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StadtA WI Bestand ESWE

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Stadtwerke Wiesbaden und Nachfolge-Unternehmen (ESWE)

Laufzeit

1816-1845, 1845-2000

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

Das sog. ESWE-Archiv wurde 2001 durch Vermittlung des Vorstandsmitglieds Herrn Klaus Kopp an das Stadtarchiv Wiesbaden abgegeben. Anfang 2007 kamen eine Reihe von Stehordnern zur Nerobergbahn (bis um 1992), zum Neubau des Omnibusbetriebshofs (1989-1994) und zum RMV-Aufsichtsrat (1995-1999) hinzu. Das übrige Altschriftgut befindet sich noch im Besitz der Unternehmen.
Aufgrund der komplexen Entstehungsgeschichte dieses Bestandes, aus dem im Übrigen etliche Stücke bereits vor vielen Jahren in andere Bestände des Stadtarchivs rücküberführt worden waren, ist eine nach archivischen Gesichtspunkten streng logisch durchstrukturierte Gliederung kaum möglich; statt dessen wurde versucht, eine möglichst benutzerfreundliche Ordnung zu schaffen.
Etliche Akten eigentlich rein gemeindlicher bzw. städtischer Provenienz wurden im Bestand belassen, als solche jedoch durch entsprechende Hinweise kenntlich gemacht. Weitere Abgaben erfolgten u.a. 2007.

Vollständig erschlossen. Die Erschließung des Bestandes erfolgte durch Dipl. Archivar (FH) Jochen Dollwet und wurde 2017 abgeschlossen.

Zugänge:
1. 2000/21, 07.12.2000, Abgabe nach Archivgesetz: ESWE

Geschichte des Bestandsbildners

Eckdaten zur Geschichte der Stadtwerke

1870 Beginn einer zentralen öffentlichen Wasserversorgung in Wiesbaden an Stelle der bisherigen mehr als 30 Laufbrunnen
1872 Geschäftsordnung des städtischen Wasserwerks
1873 Übernahme des 1847 von einer Stuttgarter Gesellschaft gegründeten Gas-werks durch die Stadt Wiesbaden
1875 Eröffnung der ersten Wiesbadener Straßenbahn (Pferdebahn)
ab 1875 Anlage von Tiefstollen (Münzberg, Schläferskopf, Kreuzstollen, Kellerskopf) zur Trinkwassergewinnung
1882 erste elektrische Anlage in Wiesbaden (nach dem System Schuckert)
1888 Inbetriebnahme der Nerobergbahn durch Carl Rudolph, später Übergang an die SEG (Süddeutsche Eisenbahngesellschaft)
1889 Eröffnung der Dampfstraßenbahn
ab 1892 Errichtung des städtischen Gaswerks an der Mainzer Straße, 1898 Stilllegung des alten Gaswerks (Kronprinzenstraße)
1896 Beschluss zur Errichtung eines Elektrizitätswerks
1896 Eröffnung der 1. elektrischen Straßenbahn durch die SEG ("Walkmühl-Linie")
1897 "Städtische Beleuchtungswerke"
1898 Inbetriebnahme des Elektrizitätswerks (zunächst durch die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. W. Lahmeyer, Frankfurt/M.)
1906 Übernahme in städtische Verwaltung
1900 "Städtische Licht- und Kraftwerke"
1900 Stilllegung von Pferdebahn und Dampfbahn, Beginn des Ausbaus des elektri-schen Straßenbahnnetzes und des Depots in Biebrich
ab 1901 Anlage einer 1. Wassergewinnungsanlage am Rhein
1905 "Städtische Gas- und Elektrizitätswerke"
1906 Zusammenschluss des Wasserwerks mit dem Elektrizitätswerk (einschl. Gaswerk) zu "Städtische Wasser- und Lichtwerke"
1913 Gründung der Wiesbadener Autoverkehrsgesellschaft mbH ("Blaue Kurauto-busse") unter städtischer Beteiligung, 1954 vollständig an die Stadtwerke Wiesbaden AG übergegangen
1922 Einrichtung der 1. Omnibuslinie (zwischen Luisenplatz und Hafen Schier-stein) durch das städtische Maschinenbauamt
1923 Übernahme der städtischen Umschlagstelle im Schiersteiner Hafen durch das Wasserwerk
1923 Vorschlag zur Umwandlung der Wasser- und Lichtwerke in eine Aktiengesell-schaft durch Stadtrat Wilhelm Kimmel
1924 Inbetriebnahme des Grundwasserwerks Schierstein
1925 Übernahme der Nerobergbahn von der SEG durch die Stadt Wiesbaden
1929 Gründung der Städtischen Verkehrsbetriebe (Omnibuslinien, Straßen-bahn, Nerobergbahn, Fährverbindung zur Rettbergsau)
1930 Beschlüsse der städtischen Körperschaften zur Umwandlung der Werke in eine kommunale Aktiengesellschaft
1930 Mai 6 Gesellschaftsvertrag der "Wasser-, Elektrizitäts- und Gaswerke Wiesbaden, Aktiengesellschaft" (WEGWAG),
damals mit 223 Angestellten und 449 Arbeitern
1931 Gründung der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG, in der Folge 1932 Stillle-gung des Wiesbadener Gaswerks
1935 Empfehlung des Reichsrechnungshofes zur Vereinigung von WEGWAG und Städtischen Verkehrsbetrieben
1939 Verkehrsbetriebe zum städtischen Eigenbetrieb erklärt
1942 Zusammenschluss der WEGWAG mit den städtischen Verkehrsbetrieben und neuer Name "Stadtwerke Wiesbaden Aktiengesellschaft"
1943 Die SEG gibt die noch in ihrem Besitz verbliebenen Straßenbahnlinien an die Stadtwerke Wiesbaden AG und an die Stadt Mainz ab
1945 Zerstörung (Bombenangriff) und 1947 endgültige Stilllegung des Gaswerks Wiesbaden
1954 Übernahme aller Geschäftsanteile der "Blaue Kurautobusse" durch die Stadt-werke Wiesbaden AG
1956 Umzug der Verwaltung in ihr neues Gebäude Ecke Rheinstraße/Kirchgasse (mit ca. 42 m erstes Hochhaus in der Wiesbadener Innenstadt)
1957 Die Beschäftigtenzahl beläuft sich auf 1.871
1961 Inbetriebnahme eines neuen Rheinwasseraufbereitungswerks
1969 Anschluss des Wassernetzes an das Hessische Ried über eine 55 km lange Fern-leitung
1970 Einführung der Bezeichnung "ESWE"
1970/72 Umstellung auf Erdgasversorgung
1974 Zusammenschluss von ESWE, Stadtwerke Mainz AG und KMW (Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG) zum "Versorgungs- und Verkehrs-Verbund Mainz-Wiesbaden GmbH" (VMV)
1975 Gründung des "Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden"
1977 Gründung des ESWE-Instituts für Wasserforschung und Wassertechnologie (GmbH)
1978/79 Inbetriebnahme der Leitzentrale für die Wasserversorgung in der Platter Straße
1980 Einweihung eines neuen Grundwasseraufbereitungswerks in Schierstein
1981 neues Ausbildungszentrum an der Weidenbornstraße
ab 1984 EDV-gestützte Fahr- und Dienstplanerstellung
1985/86 Gründung eines Umweltausschusses des Unternehmens
ab 1987 Versorgung von US-Liegenschaften mit Fernwärme
1988 Neueröffnung des ESWE-Bads nach umfangreicher Modernisierung
1990 Einführung sog. Niederflurbusse
1991 Der Umsatz überschreitet die Marche von 500 Mio. DM
2000 Ausgliederung der Verkehrsbetriebe aus dem ESWE-Querverbund als
ESWE Verkehrsgesellschaft mbH

Findmittel

Repertorium von 2009/2017

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang

1.295 Akten,
42 Regalmeter

Referent

Fr. Pujari

Bearbeiter

Jochen Dollwet, 2009 und 2017