Nachlass Robert Wilhelm Bunsen
1800-1897
Robert Wilhelm Bunsen (*30.3.1811 in Göttingen; †16.8.1899 in Heidelberg) war Chemiker und Professor; Sohn des Professors und Bibliothekars der Georg-August-Universität Göttingen Christian Bunsen (*1.4.1770 in Frankfurt; †24.3.1837 in Göttingen) und Auguste Friederike Bunsen, geb. Quensel (*3.8.1775 in Mehringen; †1.2.1855 in Hannover); bis 1828 Schulzeit in Göttingen sowie Abitur am Gymnasium in Holzminden; 1828-1831 Studium der Naturwissenschaften (insb. Chemie, Mathematik und Physik) in Göttingen (u.a. bei dem Analytiker sowie Cadmiumentdecker Friedrich Stromeyer (*1776; †1835); Studienabschluss mit Promotion (Dr. Phil.) über die verschiedenen Arten von Hygrometern; 1832-1833 geognostisch-technische Studienreise durch Westeuropa (finanziert durch ein Regierungsstipendium); 1834 Habilitation (Chemie) mit einer präparativ-analytischen Arbeit über Metallsalze komplexer Eisen-Cyanverbindungen; bis 1836 Privatdozent für Chemie in Göttingen; ab 30.3.1836 Lehrer der Chemie und chemischen Technologie an der Höheren Gewerbeschule in Kassel; 7.8.1839 Berufung zum außerordentlichen Professor der Chemie an der Universität Marburg; ab 1.8.1841 Berufung zum ordentlicher Professor der Chemie ebd.; ab 11.11.1841 Direktor des chemischen Instituts; 1.4.1851 Entlassung aus dem kurhessischen Staatsdienst wegen Missbilligung der politischen Situation unter Minister Hans Daniel Ludwig Friedrich Hassenpflug (*1794; †1862); 1850-1852 Professur an der Universität in Breslau; ab 6.8.1852 Ordinarius für Chemie in Heidelberg; Ernennung zum Großherzoglich Badischen Hofrat, später Geheimen Hofrat; 8.2.1875 Ehrendoktor der Universität Leyden; Geheimer Rat II. Klasse; ab 17.10.1881 Badischer Geheimer Rat I. Klasse und Exzellenz; Herbst 1888 Emeritierung; 1896 Ehrendoktor in Budapest; Entdecker der Spektralanalyse (zsm. mit Gustav Robert Kirchhoff (*1824; †1887)); Erfinder des Bunsenbrenners und des Magnesiumlichts; gilt als Begründer der physikalischen Chemie in Deutschland.
Der Bestand wurde 2016 als Schenkung Lothar Schmidts in das Stadtarchiv Kassel überführt. Die Erschließung erfolgte 2020.
Tagebücher
Lockemann, Georg: Bunsen, Robert, in: Neue Deutsche Biographie 3, 1957, S. 18-20 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118664999.html#ndbcontent [abgerufen am 11.8.2020].
Bunsen, Robert Wilhelm, in: Hessische Biografie [Online-Version]; URL: https://www.lagis-hessen.de/pnd/118664999 [abgerufen am 11.8.2020].
Die Archivalien weisen durchgehend Gebrauchs- und Lagerspuren (Randläsuren, Knickspuren, mitunter Einrisse) auf. Die Einbände zweier Tagebücher fehlen vollständig (C 115, Nr. 4-5 und Nr. 9). Der Einband eines weiteren Tagebuchs (C 115, Nr. 3) ist beschädigt.
Link: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b13262