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StadtA WZ Bestand A5-Meyd-

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Nachlass Albrecht Meydenbauer

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte

1968 schenkt Mathilde Armbruster, eine Enkelin Albrecht Meydenbauers den Nachlass der Stadt Wetzlar.

Geschichte des Bestandsbildners

Albrecht Meydenbauer geboren am 30. April 1834 in Tholey und gestorben am 15. November 1921 in Godesberg bei Bonn war ein deutscher Bauingenieur und einer der Begründer der Photogrammetrie.
Meydenbauer war verheiratet mit Mathilde von Beughem (1846-1929), der Tochter des Justizsenatspräsidenten in Ehrenbreitstein Ludwig von Beughem.
Meydenbauer war der Sohn des Arztes Albrecht Meydenbauer (1796 – 1833) und seiner Ehefrau, der Handarbeitslehrerin Frederike, geb. Buttny (1808-1894).
Er wuchs in Trier auf, wo er am Realgymnasium das Abitur bestand. Danach war er Baueleve bei einem Wasserbauinspektor in Trier. Er studierte 1954 Bauingenieurwesen in Berlin, zunächst am Gewerbeinstitut und dann an der Bauakademie. Im Mai 1958 legte er die Staatsprüfung als Regierungsbauführer ab, bei der er u.a. die Nikolai-Kirche in Brandenburg vermessen hat. Im September 1958 wurde Ihm aufgetragen den Wetzlarer Dom aufzunehmen. Bei den Arbeiten dort stürzte er beinahe ab, was ihm dazu motivierte die Photogrammetrie zu entwickeln. 1858-1861 war er als Bauführer am Erfurter Dom tätig. 1863 gründete er mit Hermann Wilhelm Vogel und Franz Stolze den „Photographischen Verein zu Berlin“. In den Folgejahren war er als Bauführer und bei Planungsarbeiten bei verschiedenen Eisbahnprojekten involviert. 1875 - 1878 war er Kreisbaumeister in Iserlohn und Meschede und 1879-1885 Kreis-Bauinspektor und Universitätsarchitekt in Marburg. 1885 wurde Meydenbauer als Regierungs- und Baurat in das preußische Kultusministerium nach Berlin berufen, um dort die Messbild-Anstalt aufzubauen. Meydenbauer schuf mit seiner Messbild-Anstalt ein bedeutendes Denkmäler-Archiv.

Enthältv.a.

Autobiographische Niederschriften über sein Leben, Zeichnungen und Skizzen, zahlreiche Portrait- und Gruppen-Fotografien, ein Fotoalbum seiner Orientreise, wissenschaftliche Aufsätze aus Zeitschriften, zahlreiche Urkunden, Ehrungen und Auszeichnungen sowie Unterlagen über seine berufliche Laufbahn, große Zusammenstellung mit Zeitungsartikeln zu seinem 80. und 100. Geburtstag sowie dem 100. Jährigen Jubiläum des Meßbildanstalt. Eine Bronze Plakette mit dem Relief von Meydenbauer sowie einen Porzellan-Abguss davon.

Literatur

Siegfried Rösch: Professor Albrecht Meydenbauer „1834/1921“ in Wetzlar. Zum Gedenken seines 50. Todestages. In: Heimatkalender des Kreises Wetzlar 1972, S. 105–113.
Albrecht Grimm (Hrsg.): 120 Jahre Photogrammetrie in Deutschland. Das Tagebuch von Albrecht Meydenbauer, dem Nestor des Messbild-Verfahrens, veröffentlicht aus Anlass des Jubiläums 1858/1978 (= Deutsches Museum Abhandlungen und Berichte 45. Jahrgang 1977, Heft 2). München / Düsseldorf 1978.
Albrecht Grimm: Albrecht Meydenbauer 1834–1921. In: 1831–1981. „in Anerkennung seiner besonderen Verdienste...“. Architekten als Ehrendoktoren der Fakultät Bauwesen. Technische Universität Hannover, Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudekunde B, Hannover 1981, S. 23–27.
Rudolf Meyer (Hrsg.): Albrecht Meydenbauer – Baukunst in historischen Fotografien. Fotokinoverlag, Leipzig 1985.
Uwe Kieling: Berliner Baubeamte und Staatsarchitekten im 19. Jahrhundert. Biographisches Lexikon. Berliner Bezirksvorstände der Gesellschaft für Heimatgeschichte und für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR, Berlin 1986, S. 64–65.
Franz Josef Gräff: Albrecht Meydenbauer. Ein großer Sohn der Gemeinde Tholey. In: Heimatbuch des Landkreises St. Wendel 24 (1991/1992), S. 122–125.
Ursula von den Driesch: Meydenbauer, Albrecht, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Berlin 1994, S. 286 f.
Jörg Albertz, Albert Wiedemann (Hrsg.): Architekturphotogrammetrie gestern – heute – morgen. Wissenschaftliches Kolloquium zum 75. Todestag des Begründers der Architekturphotogrammetrie Albrecht Meydenbauer in der Technischen Universität Berlin am 15. November 1996. TU Berlin, Berlin 1997.