasterämter

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Der Bestand wurde im Mai 2006 verzeichnet.

Geschichte des Bestandsbildners

In der Bundesrepublik Deutschland obliegt die Gesetzgebung für das Mess- und Eichrecht dem Bund und die praktische Durchführung der Vorschriften den Bundesländern. Seit 1869 übte die Provinzialeichungsinspektion in Kassel (ab ca. 1922 Umbenennung in Provinzialeichungsdirektion) die staatliche Aufsicht über die fünfzehn Eichämter Allendorf, Karlshafen, Eschwege, Fritzlar, Fulda, Gelnhausen, Hanau, Hersfeld, Homburg, Marburg, Rotenburg, Schmalkalden und Wolfhagen im Regierungsbezirk Kassel aus. Der Provinzialeichungsinspektor hatte ein Anweisungsrecht gegenüber den Vorständen der einzelnen Eichämter und war dem Handelsministerium in Berlin unterstellt. Sein Zuständigkeitsbereich erstreckte sich seit der Reichsgründung 1870/71 über den Regierungsbezirk Kassel hinaus auch auf die Herzogtümer Coburg-Gotha und Sachsen-Meiningen sowie auf das Fürstentum Waldeck-Pyrmont (bis 1928). Die 2. Sparverordnung vom 23.12.1931 bedeutete für die Eichverwaltung das Ende als Sonderverwaltung und die Eingliederung der Eichdirektion in den Geschäftsbereich des Oberpräsidenten in Kassel. Die alliierten Luftangriffe auf Kassel am 22.3.1943 führten zur Verlegung des Standorts Kassel nach Fulda. Auf der Grundlage der Verordnung zur Vereinfachung des Eichwesens vom 22.9.1944 wurde am 1.4.1945 die Reichseichdirektion Frankfurt a.M. für den Wirtschaftsbezirk Kurhessen-Rhein-Main geschaffen, weshalb sämtliche Provinzialeichdirektionen aufgelöst und in die Reichseichdirektion übertragen wurden.
Nach Kriegsende nahm die Eichungsdirektion in Frankfurt a.M. ihre Arbeit am 17.7.1946 mit dem Zuständigkeitsbereich über die Regierungsbezirke Wiesbaden und Kassel wieder auf. Der Eichbezirk Kassel bestand aus den acht Eichämtern Kassel, Fulda, Hanau, Frankfurt a.M., Wiesbaden, Herborn, Marburg, Korbach und Wiesbaden. Die hessische Landesregierung löste am 1.12.1950 die beiden Eichdirektionen in Darmstadt und Frankfurt a.M. auf und richtete an deren Stelle die Hessische Eichdirektion in Darmstadt mit den zwölf Eichämtern Darmstadt, Frankfurt, Friedberg, Fulda, Gießen, Hanau, Herborn, Kassel, Korbach, Marburg, Offenbach und Wiesbaden als nachgeordnete Behörde des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr ein. Sparmaßnahmen der Landesregierungen führten am 1.2.1961 und am 1.8.1962 zur Einstellung der Eichämter in Marburg und Friedberg. Zudem hatte die Neueinrichtung der Eichamtsbezirke 1966 die Auflösung der drei Eichämter Herborn, Korbach und Offenbach zur Folge. Zuletzt wurde das Eichamt Frankfurt am 1.8.2002 aufgelöst und seine Amtsbezirke in die Bezirke der Eichämter Wiesbaden und Hanau eingegliedert. Im Zuge der Binnenmodernisierung wurde mit Wirkung vom 1.1.2004 der dreistufige Verwaltungsaufbau der Eichverwaltung durch Eingliederung der Eichämter in Darmstadt, Fulda, Gießen, Hanau, Kassel und Wiesbaden und das Glaseichamt in Darmstadt als Außenstellen in die Hessische Eichdirektion formell in die Zweistufigkeit unter der Aufsicht des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung überführt.

Enthält

Verordnungen, Anweisungen für den Gebrauch der Normalmaße, Beglaubigungsscheine, Prüfungstabellen

Literatur

Hessische Eichbehörde (Hrsg.), 150 Jahre Hessische Eichbehörde: 1817-1967, Darmstadt 1967; Hessische Eichdirektion (Hrsg.), 175 Hessische Eichbehörde: 1817-1992, Darmstadt 1992.

Findmittel

HADIS-Datenbank

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

0,1 MM