A 222
Complete identifier
AdJb, A 222
Fonds
Identification (short)
Title
Title
Deutsche Waldjugend Bundesverband e.V.
Life span
Life span
1960-2001
Fonds data
Custodial history
Custodial history
Zugänge 2001 ff.
History of creator
History of creator
Gründung 1957 durch Klaus Gundelach (1905-1989).
Ältester Umweltschutz-Jugendverband Deutschlands. Ausrichtung des Bundeslebens in der Tradition der deutschen Jugendbewegung.
Die Deutsche Waldjugend (DWJ) ist die Jugendorganisation der 'Schutzgemeinschaft Deutscher Wald' (SDW) und versucht in ihrem Verbandsleben Umweltschutzarbeit und bündisches Leben zu verbinden. Die SDW wurde im Dezember 1947 gegründet und wird als 'erste deutsche Bürgerinitiative nach dem Zweiten Weltkrieg' bezeichnet. Innerhalb der SDW gab es schon in den Anfangsjahren Jugendgruppen. Für die Jugendarbeit waren innerhalb der SDW Jugendreferenten zuständig. Diese Position hatte auch Klaus Gundelach inne, der auch Landesvorsitzender der SDW in Schleswig-Holstein war.
Zusammen mit Diedrich Weldt und Heinz Brüll gründete Klaus Gundelach 1957 den Landesverband Nord und damit die 'Deutsche Waldjugend'.
1966 schlossen sich mehrere Landesverbände zum Bundesverband der DWJ zusammen.
In regelmäßigen Abständen finden sowohl Landes- als auch Bundesversammlungen statt, die bei der DWJ als 'Thing' bezeichnet werden. Ebenso gibt es alle zwei Jahre ein Bundeslager und die einzelnen Landesverbände richten Landeslager aus. Das erste Bundeslager fand 1966 statt. Unterlagen zu den Bundeslagern zwischen 1968 und 1996 wurden mit dem Aktenbestand archiviert. (A 222, Nr. 115-136, außer Nr. 129).
Die DWJ organisiert auch Aktionen zum Thema Wald- und Umweltschutz oder sie beteiligt sich an größeren Kampagnen. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass die DWJ bereits kurze Zeit nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze Naturschutzmaßnahmen in den neuen Bundesländern unterstützt hat.
Unterlagen zu folgenden Aktionen wurden archiviert:
'Wir sind sauer - Wald in Not', 1983 (A 222, Nr. 44)
'Ein Baum für Afrika', 1985/86 (A 222, Nr. 44)
'Saure Regen Aktion', 1987 (A 222, Nr. 44)
Patenschaft mit der SPAR-Handelskette, 1987-1995 (A 222, Nr. 137-139)
'Tag der Umwelt', 1988 (A 222, Nr. 48)
Postkartenaktion 'Resolution' an den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (A 222, Nr. 44; Nr. 103)
'100.000 Kinder pflanzen 100.000 Bäume', 1989/90 (A 222, Nr. 44; Nr. 48)
Projekt 'JUNG - Jugend für Umwelt und Natur - grenzenlos', deutsch-deutsche Naturschutzmaßnahmen (A 222, Nr. 42-43)
'Natur Kindergipfel', 1991 (A 222, Nr. 50)
'Wald für uns - die Kinder', 1991/92 (A 222, Nr. 45)
'Deutscher Umwelttag' 1992 (A 222, Nr. 51)
'Aktion Hoffnung im Kampf gegen die Wüsten der Welt' in Israel (A 222, Nr. 77).
Über die Jahre kam es auch immer wieder zu Konflikten mit der SDW um die Frage, wie eigenständig die DWJ als Jugendverband mit eigenen Positionen sein könne.
Folgende Themen haben dabei in dem Zeitraum der Akten vor allem eine Rolle gespielt:
Umstrittene Bildung des Bundesverbandes der DWJ
Eigenständigkeit der DWJ als Jugendverband (A 222, Nr. 58)
Anerkennung der DWJ als freie Trägerin der Jugendhilfe
Erwachsene in einem Jugendverband - Älterenarbeit der DWJ (A 222, Nr. 13, Nr. 49)
Jugendarbeit der SDW trotz DWJ, 1993 (A 222, Nr. 170).
Innerhalb der Deutschen Waldjugend gab es wiederholt inhaltliche und strukturelle Auseinandersetzungen, die vor allem innerhalb der Bundesleitung (also dem Bundesvorstand) und zwischen der Bundesleitung und einzelnen Landesverbänden ausgehandelt wurden.
Über die Jahre sind vor allem zwei Themen aufgefallen, um die es wiederholt Auseinandersetzungen in der DWJ gab. Zum einem wurde diskutiert, ob die DWJ sich auch als politische Organisation verstehe und damit an einzelnen Punkten auch Stellung beziehe oder ob 'das Politische' für die Arbeit der DWJ keine Rolle spiele und eine 'politische Unterwanderung' des Verbandes verhindert werden solle. Gerade bei diesem Thema wird deutlich, dass die DWJ nicht losgelöst von anderen Bewegungen wie der (antiautoritären) StudentInnenbewegung oder der Anti-Atom Bewegung betrachtet werden kann.
Mit Sicherheit hatten politische Entwicklungen Einfluss auf die DWJ und trugen zu Veränderungen in ihrem Selbstverständnis bei. Damit sind die internen Auseinandersetzungen auch Ausdruck davon, wie ein über Jahrzehnte eingefahrenes und teilweise überholtes Selbstverständnis der SDW und DWJ herausgefordert und neu verhandelt wurde. Konkrete Ereignisse sind hier unter anderem:
Konflikte mit den Landesverbänden Hamburg (A 222, Nr. 71-73), Hessen u. Niedersachsen (A 222, Nr. 103-106)
Konflikt zwischen Bundesleitung, LV Nord und Wolfgang Hegemeister zur Zusammenarbeit mit der 'Deutschen Kriegsgräberfürsorge', 1993 (A 222 Nr. 46)
Engagement in größeren Jugendverbandszusammenschlüssen; 'Arbeitskreis zentraler Jugendverbände' u. 'Deutsche Naturschutzjugend' (A 222, Nr. 103)
Antrag und Stellungnahme 'Rechtsextremismus in der DWJ', 1994 (A 222, Nr. 51)
Beteiligung der DWJ am Kirchentag
Zusammenarbeit mit der Bundeswehr.
Wiederholt diskutiert wurde in der DWJ, ob sich der Verband eher als Naturschutzverband oder eher als bündischer Zusammenschluss versteht. Genauso wurde auch versucht, beide Elemente miteinander zu verbinden.
Seit 1977 hat sich die DWJ anderen Jugendverbänden geöffnet und sich auch an überbündischen Treffen wie 1988 auf dem Hohen Meißner beteiligt (A 222 Nr. 129). Siehe auch die Zeitschrift 'Bündisch - Unbündisch: Eine Kritik zur DWJ' (A 222 Nr. 112).
Bedeutende Personen der DWJ-Bundesleitungen:
Klaus Gundelach, Jugendreferent der SDW und 1957 Mitbegründer der DWJ
Diedrich Weldt, ab 1966 erster Bundesleiter der DWJ
Joachim Riedel, Mitbegründer der DWJ und LV Nord
Wolfgang Hegemeister, Bundesleiter der DWJ von 1976-87
Martin Tochtrop, Nachfolger von Hegemeister, über 10 Jahre Bundesleiter
Jörg Franz ('Tönnchen'), Bundesgeschäftsführer der DWJ seit 1972.
Wichtige Personen bei der SDW:
Dr. Diether Deneke, LV NRW
Bernhard Vogel, Präsident der SDW 1980-84
Fritz Graf Brockdorff, Präsident der SDW 1984-88
Reinhard Freiherr v. Schorlemer, Präsident der SDW 1988-92
Bernhard Vogel
Bundesgeschäftsführer SDW: Herr Räuker, Herr Benack (bis 1978), Herr Houtermans, Heinz-Hugo von Unruh (1982-88) u. Bernd Krebs.
Im März 2022 übergab Janka Hegemeister (Tochter von Wolfgang Hegemeister) dem AdJb den "Waldjugendnachlass" ihres im 2020 verstorbenen Vaters (23 Archivkartons). Weitere Abgaben erfolgten im Juni 2022 und im Juni 2023.
Ältester Umweltschutz-Jugendverband Deutschlands. Ausrichtung des Bundeslebens in der Tradition der deutschen Jugendbewegung.
Die Deutsche Waldjugend (DWJ) ist die Jugendorganisation der 'Schutzgemeinschaft Deutscher Wald' (SDW) und versucht in ihrem Verbandsleben Umweltschutzarbeit und bündisches Leben zu verbinden. Die SDW wurde im Dezember 1947 gegründet und wird als 'erste deutsche Bürgerinitiative nach dem Zweiten Weltkrieg' bezeichnet. Innerhalb der SDW gab es schon in den Anfangsjahren Jugendgruppen. Für die Jugendarbeit waren innerhalb der SDW Jugendreferenten zuständig. Diese Position hatte auch Klaus Gundelach inne, der auch Landesvorsitzender der SDW in Schleswig-Holstein war.
Zusammen mit Diedrich Weldt und Heinz Brüll gründete Klaus Gundelach 1957 den Landesverband Nord und damit die 'Deutsche Waldjugend'.
1966 schlossen sich mehrere Landesverbände zum Bundesverband der DWJ zusammen.
In regelmäßigen Abständen finden sowohl Landes- als auch Bundesversammlungen statt, die bei der DWJ als 'Thing' bezeichnet werden. Ebenso gibt es alle zwei Jahre ein Bundeslager und die einzelnen Landesverbände richten Landeslager aus. Das erste Bundeslager fand 1966 statt. Unterlagen zu den Bundeslagern zwischen 1968 und 1996 wurden mit dem Aktenbestand archiviert. (A 222, Nr. 115-136, außer Nr. 129).
Die DWJ organisiert auch Aktionen zum Thema Wald- und Umweltschutz oder sie beteiligt sich an größeren Kampagnen. Besonders erwähnenswert ist dabei, dass die DWJ bereits kurze Zeit nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze Naturschutzmaßnahmen in den neuen Bundesländern unterstützt hat.
Unterlagen zu folgenden Aktionen wurden archiviert:
'Wir sind sauer - Wald in Not', 1983 (A 222, Nr. 44)
'Ein Baum für Afrika', 1985/86 (A 222, Nr. 44)
'Saure Regen Aktion', 1987 (A 222, Nr. 44)
Patenschaft mit der SPAR-Handelskette, 1987-1995 (A 222, Nr. 137-139)
'Tag der Umwelt', 1988 (A 222, Nr. 48)
Postkartenaktion 'Resolution' an den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (A 222, Nr. 44; Nr. 103)
'100.000 Kinder pflanzen 100.000 Bäume', 1989/90 (A 222, Nr. 44; Nr. 48)
Projekt 'JUNG - Jugend für Umwelt und Natur - grenzenlos', deutsch-deutsche Naturschutzmaßnahmen (A 222, Nr. 42-43)
'Natur Kindergipfel', 1991 (A 222, Nr. 50)
'Wald für uns - die Kinder', 1991/92 (A 222, Nr. 45)
'Deutscher Umwelttag' 1992 (A 222, Nr. 51)
'Aktion Hoffnung im Kampf gegen die Wüsten der Welt' in Israel (A 222, Nr. 77).
Über die Jahre kam es auch immer wieder zu Konflikten mit der SDW um die Frage, wie eigenständig die DWJ als Jugendverband mit eigenen Positionen sein könne.
Folgende Themen haben dabei in dem Zeitraum der Akten vor allem eine Rolle gespielt:
Umstrittene Bildung des Bundesverbandes der DWJ
Eigenständigkeit der DWJ als Jugendverband (A 222, Nr. 58)
Anerkennung der DWJ als freie Trägerin der Jugendhilfe
Erwachsene in einem Jugendverband - Älterenarbeit der DWJ (A 222, Nr. 13, Nr. 49)
Jugendarbeit der SDW trotz DWJ, 1993 (A 222, Nr. 170).
Innerhalb der Deutschen Waldjugend gab es wiederholt inhaltliche und strukturelle Auseinandersetzungen, die vor allem innerhalb der Bundesleitung (also dem Bundesvorstand) und zwischen der Bundesleitung und einzelnen Landesverbänden ausgehandelt wurden.
Über die Jahre sind vor allem zwei Themen aufgefallen, um die es wiederholt Auseinandersetzungen in der DWJ gab. Zum einem wurde diskutiert, ob die DWJ sich auch als politische Organisation verstehe und damit an einzelnen Punkten auch Stellung beziehe oder ob 'das Politische' für die Arbeit der DWJ keine Rolle spiele und eine 'politische Unterwanderung' des Verbandes verhindert werden solle. Gerade bei diesem Thema wird deutlich, dass die DWJ nicht losgelöst von anderen Bewegungen wie der (antiautoritären) StudentInnenbewegung oder der Anti-Atom Bewegung betrachtet werden kann.
Mit Sicherheit hatten politische Entwicklungen Einfluss auf die DWJ und trugen zu Veränderungen in ihrem Selbstverständnis bei. Damit sind die internen Auseinandersetzungen auch Ausdruck davon, wie ein über Jahrzehnte eingefahrenes und teilweise überholtes Selbstverständnis der SDW und DWJ herausgefordert und neu verhandelt wurde. Konkrete Ereignisse sind hier unter anderem:
Konflikte mit den Landesverbänden Hamburg (A 222, Nr. 71-73), Hessen u. Niedersachsen (A 222, Nr. 103-106)
Konflikt zwischen Bundesleitung, LV Nord und Wolfgang Hegemeister zur Zusammenarbeit mit der 'Deutschen Kriegsgräberfürsorge', 1993 (A 222 Nr. 46)
Engagement in größeren Jugendverbandszusammenschlüssen; 'Arbeitskreis zentraler Jugendverbände' u. 'Deutsche Naturschutzjugend' (A 222, Nr. 103)
Antrag und Stellungnahme 'Rechtsextremismus in der DWJ', 1994 (A 222, Nr. 51)
Beteiligung der DWJ am Kirchentag
Zusammenarbeit mit der Bundeswehr.
Wiederholt diskutiert wurde in der DWJ, ob sich der Verband eher als Naturschutzverband oder eher als bündischer Zusammenschluss versteht. Genauso wurde auch versucht, beide Elemente miteinander zu verbinden.
Seit 1977 hat sich die DWJ anderen Jugendverbänden geöffnet und sich auch an überbündischen Treffen wie 1988 auf dem Hohen Meißner beteiligt (A 222 Nr. 129). Siehe auch die Zeitschrift 'Bündisch - Unbündisch: Eine Kritik zur DWJ' (A 222 Nr. 112).
Bedeutende Personen der DWJ-Bundesleitungen:
Klaus Gundelach, Jugendreferent der SDW und 1957 Mitbegründer der DWJ
Diedrich Weldt, ab 1966 erster Bundesleiter der DWJ
Joachim Riedel, Mitbegründer der DWJ und LV Nord
Wolfgang Hegemeister, Bundesleiter der DWJ von 1976-87
Martin Tochtrop, Nachfolger von Hegemeister, über 10 Jahre Bundesleiter
Jörg Franz ('Tönnchen'), Bundesgeschäftsführer der DWJ seit 1972.
Wichtige Personen bei der SDW:
Dr. Diether Deneke, LV NRW
Bernhard Vogel, Präsident der SDW 1980-84
Fritz Graf Brockdorff, Präsident der SDW 1984-88
Reinhard Freiherr v. Schorlemer, Präsident der SDW 1988-92
Bernhard Vogel
Bundesgeschäftsführer SDW: Herr Räuker, Herr Benack (bis 1978), Herr Houtermans, Heinz-Hugo von Unruh (1982-88) u. Bernd Krebs.
Im März 2022 übergab Janka Hegemeister (Tochter von Wolfgang Hegemeister) dem AdJb den "Waldjugendnachlass" ihres im 2020 verstorbenen Vaters (23 Archivkartons). Weitere Abgaben erfolgten im Juni 2022 und im Juni 2023.
Literature
Literature
www.waldjugend.de.
Finding aids
Finding aids
Online-Datenbank ArcInSys
Further information (fonds)
Extent
Extent
50 Archivkartons
24 Archivkartons unverzeichnet (Zugang 2022/09)
Bibliotheksgut (Zugang 2022/18)
1 Archivkarton unverzeichnet (Zugang 2023/21)
24 Archivkartons unverzeichnet (Zugang 2022/09)
Bibliotheksgut (Zugang 2022/18)
1 Archivkarton unverzeichnet (Zugang 2023/21)
Person in charge
Person in charge
Kristin Witte u. Isabella Stutrucker mit Elke Hack